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Zeichnung von M. LlauS

Der Traum

Das Leben bringt auch
Enttäuschungen.

Lerbert kehrt in die
Leimat zurück; sein lieber
Freund Kuno erwartet
ihn. „Also geheiratet hast
du inzwischen!" sagtLer-
bert. „Die Fanny! Na-
türlich — die war ja da-
mals dein Traum. Na.
wie geht's denn?"

Kuno zuckt die Achseln.
„Ich glaube nicht mehr
an Träume."

Mißverständnis

„Deine Schuhe knarren,
alter Freund! diesind noch
nicht bezahlt, sagt man!"

„Welcher elende Ver-
leumder sagt das?"

^)aul und Pauline
gehen ins Theater. In
Lohengrin. Paul nickt
zufrieden.

„Siehste. das gefällt
mir. Paula!"

„Was denn, Paul?"

„Wie bescheiden die
Leute früher waren!"

„Wieso denn. Paul?"
BrummtPaul: „Vor vier
Jahren haben wir Lohen-
grin hier gesehen, und die
Elsa trägt heute immer
noch dasselbe Kleid wie
damals vor vier Jahren."

Hilfe in der Not

„Im Vertrauen, lieber Dottor: ich hoffe auf Ihre glänzende Anterhaltungsgabe.
Es bat nämlich in der Küche ein Malör gegeben; das Essen wird etwas knapp sein."
„Gut; ich werde lauter Witze von dicken Leuten und schrecklichen Fressern erzählen."

Kurzes Vergnügen

„Wie lange hat die
Vergnügungsreise zur
See gedauert?"

„Einen Tag! Dreizehn
Tage war ich seekrank!"

Unerbittlich

„Du gibst zu viel Geld
für Kleider aus!"

„Lab ja gar nicht be-
zahlt."

„Du bleibst zu viel Geld
für Kleider schuldig!"

Nicht so schlimm

Schlunz erzählt Lüm-
mel: „Gestern ist mir
eine fatale Sache passiert.
Ich war im städtischen
Warmbad. Erst nahm ich
ein Wannenbad.und dann
ging ich noch in das große
Schwimmbassin. Wie ich
mich nachher anziehe, ver-
misse ich meine Ahr. Da
habe ich einen Leidenkrach
gemacht; das ganze Per-
sonal ist zusammengelau-
fen. Aber als ich dann

nach Lause kam-da

lag die Ahr auf meinem
Schreibtisch. Eine pein-
liche Geschichte, nicht
wahr?"

„Aber durchaus nicht!"
meint Lümmel. „Bis Sie
wieder mal dahin kom-
men, haben die Leute die
Sache jalängst vergessen."

Nur ein Versuch

Willy Dachs hat an Panse eine Postkarte geschickt, auf der
häßliche Worte gestanden haben: Kolossales Rindvieh! Potenziertes

Kamel!-das waren noch die mildesten. Es waren noch andere

darunter, die sich gar nicht wiedergeben lassen. Er hat diese Karte
an einem Stammtisch geschrieben, an dem auch Brenzlich und Wobbe
gesessen haben.

Jetzt soll Willy Dachs sich vor Gericht verantworten. Er bringt
Brenzlich und Wobbe als Zeugen mit. „Jawohl, das sind meine
Zeugen, Lerr Amtsrichter! Meine Zeugen dafür, daß ich ganz und
gar nicht die Absicht gehabt habe, Lerrn Panse zu beleidigen."

„Na. hören Sie mal: Sie haben doch die Karte geschrieben und
an den Kläger geschickt. Wollen Sie das etwa bestreiten?"

„Geschrieben habe ich die Karte allerdings, Lerr Amtsrichter,
und in den Briefkasten habe ich sie auch geworfen. Aber es handelte
sich dabei lediglich um einen Versuch, festzuftellen, ob die Post sich
an ihre eigenen Vorschriften hält, ob sie das tut. was sie dem Pub-
likum in ihren Bestimmungen erklärt. Ich habe darauf geschworen;
Brenzlich und Wobbe waren anderer Meinung, und da haben wir
gewettet. Panse war Nebensache dabei. Wie konnte ich ihn beleidi-
gen wollen, wenn ich darauf gewettet hatte, daß er die Karte gar
nicht kriegen würde?" — „Was soll denn das nun heißen?"

„Aber Lerr Amtsrichter: in den Postvorschriften steht doch aus-
drücklich. daß Postkarten mit beleidigendem Inhalt von der Beför-
derung ausgeschlossen sind." —on.

Ihre Spezialität

„Kartoffelknödel gibts? Die hat der Arzt mir verboten!"
Köchin: „Wenn ich sie mache, dürfen Sie sie essen!"

Das Erbe

Pits Großmutter ist gestorben. Pit hat eine alte Truhe geerbt.
„War denn was drin?" fragt Willi neugierig.

Nickt Pit: „Doch. Der Lolzwurm!"

Stilblüte

„Stockfinstere Nacht wars. aber den Freund erkannte er auf den
ersten Blick an der Hellen Stimme!"

Mißverständnis

„Last du trotz der Litze den gewohnten Spaziergang gemacht?"
„Nein; ich war bloß im Garten." — „Ganz bloß?"

Angebot

„Ich möchte mich mit einem kleinen Kapital irgendwo beteiligen!"
„Trinken wir 'ne Flasche Wein zusammen!"

Zerstreut

„Mein Anglück ist. daß ich so klein bin! Ich kann dadurch in unserem
Geschäft nichts erreichen!" — „Laben Sie denn da keine Leiter?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hilfe in der Not"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 186.1937, Nr. 4789, S. 295

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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