Zeichnung von H. Frank
Doppelsinnig
„Ist diesen Abend wieder Kon-
zert, Ober?"
„Ja, auf allgemeines Ver-
langen heute zum letztenmal!"
Mißverständnis
„Ihr Bräutigam möchte Ihnen
abends in der Küche Gesellschaft
leisten? Wie lange?"
„Na, bis wir heiraten, gnä-
dige Frau!"
Bestürzung
Peter und Erna wollten zum
Wintersport fahren.
Erna sagte: „Ich werde auch
durststillende Drops mit ein-
packen!"
Meinte Peter entsetzt: „Wie-
so, gibt es denn dort keine
Wirtshäuser?"
Der Sparsame
Fritzchen hat ein schlechtes
Zeugnis mit nach Lause gebracht.
„Ja," sagt der Papa, „da
wird es nichts mit der Mark,
die ich dir für ein gutes Zeugnis
versprochen hatte."
„Nein," sagt da Fritzchen, „die
Hab ich dir nun also gespart."
Nichtig beurteilt
„Rechne mal aus, Karl," sagte
die Lehrerin. „Sieben Bube» wol-
len in einem Kahn fahren, aber
drei haben dazu nicht die Erlaub-
nis von ihren Eltern bekommen.
Wie viel Buben fahren nun in
dem Kahn?"
Antwort: „Sieben."
Äer Laubenkolonist Niebsam
hatte lange geschwankt, ob er sich
für sein Läuschen eine Türe
leisten sollte. Schließlich hatte er
sich aber aus Billigkeitsgründen
auf einem Autoschlachthos die
Türe eines Omnibus, die in der
Größe gerade paßte, für wenig
Geld gekauft.
Durch die nächtlich-stille Lau-
benkolonie schlichen zwei Männer.
Ihre Absichten waren dunkel. Aus-
gerechnet bei Riebsams Läuschen
machten sie halt. Vorsichtig klet-
terten sie über den Zaun und
pirschten sich an das Laus heran.
Für eine Sekunde leuchtete die Taschenlampe des einen auf. Dann
packte er den andern am Arm und zog ihn fort.
„Nanu, wat is'n los?" flüsterte der.
„Die sind vorbereitet. An der Türe stand: Linien einsteigenl"
Du wunderschönes Land Tirol
Selbstbewußt
„Mein Mann hat an allem
was auszusetzen I"
„Auch an dir?"
„An mir ist nichts auszusetzen I"
Berichtigt
„Woher rührt die Beule an
deinem Kopf?"
„Ich bin von der Leiter ge-
fallen !"
„Loch?" — „Nein, tief!"
Mogelei
Seit einigen Wochen hat Kniff-
ling jeden Nachmittag im Kaffee-
hause mit Polk eine Partie Schach
gespielt. Soeute kommt Kassander
an, von Polk entsendet. „Polk
kann nicht kommen. Er bedauert
sehr, Lerr Kniffling, daß Sie um
Ihre Partie kommen. Aber wenn
es Ihnen recht ist: ich trete gern
für Polk ein."
Kniffling zögert. „Sie solle»
aber ein sehr starker Spieler sein."
„Lab' ich von Ihnen auch ge-
hört," sagt Kaffander. „Na also
— dann hat das Spiel doch erst
Reiz. Polk kann doch wirklich
nicht viel."
„Aber gerade deswegen habe
ich immer mit ihm gespielt. Mit
einem scharfen Spieler würde ich
zu viel Zeit verlieren; da könnte
ich mich nicht nebenbei beschäf-
tigen. Wenn ich mit Polk spiele,
kann ich inzwischen immer die
Zeitungen lesen. Die muß ich mit
großer Aufmerksamkeit lesen —
Landelssachen und so weiter. And
bei Ihnen würde ich das nicht
können."
„Aber ja! Ist doch sehr ein-
fach: ich lese dann eben auch
Zeitungen."
Nun ist Kniffling einverstan-
den. Das erste halbe Dutzend
Züge beider Spieler verläuft in
bekannten Gleisen. Dann tut Kas-
sander einen Zug, der Kniffling
aufmerken läßt. Er knurrt, über-
legt, zieht seinerseits und nimmt
dann wieder seine Zeitung vor.
„Bitte!" sagt Kassander zwei
Minuten später. Kniffling läßt
seine Zeitung sinken, sieht das
Brett an, knurrt wieder und reckt
dann den Lals, weil er etwas
feststellen will. „Das geht nicht,
Lerr Kassander! Sie mogeln ja!"
Kassander ist beleidigt. „Er-
lauben Sie mal! Sie werden doch noch die Stellungen im Kopf
haben-sehen Sic sich doch die Figuren an!"
„Nee, die Figuren meine ich nicht. Aber da-Sie haben ja
eine Zeitung von vorgestern genommen!" —on.
36
Doppelsinnig
„Ist diesen Abend wieder Kon-
zert, Ober?"
„Ja, auf allgemeines Ver-
langen heute zum letztenmal!"
Mißverständnis
„Ihr Bräutigam möchte Ihnen
abends in der Küche Gesellschaft
leisten? Wie lange?"
„Na, bis wir heiraten, gnä-
dige Frau!"
Bestürzung
Peter und Erna wollten zum
Wintersport fahren.
Erna sagte: „Ich werde auch
durststillende Drops mit ein-
packen!"
Meinte Peter entsetzt: „Wie-
so, gibt es denn dort keine
Wirtshäuser?"
Der Sparsame
Fritzchen hat ein schlechtes
Zeugnis mit nach Lause gebracht.
„Ja," sagt der Papa, „da
wird es nichts mit der Mark,
die ich dir für ein gutes Zeugnis
versprochen hatte."
„Nein," sagt da Fritzchen, „die
Hab ich dir nun also gespart."
Nichtig beurteilt
„Rechne mal aus, Karl," sagte
die Lehrerin. „Sieben Bube» wol-
len in einem Kahn fahren, aber
drei haben dazu nicht die Erlaub-
nis von ihren Eltern bekommen.
Wie viel Buben fahren nun in
dem Kahn?"
Antwort: „Sieben."
Äer Laubenkolonist Niebsam
hatte lange geschwankt, ob er sich
für sein Läuschen eine Türe
leisten sollte. Schließlich hatte er
sich aber aus Billigkeitsgründen
auf einem Autoschlachthos die
Türe eines Omnibus, die in der
Größe gerade paßte, für wenig
Geld gekauft.
Durch die nächtlich-stille Lau-
benkolonie schlichen zwei Männer.
Ihre Absichten waren dunkel. Aus-
gerechnet bei Riebsams Läuschen
machten sie halt. Vorsichtig klet-
terten sie über den Zaun und
pirschten sich an das Laus heran.
Für eine Sekunde leuchtete die Taschenlampe des einen auf. Dann
packte er den andern am Arm und zog ihn fort.
„Nanu, wat is'n los?" flüsterte der.
„Die sind vorbereitet. An der Türe stand: Linien einsteigenl"
Du wunderschönes Land Tirol
Selbstbewußt
„Mein Mann hat an allem
was auszusetzen I"
„Auch an dir?"
„An mir ist nichts auszusetzen I"
Berichtigt
„Woher rührt die Beule an
deinem Kopf?"
„Ich bin von der Leiter ge-
fallen !"
„Loch?" — „Nein, tief!"
Mogelei
Seit einigen Wochen hat Kniff-
ling jeden Nachmittag im Kaffee-
hause mit Polk eine Partie Schach
gespielt. Soeute kommt Kassander
an, von Polk entsendet. „Polk
kann nicht kommen. Er bedauert
sehr, Lerr Kniffling, daß Sie um
Ihre Partie kommen. Aber wenn
es Ihnen recht ist: ich trete gern
für Polk ein."
Kniffling zögert. „Sie solle»
aber ein sehr starker Spieler sein."
„Lab' ich von Ihnen auch ge-
hört," sagt Kaffander. „Na also
— dann hat das Spiel doch erst
Reiz. Polk kann doch wirklich
nicht viel."
„Aber gerade deswegen habe
ich immer mit ihm gespielt. Mit
einem scharfen Spieler würde ich
zu viel Zeit verlieren; da könnte
ich mich nicht nebenbei beschäf-
tigen. Wenn ich mit Polk spiele,
kann ich inzwischen immer die
Zeitungen lesen. Die muß ich mit
großer Aufmerksamkeit lesen —
Landelssachen und so weiter. And
bei Ihnen würde ich das nicht
können."
„Aber ja! Ist doch sehr ein-
fach: ich lese dann eben auch
Zeitungen."
Nun ist Kniffling einverstan-
den. Das erste halbe Dutzend
Züge beider Spieler verläuft in
bekannten Gleisen. Dann tut Kas-
sander einen Zug, der Kniffling
aufmerken läßt. Er knurrt, über-
legt, zieht seinerseits und nimmt
dann wieder seine Zeitung vor.
„Bitte!" sagt Kassander zwei
Minuten später. Kniffling läßt
seine Zeitung sinken, sieht das
Brett an, knurrt wieder und reckt
dann den Lals, weil er etwas
feststellen will. „Das geht nicht,
Lerr Kassander! Sie mogeln ja!"
Kassander ist beleidigt. „Er-
lauben Sie mal! Sie werden doch noch die Stellungen im Kopf
haben-sehen Sic sich doch die Figuren an!"
„Nee, die Figuren meine ich nicht. Aber da-Sie haben ja
eine Zeitung von vorgestern genommen!" —on.
36
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Du wunderschönes Land Tirol"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4798, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg