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Zeichnungen von E. Croissant

Die Geschichte mit den

Truthähnen Von Franz Paul

Als Francis Capstan vom Salmo»

River zurückkam, hatte er nichts als
zwei Pfund Goldkörncr in seinem
Lederbeutel. Wenig genug für einen
Goldsucher, der mit großen Loffnungen
ausgezogen war. Ein Glück für Fran-
cis, daß er nicht nur Steine mit Gold-
splittern, sondern auch Ideen hatte,
ilnd eine ganz ausgezeichnete Idee be-
kam er, als er bei Max Nabb, dem
schottischen Farmer, dessen Anwesen
eine knappe Meile vor dem Städtchen
Green lag, Rast machte. Mac Nabb
hatte wunderbare Truthähne, und es
war knapp vor Weihnachten, also die
günstigste Zeit zum Verkauf.

„Wieviel würdest du für deine Farm
verlangen, Mac Nabb?"

Mac Nabb dachte ein wenig nach
»nd erklärte dann:

„Für 10 000 Dollars würde ich ße
wohl hergeben."

„Dann mache ich dir einen Vor-
schlag: wenn du deine Farm für 20000
Dollars verkaufst, zahlst du mir fünf-
tausend Dollars. Dann bleiben dir 15000, und du machst ein aus-
gezeichnetes Geschäft."

Mac Nabb dachte genau nach, dann holte er schnell Tinte, Feder
und Papier. Francis Capstan schrieb den Vertrag, und dann unter-
schrieben sie beide.

„Die Sache wäre also in Ordnung," erklärte Capstan.

„Jetzt mußt du nur noch sagen, wie du die Farm für zwanzig-
tausend Dollars anbringen willst," meinte Mac Nabb.

Statt aller Antwort leerte Capstan seine Goldkörner auf den
Tisch. „Das ist ein prächtiges Futter für deine Truthühner!"

Mac Nabb starrte ihn verwundert an.

Capstan grinste:

„Du verkaufst deine Truthühner ja
jetzt vor Weihnachten. Die braven
Lausfrauen von Green werden die
Goldkörncr in den Mägen der Tiere
finden und darob ein gewaltiges Ge-
schrei erheben. Im Nu wird ganz Green
wissen, daß der Boden deiner Farm
goldhaltig sein muß, wenn die Trut-
hähne einfach herumgehen und Gold-
körner aufpicken konnten."

Mac Nabbs Antlitz strahlte vor
Zufriedenheit.

„Das ist wirklich eine ausgezeich-
nete Idee!"

„Besser als die deinen entschieden!"
„Das kann man nie wissen," sagte
Mac Nabb.

Dann schwiegen sic und begannen
den Truthühnern die Goldkörner in den
Schlund zu stopfen.

Zwei Tage später meldete das „Täg-
liche Morgengeschrei von Green":
„Mistreß John Crewford, die bei
Mr. Mac Nabb einen Truthahn für
fünf Dollars kaufte, fand im Magen
des Tieres Goldkörner im Werte von
zwanzig Dollars. Wir gratulieren der
ehrenwerten Mistreß und hoffen, daß
sie ihre Abonnementsgebühren im kom-
menden Jahr pünktlich entrichten wird."

In den nächsten Tagen brachte das
„Morgengeschrei von Green" noch fünf
weitere solcher Notizen. Capstan las
sie mit aufrichtiger Freude. Er sah

83

„Deine Braut wird aber merken, mein Junge, daß du den Brief halb besoffen
im Weinkeller geschrieben hast."

„Nee, Doktor! Ick schriew ehr, dat ick an Bord bin und mächtiger Sturm is."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Einschätzung" "Deine Braut wird aber merken"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4801, S. 83

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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