Zum Fest der deutschen Traube
Erntereihe
Es schenkt die Mutter Erde
Dem Menschen vielerlei.
Daß es ihm Nahrung werde,
Lind daß er gut gedeih'.
Schon in den Frühlingstagen
Fängt's mit Gemüsen an;
Bald schaffen auch Behagen
Die ersten Früchte dann.
Des Kornes goldne Aehren
Der reife Sommer bringt.
Daß sie uns Brot bescheren;
Des Schnitters Sense klingt.
Kartoffeln gilt's zu graben,
Kommt dann der Lerbst daher;
Der Obstbaum, uns zu labe».
Trägt gute Früchte schwer.
Doch dann, nach all dem Segen,
Wenn Lerbstesnebel schon
Sich auf die Erde legen —
Dann gibt's noch einen Lohn.
Den Lohn von Müh' und Sorgen
Trägt dann der Winzer ein.
Die Traube wird geborgen;
Er keltert seinen Wein.
Das ist im Lauf des Jahres
Die letzte Ernte jetzt,
And jedem wird nun klar es:
Das Beste kommt zuletzt!
Losäus setzt Cyliar eine Flasche Rheinwein vor. Die Flasche ist
mit Staub und Spinnweben bedeckt; sie ist alt, sehr alt.
Cyliax trinkt mit Andacht. Aber leider ist die Flasche leer.
„Nun, was sagen Sie dazu?" fragt Losäus.
„Wundervoll! Aber eins ist nicht richtig: für ihr Alter sollte
die Flasche viel größer sein."
Sankt Paulus an Timotheus
Im ersten Briefe hat geschrieben:
„Erlaubt sei dir der Weingenuß,
Weil Magenübel dich betrüben!"
Gut war wohl des Apostels Rat,
Doch als noch besser wird sich zeigen:
Es gilt, eh's in Erscheinung trat,
Schon allem Aebel vorzubeugen.
Ist man erst krank, ist's leicht zu spät,
And darum soll sich jeder sagen:
Ich trink', daß Aebles nicht entsteht.
Den Wein schon in gesunden Tagen!
—on.
Kinkerlitzchen
Tante Paula hat wieder einmal keine Ahnung.
Sie trifft den Schwager Gustav, der sich mit einem Korbe
schleppt. „Was hast du denn da eingekauft?" fragt sie neugierig.
„Patenwein!" sagt der Schwager Gustav. „Patenwein!"
Tante Paula wundert sich. „Nanu? Bist du denn zu einer Kind-
taufe geladen?"
Kniebus bekommt Besuch: der
Vetter Anton taucht wieder ein-
mal aus.
Kniebus hat Wein, guten Wein.
Aber auf Besuch ist er nicht ein-
gerichtet; er hat nur zwei Wein-
gläser, und eins hat keinen Fuß
mehr.
Kniebus holt Wein aus dem
Keller. Dan» stellt er dem Gast
das unversehrte Glas hin; er selbst
nimmt das kaputte. Sie stoßen an
und trinken. Aber natürlich —Knie-
bus muß immer ganz austrinken,
weil er ja das fußlose Glas nicht
hinstellen kann.
Schließlich schüttelt der Vetter
Anton mißbilligend den Kopf. „Du
bist unhöflich, mein Lieber! Wen»
man nur zwei Gläser hat, gibt man
doch dem Gast das bessere."
„Ah, Sie sind Ohrenarzt, wie interessant! Da könnten sie doch
gleich meinem Kurtche» sein Trommelfell wieder ganz machen."
Im New Yorker Antersuchungsgesängnis sind alle Zellen mit
automatisch arbeitenden Schallplatten-Aufnahmeapparaten versehe»
worden; man hofft, damit im Schlaf gemachte Aeußerunge» der
Antersuchungsgefangenen notieren zu können.
Das hätte aber nicht bekannt werden dürfen. Jetzt werden sich
natürlich Simulanten finden, die im scheinbaren Schlaf Aeußerunge»
ihrer angeblichen Anschuld von sich
geben, wie etwa: „O grausame
Prüfung! Warum läßt ein hartes
Schicksal mich Anschuldigen so lei-
de»? Der Gerechte muß viel dulden,
aber die Wahrheit wird trium-
phieren!" und Aehnliches.
Die in der staatlichen Tabak-
manufaktur von Tokio-Iodobaschi
beschäftigte Packerin Funiko Mo-
rifa ist als „Königin der Packerin-
nen" preisgekrönt worden. Sie hat
kürzlich 7000 Tabakpakete mit der
Land fertiggestellt, während die
Normalleistung einer japanischen
Tabakpackerin 650 bis 700 Pakete
im Tag beträgt.
Neben Funiko Morifa können
alle anderen Packerinnen einpacken.
Wenn sie aber heiratet, wird sich
ihr Mann sehr in acht nehmen
müssen, daß sie ihn nicht einwickelt.
Togal ist hervorragend bewährt bei:
Rheuma
Gicht
Ischias
Hexenschuss
Nerven- und
Kopfschmerz
Grippe/Erkältungen
Togal lindert nicht nurdie Schmerzen,sondern
beseitigt auch Krankheitsstoffe. Es löst die
Harnsäure u. ist unschädlich.Ärzteu. Kliniken
bestätigen immer wieder die gute Wirkung des
Togal. Ein Versuch lohnt! Verlangen Sie aus-
drücklich Togal — es gibt keinenTogal-Ersatz!
M 1.29 In allen Apotheken
Die Kunst, zu plaudern und ge-
wandt zu unterhalten
Wer dieses Buch liest, wird
überall als guter Unterhalter
und Redner willkommen sein.
Sie erfahren daraus, wie man
sich zwanglos unterhält, sich
interessant macht, Befangen-
heit und Schüchternheit ablegt, Gespräche
anknüpft und zur rechten Zeit immer die
ackenden Worte sagt. Sie entwickeln sehr
ald Selbstvertrauen und Sicherheit, er-
ringen Achtung und Liebe beim anderen
Geschlecht. Sie stechen Konkurrenten aus,
alles bewundert Ihre lustigen Einfälle.
RM 2.85 portofr. Buchversand Gutenberg, Dresden R. 315
GegenGraueHaare
unschädl. Mittel zur Wiedergewinn, d. Jugend-
haarfarbe. Kinderleichte Handhabung. Lang
erprobt, sehr oft unaufgefordert anerkennend
von Kunden gelobt u. weiterempfohlen. Keine
Mißfärbung. Dauerwellen möglich. Näheres
Haar-Kabelitz, Berlin-Wilmersdorf 1/9 n Fach 60.
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Creme,Ahsghada* weltbekannt!
Grosser Erfolg! Teilweise sogar
voller Erfolg schon in 2 Wochen,
auch hei starker Erschlaffung oder
spärlicher Entwicklung. Garantiert unschädlich!
Grolle Dose nur 3.50 u. Porto, diskret. Sanitätshaus
Frau M. Recke, Bremen A7, Oslerdeich 50
252
Bei Auflagen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Erntereihe
Es schenkt die Mutter Erde
Dem Menschen vielerlei.
Daß es ihm Nahrung werde,
Lind daß er gut gedeih'.
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Fängt's mit Gemüsen an;
Bald schaffen auch Behagen
Die ersten Früchte dann.
Des Kornes goldne Aehren
Der reife Sommer bringt.
Daß sie uns Brot bescheren;
Des Schnitters Sense klingt.
Kartoffeln gilt's zu graben,
Kommt dann der Lerbst daher;
Der Obstbaum, uns zu labe».
Trägt gute Früchte schwer.
Doch dann, nach all dem Segen,
Wenn Lerbstesnebel schon
Sich auf die Erde legen —
Dann gibt's noch einen Lohn.
Den Lohn von Müh' und Sorgen
Trägt dann der Winzer ein.
Die Traube wird geborgen;
Er keltert seinen Wein.
Das ist im Lauf des Jahres
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mit Staub und Spinnweben bedeckt; sie ist alt, sehr alt.
Cyliax trinkt mit Andacht. Aber leider ist die Flasche leer.
„Nun, was sagen Sie dazu?" fragt Losäus.
„Wundervoll! Aber eins ist nicht richtig: für ihr Alter sollte
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Sankt Paulus an Timotheus
Im ersten Briefe hat geschrieben:
„Erlaubt sei dir der Weingenuß,
Weil Magenübel dich betrüben!"
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Doch als noch besser wird sich zeigen:
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Schon allem Aebel vorzubeugen.
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And darum soll sich jeder sagen:
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schleppt. „Was hast du denn da eingekauft?" fragt sie neugierig.
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Vetter Anton taucht wieder ein-
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Aber auf Besuch ist er nicht ein-
gerichtet; er hat nur zwei Wein-
gläser, und eins hat keinen Fuß
mehr.
Kniebus holt Wein aus dem
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das unversehrte Glas hin; er selbst
nimmt das kaputte. Sie stoßen an
und trinken. Aber natürlich —Knie-
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Anton mißbilligend den Kopf. „Du
bist unhöflich, mein Lieber! Wen»
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252
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ah, Sie sind Ohrenarzt, wie interessant!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1937
Entstehungsdatum (normiert)
1932 - 1942
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 187.1937, Nr. 4811, S. 252
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg