Fliegende Blätter (187.1937 (Nr. 4796-4822) = 93. Jahrg.)

Warum sind die Menschen so ruhelos?

Endlich rauschte sie an ihm vorbei. Runge sprang in die Zelle
und blätterte fieberhaft im Telephonbuch. „Schneider — Adalbert —
Albert —" Es gab unendlich viele, aber keine Lelene. Runge wischte
sich den Schweiß ab und trat an einem leise fluchenden Lerrn vor-
bei ins Freie. Lalt, dort drüben war ein Cafe. Also rein.

„Das Einwohnerverzeichnis!"

„Ein Glas Wasser dazu?"

„Bringen Sie mir, was Sie wollen," stöhnte Runge, „aber um
Limmels Willen zuerst das Adreßbuch."

Das Adreßbuch kam, Runge stürzte sich darüber. Schneider —
Schneider — Schneider — Lelene — Lelene — Lelene — es gab gut
ein Dutzend Lelene Schneider. Runge notierte sämtliche Anschriften.
Er mußte sie finden, früher konnte er nicht schlafen, nicht essen,
nicht arbeiten, überhaupt nichts.

Runge zahlte und verließ das Cafe. Ein Auto wollte er sich
nehmen und von Anschrift zu Anschrift fahren. Es war Punkt sechs
— Runge zuckte zusammen. Wer ging denn dort dem Eingang des
Stadlparks zu? Sie! Sie! Runge hätte brüllen können vor Freude,
oder heulen. Er raste hinüber.

„Gnädiges Fräulein —" rief er atemlos.

„Ach, da sind Sie ja," sagte die junge Dame. „Ich habe inich
etwas verspätet. Warten Sie schon lange?"

Ping-Pong

In Marseille klagte eine Frau Morton aus Ehescheidung, weil
sie ihrem Man» Antreue vorwarf. Die Antreue bestand darin,
daß der Ehegatte stundenlang einen alten Kupferstich von 1778
anstarrte und erklärte, die daraus dargestellte Frau sei sein Ideal.

Dieser Prozeß um ein Bild fällt wirklich aus dem Rahme».

In Topeka im Staate Kansas wurde das Tanzen zum Schul-
fach erhoben.

Bei schlechten Leistungen muß eine Stunde nachgetanzt werden.

Ein Erfinder in ASA. hat einen elektrischen Landschuh für
Polizisten hergestellt. In dem Moment, wo der Polizist einen
Verhafteten berührt, ist dieser wehrlos.

Jetzt wird erst recht niemand mehr gern mit der Polizei in
Kontakt kommen.

Eine Pforzheimer Ährenfabrik, die stoß- und bruchsichere Arm-
banduhren herstellt, ließ 3 Ähren auf dem Stuttgarter Flugplatz
in 400 9)leter Löhe aus einem Flugzeug werfen. Die Ähre»
ginge», unten angelangt, ruhig weiter.

Nicht Meister, aber Meisterwerke können vom Limmel falle».

Die tschechoslowakische Stadt Eipek suchte kürzlich einen Wach-
mann. Bedingung war, daß er nicht älter als 30 Jahre alt sein
und ehemaliger Weltkriegslegionär sein sollte.

Der Weltkrieg ist bekanntlich jetzt 20 Jahre vorüber. Es muß
sich also uin einen Irrtum handeln: er soll nicht den Weltkrieg,
sondern den Kinderkreuzzug mitgemacht haben.

In amerikanischen Fliegerkasernen werden die Mannschaften mit
Lautsprechern geweckt.

Der Anterschied gegen früher ist nur, daß sie ehedem — von
Lautsprechern geweckt wurden.

In Karlsruhe wurde ein Ehepaar verhaftet, das gehamsterte
und ranzig gewordene Buttcrvorräte zum „Einwachsen" der Fuß-
böden benutzte. Die Frau war übrigens auf dem Boden ausge-
glitten und hatte sich ei» Beinleiden zugezogen.

Run ist auch der Mann „ausgerutscht", und beide haben ins
Fettnäpfchen getreten.

Ä^ümmchen tanzt schrecklich gern.

„Mutti, bitte, nimm mich mit zum TanzteeI", bettelte sie.

„Aber Kind, du kannst doch noch gar nicht tanzen?"

„Besser als du, Mutti! Ich tanze allein, du aber brauchst immer
einen Mann, an den du dich anhältst."

So sagen viele, sobald sie nur einmal Nivea-Zahnpasta
probiert haben. Denn sie überzeugen sich bald von der
großen Wirksamkeit und vom erfrischenden Geschmack
der Nivea-Zahnpasta. Sie sind überrascht, für einen
so niedrigen Preis eine so hochwertige

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