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Zeichnung von G. Traub

Ein nur theoretischer Streit Do»P-ter Robinson

Kurt Knipp sitzt beim selbst bereiteten Frühstück in seinem hübsch
eingerichteten Wohn- und Arbeitszimmer.

Dieses und das auch recht gut ausgestattete
Schlafziminer daneben hat er leer von einer
größeren Wohnung abgemietet — von Leuten,
die uns hier nichts angehen. Die Lausan-
gestellte dieser Leute öffnet die Wohnungs-
tür auch für Leute, die zu Kurt Knipp
wollen. Sie tut das gern, denn Kurt Knipp
scheint ihr ein angenehmer junger Mann.

Wer zu Kurt Knipp will, muß das schon
dadurch anzeigen, daß er dreimal auf den
Klingelknopf drückt; das ist draußen an der
Tür rmgegeben.

Jetzt hat es eben dreimal geklingelt, und
dann klopft das Mädchen bei Kurt Knipp,
öffnet die Tür für einen Besucher und sagt
">it vernehmbarem Bedauern in der Stimme:

"Ich bitte um Entschuldigung, Lerr Knipp
— — hier ist ein Lerr!" Das Bedauern
ist begründet, die Entschuldigung aber un-
nötig, denn das Mädchen kann nichts dafür
daß der Besucher der Gerichtsvollzieher
Glaubrig ist. Woher aber das Mädchen
das weiß, bleibt unklar, denn der Gerichts-
vollzieher ist noch nie bei Kurt Knipp
gewesen. Vielleicht hat er sich in seiner
Amtlichen Eigenschaft eingeführt, oder das
Wädchen kennt ihn von einer früheren Stell
iüng her.

„Ich habe hier einen Vollstreckungsbefehl, Lerr Knipp," erklärt
der Gerichtsvollzieher Glaubrig. „Mit den Kosten 167 Mark

20 Pfennig. Es handelt sich um eine Forderung des Lerrn-"

„Weiß schon!" nickt Kurt Knipp. „Gegen
mich laufen sonst keine Vollstreckungsbefehle.
Moritz Pluder heißt der Mann. Die von
Ihnen beliebte Anwendung der Bezeichnung
Lerr ist ungerechtfertigt. Dieser Moritz
Pluder ist ein Gauner. Lören Sie, wie der
Kerl zu seiner Forderung gekommen ist!
Er hat mir-"

„Das geht mich nichts an," wehrt der
Gerichtsvollzieher Glaubrig ab. „Davon will
ich nichts wissen."

„Sie haben recht, Lerr Gerichtsvollzieher.
Denn wenn Sie von dieser unerhörten
Gaunerei Kenntnis erhielten, dann würden
Sie jetzt sofort zum Lerrn Amts- oder
Landgerichtspräsidenten, ode^ wer sonst Ihr
oberster Gerichtsprinzipal sein mag — —
zu dem würden Sie sofort laufen, ihm Ihre
Dienstmütze und Mappe zu Füßen legen
und erklären, daß Sie auf ein Amt verzich-
ten müßten, das Sie nötigt, eine so schreiende
Angerechtigkeit zu vertreten und Moritz
Pluder zu helfen. Sie würden sich dann um
eine neue Stellung bemühen müssen; Sie
würden vielleicht schwer zu kämpfen haben.

Sie würden mit Ihrer lieben Familie-"

„Lassen Sie die Witze, Lerr Knipp!"
sagt der Gerichtsvollzieher Glaubrig.„Wollen
Sie zahlen?" iForlsehung auf Seile 23)

21

„Es ist zuviel, Erna: diese Kälte, keinen warmen
Wintermantel und dazu dein frostiges Wesen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Biblisches" "Es ist zuviel, Erna: diese Kälte, keinen warmen Wintermantel ..."
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 188.1938, Nr. 4824, S. 21

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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