Zeichnung von M. Bauer
Va<f Ende der P$/fronen
DER FALLENSTELLER.
©er Maler streicht die Korri-
dorwände. Ringsherum kommt oben
ein verwickelt gemusterter Fries hin.
Aber das wird mit dem üblichen
Lilfsmittel gemalt, und geringschätzig
bemerkt die Köchin:
„Das ist ja 'ne ganz einfache
Arbeit, Meister."
„Von wegen der Schablone,
meinen Sie? Pah, da gibt's auch
viele Kunstmaler, die nach der Schab-
lone arbeiten."
Stilblüte
„Schnarchend, die Beine auf'm
Tisch und den Kopf auf'm Sofa,
ruhte er sanft in Morpheus Armen!"
Falsch aufgefaßt
„Wen suchen Sie?"
„Den Pferdeknecht!"
„Der ist beim Füllen!"
„Was füllt er denn?"
Ein ganz Höflicher
„Verzeihung, daß ich ohne anzu-
klopfen eintrete — es steht draußen
an der Tür!"
Krempel ist unzufrieden mit dem
neuen Abendkleide der Gattin. „Was
die Frauenmode für Witze macht!"
„Ja, Bruno, und die Witze wer-
den auf Kosten der Männer gemacht."
Der Vielabgewiesene
Sie: „Ihre Frau kann ich nicht
werden, aber ich will Ihnen Schwester
sein!"
Bewerber: „Das sagen sie
alle — die Familie wird immer
größer!"
Der ahnungsvolle Gatte
Ein unmöglicher Mann
Immer um 8 Ahr 10 Minuten morgens, ehe er in die Straßen-
bahn steigt, kauft Scheibler sich seine Zigarren für den Tag — bei
dem Zigarrenhändler Wurkel, der genau um 8 Ahr seinen Laden
aufmacht.
Als Scheibler aber heute an den Laden kommt — siehe, da ist
er noch geschloffen, und Wurkel steht vor der Tür und macht ein
sehr verdrossenes Gesicht.
„Was ist denn los, Lerr Wurkel?"
„Ach, ich Hab' den Schlüssel verloren. Ich Hab' schon nach einem
Schlosser geschickt, aber der wohnt ziemlich weit. Es wird wohl noch
'ne Viertelstunde dauern, Lerr Scheibler — tut mir sehr leid."
Scheibler muß sich wundern. Er zeigt auf ein Schild am Neben-
Hause. Auf dem Schild steht: Gustav Blechert, Schlossermeister.
Aber Wurkel schüttelt den Kopf. „Nee — Blechert kommt nicht
in Frage. Der Kerl ist Nichtraucher."
„Ich wünsche, daß du mich heute
mal zur Modenschau begleitest, Felix!
Aeberwindung wird dir's ja kosten, wie ich dich kenne!"
„Sonst nichts?"
„0te wollen sich ein Auto anschaffen?" — „So nach und nach.
Einen Viertelliter Benzin haben wir schon."
Anders gemeint
„Lehmann möchte auf Kredit Wein von mir beziehen, aber ich
liefere ihn ihm nicht gerne, da man bei guten Freunden immer
Rücksicht nehmen muß!" — „Ist der Wein so schlecht?"
Naive Auffassung
„Minna, der Erich soll 'ne Stunde Klavier spielen! Setzen Sie
sich mit Ihrer Landarbeit ins Mustkzimmer und passen Sic auf!"
„Zwecklos, gnädige Frau! Ich lern's ja doch nicht!"
132
Va<f Ende der P$/fronen
DER FALLENSTELLER.
©er Maler streicht die Korri-
dorwände. Ringsherum kommt oben
ein verwickelt gemusterter Fries hin.
Aber das wird mit dem üblichen
Lilfsmittel gemalt, und geringschätzig
bemerkt die Köchin:
„Das ist ja 'ne ganz einfache
Arbeit, Meister."
„Von wegen der Schablone,
meinen Sie? Pah, da gibt's auch
viele Kunstmaler, die nach der Schab-
lone arbeiten."
Stilblüte
„Schnarchend, die Beine auf'm
Tisch und den Kopf auf'm Sofa,
ruhte er sanft in Morpheus Armen!"
Falsch aufgefaßt
„Wen suchen Sie?"
„Den Pferdeknecht!"
„Der ist beim Füllen!"
„Was füllt er denn?"
Ein ganz Höflicher
„Verzeihung, daß ich ohne anzu-
klopfen eintrete — es steht draußen
an der Tür!"
Krempel ist unzufrieden mit dem
neuen Abendkleide der Gattin. „Was
die Frauenmode für Witze macht!"
„Ja, Bruno, und die Witze wer-
den auf Kosten der Männer gemacht."
Der Vielabgewiesene
Sie: „Ihre Frau kann ich nicht
werden, aber ich will Ihnen Schwester
sein!"
Bewerber: „Das sagen sie
alle — die Familie wird immer
größer!"
Der ahnungsvolle Gatte
Ein unmöglicher Mann
Immer um 8 Ahr 10 Minuten morgens, ehe er in die Straßen-
bahn steigt, kauft Scheibler sich seine Zigarren für den Tag — bei
dem Zigarrenhändler Wurkel, der genau um 8 Ahr seinen Laden
aufmacht.
Als Scheibler aber heute an den Laden kommt — siehe, da ist
er noch geschloffen, und Wurkel steht vor der Tür und macht ein
sehr verdrossenes Gesicht.
„Was ist denn los, Lerr Wurkel?"
„Ach, ich Hab' den Schlüssel verloren. Ich Hab' schon nach einem
Schlosser geschickt, aber der wohnt ziemlich weit. Es wird wohl noch
'ne Viertelstunde dauern, Lerr Scheibler — tut mir sehr leid."
Scheibler muß sich wundern. Er zeigt auf ein Schild am Neben-
Hause. Auf dem Schild steht: Gustav Blechert, Schlossermeister.
Aber Wurkel schüttelt den Kopf. „Nee — Blechert kommt nicht
in Frage. Der Kerl ist Nichtraucher."
„Ich wünsche, daß du mich heute
mal zur Modenschau begleitest, Felix!
Aeberwindung wird dir's ja kosten, wie ich dich kenne!"
„Sonst nichts?"
„0te wollen sich ein Auto anschaffen?" — „So nach und nach.
Einen Viertelliter Benzin haben wir schon."
Anders gemeint
„Lehmann möchte auf Kredit Wein von mir beziehen, aber ich
liefere ihn ihm nicht gerne, da man bei guten Freunden immer
Rücksicht nehmen muß!" — „Ist der Wein so schlecht?"
Naive Auffassung
„Minna, der Erich soll 'ne Stunde Klavier spielen! Setzen Sie
sich mit Ihrer Landarbeit ins Mustkzimmer und passen Sic auf!"
„Zwecklos, gnädige Frau! Ich lern's ja doch nicht!"
132
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Ende der Passionen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 188.1938, Nr. 4831, S. 132
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg