In schottischer Art
Sprichts, nimmt seinen Lut und läßt nun Doktor Deedle
brütend zurück. And in Aberdeen geht die Zeit weiter, und die
beiden Lerren grüßen sich auch jetzt noch, — aber nur, wenn es
gar nicht mehr anders geht. C. D.
Nach Bedarf
„Nehmen Sie den Liebesbriefsteller zu zwei oder den zu drei
Mark?"
„Der zu zwei Mark wird genügen; so sehr verliebt bin ich näm-
lich gar nicht!"
Au Lerrn Plunzer kam ein
Mann, der sofort zu reden an-
fing.
„Lerr Plunzer," sagte der Mann,
„es handelt sich um eine bedauerns-
werte Familie. Der Mann kann bei
allem Fleiß nicht genug verdienen,
um die hungrigen Mäuler zu sät-
tigen. Der Frau ist vom Arzt ein
Kuraufenthalt verordnet, damit ihre
zerrüttete Gesundheit wiederherge-
stellt werden kann — kurz, die Fa-
milie ist ruiniert, wenn nicht für
sie 200 Mark rückständige Miete be-
zahlt wird."
Lerr Plunzer machte ein recht
abweisendes Gesicht.
„Sagen Sie mal, mein Lieber,"
sagte Lerr Plunzer, „das ist ja alles
schön und rührend — aber um was
für eine Familie handelt es sich
denn eigentlich? Sie können doch
nicht erwarten, daß ich einem wild-
fremden Menschen für wildfremde
Leute-"
„Es handelt sich um meine Fa-
milie, Lerr Plunzer."
„Aha," machte Lerr Plunzer,
„das dachte ich mir! And Sie sind
naiv genug, mein Lerr, zu glauben,
daß ich 200 Mark Miete-"
„Ja," sagte der Mann, „ich bin
naiv genug! Es ist nämlich Ihre
Miete, und ich bin der Laus-
wirt."
100
„Man darf einem Mann nie einen Irrtum zugebenI"
„Ich gebe meinem täglich einen Irrtum zu — daß ich
ihn geheiratet habe."
Darum
„Wir haben vor unserer Trauung
keinen Polterabend gehabt."
„Aha, ihr habt erst nachher da-
mit angefangen."
Mißverständnis
Sie: „Max, ich sehe überall
Wanzen!"
Er: „AnsinnI Das sind Lallu-
zinationen!"
„Ist das auch Angeziefer?"
Nicht am Platze
„Dumme Sache!" klagt Silber-
hahn. „Gestern war ich bei meinem
Arzt, dem Sanitätsrat Strubel, 'ne
halbe Stunde habe ich im Warte-
zimmer sitzen müssen. Ich habe ein
Buch bei mir gehabt, das ich mir
grade von meinem Schwager geborgt
hatte, und in dem habe ich gelesen.
Nachher aber Hab' ich das Buch im
Wartezimmer liegen lassen und ver-
gessen. And jetzt kann ich meinem
Schwager ein neues kaufen."
„Aber warum holen Sie denn
nicht einfach das Buch vom Sani-
tätsrat Strubel?"
„Ich werde mich hüten, zu sagen,
daß ich es gewesen bin, der es im
Wartezimmer hat liegen lassen. Das
Buch heißt nämlich: Der Naturarzt
im Lause."
Sprichts, nimmt seinen Lut und läßt nun Doktor Deedle
brütend zurück. And in Aberdeen geht die Zeit weiter, und die
beiden Lerren grüßen sich auch jetzt noch, — aber nur, wenn es
gar nicht mehr anders geht. C. D.
Nach Bedarf
„Nehmen Sie den Liebesbriefsteller zu zwei oder den zu drei
Mark?"
„Der zu zwei Mark wird genügen; so sehr verliebt bin ich näm-
lich gar nicht!"
Au Lerrn Plunzer kam ein
Mann, der sofort zu reden an-
fing.
„Lerr Plunzer," sagte der Mann,
„es handelt sich um eine bedauerns-
werte Familie. Der Mann kann bei
allem Fleiß nicht genug verdienen,
um die hungrigen Mäuler zu sät-
tigen. Der Frau ist vom Arzt ein
Kuraufenthalt verordnet, damit ihre
zerrüttete Gesundheit wiederherge-
stellt werden kann — kurz, die Fa-
milie ist ruiniert, wenn nicht für
sie 200 Mark rückständige Miete be-
zahlt wird."
Lerr Plunzer machte ein recht
abweisendes Gesicht.
„Sagen Sie mal, mein Lieber,"
sagte Lerr Plunzer, „das ist ja alles
schön und rührend — aber um was
für eine Familie handelt es sich
denn eigentlich? Sie können doch
nicht erwarten, daß ich einem wild-
fremden Menschen für wildfremde
Leute-"
„Es handelt sich um meine Fa-
milie, Lerr Plunzer."
„Aha," machte Lerr Plunzer,
„das dachte ich mir! And Sie sind
naiv genug, mein Lerr, zu glauben,
daß ich 200 Mark Miete-"
„Ja," sagte der Mann, „ich bin
naiv genug! Es ist nämlich Ihre
Miete, und ich bin der Laus-
wirt."
100
„Man darf einem Mann nie einen Irrtum zugebenI"
„Ich gebe meinem täglich einen Irrtum zu — daß ich
ihn geheiratet habe."
Darum
„Wir haben vor unserer Trauung
keinen Polterabend gehabt."
„Aha, ihr habt erst nachher da-
mit angefangen."
Mißverständnis
Sie: „Max, ich sehe überall
Wanzen!"
Er: „AnsinnI Das sind Lallu-
zinationen!"
„Ist das auch Angeziefer?"
Nicht am Platze
„Dumme Sache!" klagt Silber-
hahn. „Gestern war ich bei meinem
Arzt, dem Sanitätsrat Strubel, 'ne
halbe Stunde habe ich im Warte-
zimmer sitzen müssen. Ich habe ein
Buch bei mir gehabt, das ich mir
grade von meinem Schwager geborgt
hatte, und in dem habe ich gelesen.
Nachher aber Hab' ich das Buch im
Wartezimmer liegen lassen und ver-
gessen. And jetzt kann ich meinem
Schwager ein neues kaufen."
„Aber warum holen Sie denn
nicht einfach das Buch vom Sani-
tätsrat Strubel?"
„Ich werde mich hüten, zu sagen,
daß ich es gewesen bin, der es im
Wartezimmer hat liegen lassen. Das
Buch heißt nämlich: Der Naturarzt
im Lause."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ueberrumpelt" "Man darf einem Mann nie einen Irrtum zugeben! ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 189.1938, Nr. 4855, S. 100
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg