Humor des Auslandes
Jeder hat seine Fehler
„Ist es denn nicht komisch und hinderlich, Linkshänder zu sein ?"
„Nein, warum denn? Wir Menschen haben ja alle unsere
Fehler!" — „Ich nicht?"
„So, dann sage mir mal, ob du die Suppe mit der rechten
Land umrührst!" — „Ja, das tue ich!"
„Siehst du, das ist dein Fehler . . alle anderen Menschen
nehmen dazu einen Löffel!" («umorisy
Helmut blättert im Telephonbuch
„Mutter, warum behandelt denn Doktor Bartels am Abend
besser als am Tage?" — „Was ist das für ein Unsinn?"
„Na ja, hier im Telephonbuch steht doch: Doktor Bartels, Arzt,
2653, am besten nach 18 Uhr!" (Karikaturen)
Zauberei
Plem spricht mit seinem Freunde Plim: „Neulich war ich in
Kinkerlitzchen
Entomologen der Universität Belgrad ha-
ben durch praktische Versuche ermittelt, daß
die Bettwanzen sechs Jahre lang ihre Nah-
rung, das menschliche Blut, entbehren können.
Dazu erklären in dieser Hinsicht erfahrene
Leute, daß sie anscheinend von diesen Biestern
immer dann angesallen worden seien, wenn
die sechs Jahre beinahe herum waren.
Die englische Post hatte kürzlich verraten,
daß sie mit der Zeitansage durch den Fern-
sprecher eine Einnahme von über 90000 Pfund
jährlich erzielt. Darauf hat jetzt die Telephon-
beamtin Ethel Cain, die die zur Verwendung
gelangenden Platten besprochen hat, und deren
angenehmer Stimme die starke Beanspruchung
der Einrichtung zu danken sein soll, eine Be-
teiligung an diesem Gewinn verlangt.
Die Zeitansagerin hat gefunden, es sei an
der Zeit, daß sie was abkriege.
Im September sind in England an die
weniger bemittelte Bevölkerung Gasmasken
aus Kosten der Regierung verteilt worden.
Damit müssen aber viele Leute recht schlecht
umgegangen sein, denn schon jetzt liegen Gas-
masken aus den Müllabladeplätzen herum. Die
Luftschutzwarte haben festgestellt, daß manche
Hausfrauen aus der Gasmaske den Einsatz
herausgenommen haben und als Teesieb be-
nutzen.
Diese Hausfrauen haben eben kein Teesieb
gehabt. And ihnen war ja gesagt worden, daß
die Gasmasken für den Notfall da seien.
Als kürzlich das englische Riesenschiff
„Queen Mary" die Reise nach England machte,
befand sich an Bord ein englischer Natur-
forscher, der zwölf Ameisen einer seltenen, von
Fliegen lebenden Art bei sich hatte. Er hatte
erwartet, aus dem Schiff Fliegen finden zu
können, aber obwohl er eine hohe Prämie
aussetzte, bemühten sich die Stewards vergeb-
lich darum; keine einzige Fliege war zu entdecken.
Bei Seereisen ist die Verpflegung im
Fahrpreis einbegriffen. Der Gelehrte hätte
332
eben vor Antritt der Fahrt etwas für die
Beförderung seiner Ameisen bezahlen sollen.
Miß White, die Vorsitzende der englischen
„Liga der Spinsters", der unverheirateten
Frauen, behauptet, festgestellt zu haben, daß
es in England 1,2 Millionen heimlicher Ehe-
frauen gebe, nämlich solcher weiblichen An-
gestellten, die ihre Ehe verheimlichen, um ihre
Stellung nicht zu verlieren. Die „Liga der
Spinsters" will das nicht dulden.
Die Frage ist: gönnen die Spinsters den
heimlichen Ehefrauen nicht ihre Stellungen
oder nicht das Verheiratetsein? — Aebrigens:
einige Ehemänner sollen dazu erklärt haben,
die unheimlichen Ehefrauen seien viel gefähr-
licher.
Ein Bäcker in der englischen Stadt Bridg-
water hat eine Glasierung für seine Brote
erfunden, die sie 20 Jahre lang frisch halten
soll.
Der Mann kommt mit seiner Erfindung
ein wenig zu spät: im September wäre sein
Laden von Lebensmittelhamsterern gestürmt
worden.
In einem 3000 Jahre alten ägyptischen
Felsengrabe hat der französische Forscher Graf
de Prorok die Mumie einer Prinzessin ge-
sunden, deren kunstvolle Frisur genau den
heute beliebten Dauerwellen gleicht und noch
vollkommen erhalten ist.
Auf so lange Zeit wird der Friseur, der
die Dauerwellen gemacht hat, gar nicht ein-
mal garantiert haben.
Kunstschützen sind eine altbekannte Erschei-
nung in Varietes. Jetzt aber ist in Helsinki
ein Artist mit dem Künstlernamen Bill Ge-
ranimo ausgetreten, der nicht mehr mit einem
gewöhnlichen Gewehr oder Tesching, sondern
mit einem kleinen Maschinengewehr seine
Kunst zeigt.
Das Variete muß sich anpaffen. Bald
wird nun wohl auch der Kunstschütze mit dem
Flakgeschütz auftreten. Er dürfte übrigens
dem größten Interesse begegnen.
der Stadt und sah in einem Vergnügungs-
lokal einen Zauberer, der zwei Sorten
Wein aus der gleichen Flasche einschenken
konnte!"
„Das ist doch garnichts," antwortet
Plim, „unser Kolonialwarenhändler kann
drei Sorten Kaffee aus ein und derselben
Büchse verkaufen . . ." (Tidens Tegn)
„Die gnädige Frau schläft noch-
geben Sie die Blumen nur her!"
»Ja, Fräulein, haben Sie Vollmacht, 'n
kleines Trinkgeld auszulegen?"
Jeder hat seine Fehler
„Ist es denn nicht komisch und hinderlich, Linkshänder zu sein ?"
„Nein, warum denn? Wir Menschen haben ja alle unsere
Fehler!" — „Ich nicht?"
„So, dann sage mir mal, ob du die Suppe mit der rechten
Land umrührst!" — „Ja, das tue ich!"
„Siehst du, das ist dein Fehler . . alle anderen Menschen
nehmen dazu einen Löffel!" («umorisy
Helmut blättert im Telephonbuch
„Mutter, warum behandelt denn Doktor Bartels am Abend
besser als am Tage?" — „Was ist das für ein Unsinn?"
„Na ja, hier im Telephonbuch steht doch: Doktor Bartels, Arzt,
2653, am besten nach 18 Uhr!" (Karikaturen)
Zauberei
Plem spricht mit seinem Freunde Plim: „Neulich war ich in
Kinkerlitzchen
Entomologen der Universität Belgrad ha-
ben durch praktische Versuche ermittelt, daß
die Bettwanzen sechs Jahre lang ihre Nah-
rung, das menschliche Blut, entbehren können.
Dazu erklären in dieser Hinsicht erfahrene
Leute, daß sie anscheinend von diesen Biestern
immer dann angesallen worden seien, wenn
die sechs Jahre beinahe herum waren.
Die englische Post hatte kürzlich verraten,
daß sie mit der Zeitansage durch den Fern-
sprecher eine Einnahme von über 90000 Pfund
jährlich erzielt. Darauf hat jetzt die Telephon-
beamtin Ethel Cain, die die zur Verwendung
gelangenden Platten besprochen hat, und deren
angenehmer Stimme die starke Beanspruchung
der Einrichtung zu danken sein soll, eine Be-
teiligung an diesem Gewinn verlangt.
Die Zeitansagerin hat gefunden, es sei an
der Zeit, daß sie was abkriege.
Im September sind in England an die
weniger bemittelte Bevölkerung Gasmasken
aus Kosten der Regierung verteilt worden.
Damit müssen aber viele Leute recht schlecht
umgegangen sein, denn schon jetzt liegen Gas-
masken aus den Müllabladeplätzen herum. Die
Luftschutzwarte haben festgestellt, daß manche
Hausfrauen aus der Gasmaske den Einsatz
herausgenommen haben und als Teesieb be-
nutzen.
Diese Hausfrauen haben eben kein Teesieb
gehabt. And ihnen war ja gesagt worden, daß
die Gasmasken für den Notfall da seien.
Als kürzlich das englische Riesenschiff
„Queen Mary" die Reise nach England machte,
befand sich an Bord ein englischer Natur-
forscher, der zwölf Ameisen einer seltenen, von
Fliegen lebenden Art bei sich hatte. Er hatte
erwartet, aus dem Schiff Fliegen finden zu
können, aber obwohl er eine hohe Prämie
aussetzte, bemühten sich die Stewards vergeb-
lich darum; keine einzige Fliege war zu entdecken.
Bei Seereisen ist die Verpflegung im
Fahrpreis einbegriffen. Der Gelehrte hätte
332
eben vor Antritt der Fahrt etwas für die
Beförderung seiner Ameisen bezahlen sollen.
Miß White, die Vorsitzende der englischen
„Liga der Spinsters", der unverheirateten
Frauen, behauptet, festgestellt zu haben, daß
es in England 1,2 Millionen heimlicher Ehe-
frauen gebe, nämlich solcher weiblichen An-
gestellten, die ihre Ehe verheimlichen, um ihre
Stellung nicht zu verlieren. Die „Liga der
Spinsters" will das nicht dulden.
Die Frage ist: gönnen die Spinsters den
heimlichen Ehefrauen nicht ihre Stellungen
oder nicht das Verheiratetsein? — Aebrigens:
einige Ehemänner sollen dazu erklärt haben,
die unheimlichen Ehefrauen seien viel gefähr-
licher.
Ein Bäcker in der englischen Stadt Bridg-
water hat eine Glasierung für seine Brote
erfunden, die sie 20 Jahre lang frisch halten
soll.
Der Mann kommt mit seiner Erfindung
ein wenig zu spät: im September wäre sein
Laden von Lebensmittelhamsterern gestürmt
worden.
In einem 3000 Jahre alten ägyptischen
Felsengrabe hat der französische Forscher Graf
de Prorok die Mumie einer Prinzessin ge-
sunden, deren kunstvolle Frisur genau den
heute beliebten Dauerwellen gleicht und noch
vollkommen erhalten ist.
Auf so lange Zeit wird der Friseur, der
die Dauerwellen gemacht hat, gar nicht ein-
mal garantiert haben.
Kunstschützen sind eine altbekannte Erschei-
nung in Varietes. Jetzt aber ist in Helsinki
ein Artist mit dem Künstlernamen Bill Ge-
ranimo ausgetreten, der nicht mehr mit einem
gewöhnlichen Gewehr oder Tesching, sondern
mit einem kleinen Maschinengewehr seine
Kunst zeigt.
Das Variete muß sich anpaffen. Bald
wird nun wohl auch der Kunstschütze mit dem
Flakgeschütz auftreten. Er dürfte übrigens
dem größten Interesse begegnen.
der Stadt und sah in einem Vergnügungs-
lokal einen Zauberer, der zwei Sorten
Wein aus der gleichen Flasche einschenken
konnte!"
„Das ist doch garnichts," antwortet
Plim, „unser Kolonialwarenhändler kann
drei Sorten Kaffee aus ein und derselben
Büchse verkaufen . . ." (Tidens Tegn)
„Die gnädige Frau schläft noch-
geben Sie die Blumen nur her!"
»Ja, Fräulein, haben Sie Vollmacht, 'n
kleines Trinkgeld auszulegen?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Was macht denn Ihr Rheumatismus?" "Die gnädige Frau schläft noch ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1938
Entstehungsdatum (normiert)
1933 - 1943
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 189.1938, Nr. 4869, S. 332
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg