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„Ihre Eintrittskarte, Lerr!"

„Brauche keine, gehe als blinder Passagier!"

i^ClCl ! Von Lellmuth Lange

Sonnabend, kurz vor Toresschluß, sprang ich schnell noch einmal
auf die Straße, um einiges für den Sonntag einzukaufen. Als Iung-
Qefelle muß man ja leider für sich selbst sorgen. Es war schon spät,
j*nb >ch hatte es daher sehr eilig. Als ich im Sturmschritt um die Ecke
rempelte ich heftig mit jemandem zusammen. Vor mir stand mein
"reund Eduard, der mit zwei Lerren die Straße entlang gekommen
"ar. Eduard hatte ei» sorgenvolles Gesicht, und das war etwas ab-
,°,uf Ungewohntes bei ihm. Er ist sonst die Fröhlichkeit und Lustig-
te,t in Person.

»Mann/ frohlockte er, und ein erster Lauch seiner alten Vergnügt-
ging das Gesicht, „dich schickt mir der Limmel. Einen

ugenblick/ sagte er zu den Lerren, die ihn begleiteten,und packte mich
c'm 3akett. „Last du heute was vor?"

3ch schüttelte stumm den Kopf, denn ich fühlte mich schon den ganzen
ng einsam wie nie.

»Deinen Smoking hast du doch noch?"

»Den habe ich noch, aber er kommt leider selten zu Ehren."

»Das wird sofort anders werden." Er faßte in feine Manteltasche
Und holte einen zusammengefalteten Zettel heraus. „Also hier hast du
e Adressen von drei Leuten. Die erwarten deinen Besuch heute abend."

»Meinen Besuch? Leute abend?" sagte ich erstaunt und starrte auf
Papier. „Ich kenne die Leute doch gar nicht."

»Doch, doch, von diesem Augenblick an kennst du sie. Du stürzt dich

sofort in deinen Smoking, gehst hin, und man wird dich als Karl
freundlich begrüßen. Merke dir das: Du heißt jetzt Karl!"

„And was wird weiter? Es ist doch hoffentlich nichts mit der
Polizei dabei?"

„Idiot! Meinst du, ich könnte dich gebrauchen, wenn was mit
der Polizei dabei wäre? Nach der Begrüßung wird man dich
unter irgendeinem Vorwand wegschicken."

„Aha," sagte ich, aber mir war gar nicht nach Aha zumute.
„And dann soll ich das erledigen, was die Leute wollen?"

„Quatsch! Wenn man dich wegschickt, dann gehst du eben, und
der Fall ist für dich erledigt." — „Das ist alles t"

„Natürlich! Das ist alles. Du hast dich dreimal als Karl zu
melden und fertig."

„Mann, sag mir um alles in der Welt, was das bedeuten soll!"

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Jetzt kann ich dir
das nicht erklären," und ein bedeutungsvoller Blick fiel auf die
beiden Lerren, die ihn begleiteten. „Loffentlich ist dir alles klar.
Vor allem: sämtliche drei Besuche müssen zwischen acht und neun
Ahr gemacht werden. Kann ich mich darauf verlassen?"

„Ja, weißt du . . ."

„Kein Ja-weißt-du, sondern klipp und klar: Ja oder Nein."

<Forlsetzung Seile 55)

„Nee, Blaffer, das ist keine Maske für Sie! Die Chinesen sind
die höflichsten Leute der Welt, aber Sie sind gern grob."
„Na, und ist es etwa höflich von Ihnen, mir das zu sagen?"

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ball an Bord" "Nee, Blasser, das ist keine Maske für Sie!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4878, S. 53

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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