Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Geige

Rübelands geben eine Abendgesell-
schaft. Cornelius, der Meister der Geige,
soll diese Gesellschaft zieren; FrauRübe-
land hat ihm ein liebenswürdiges Brief-
chen geschickt, und darin hat der Satz
gestanden: „Nicht wahr. Sie sind mir
nicht böse, wenn ich Sie bitte, Ihre
Geige mitzubringen?"

Cornelius hat dazu ein schiefes Ge-
sicht gezogen und dann boshaft gegrinst.
Aber nun schickt er zuerst einen Dienst-
mann mit dem Geigenkasten, und dann
kommt er selber. Die Freuden der mit
erlesenen Dingen bestellten Tafel schei-
nen ihm sehr zu behagen.

Doch dann bittet Frau Nübeland:
„And nun, verehrter Meister, werden
Sie uns wohl mit Ihrer Geige er-
freuen I"

„Recht gern!" sagt Cornelius und
geht an seinen Geigenkasten. Er klappt
ihn auf, er sieht hinein, er zuckt be-
dauernd die Achseln. „Es tut mir sehr
leid, meine Lerrschaften, Sie zu ent-
täuschen: ich habe zwar meine Geige
mitgebracht, aber der Bogen ist nicht
dabei."

Das Du

Es war in einsr Münchner Gast-
wirtschaft. Ein umfangreicher.Herr, am
Nebentisch, der aus freudigem Anlaß
ein Glas Bier — oder auch zwei — zuviel getrunken hatte, richtete
unerwartet eine Ansprache an mich, und wie es so geht, würdigte
er mich im nächsten Augenblick auch schon des traulichen Dus.

Da ich unwillkürlich stutzte, fiel ihm ein, daß der Aebergang
vielleicht doch etwas überraschend für mich gekommen sein mochte.
Er stutzte gleichfalls, erholte sich aber, indem er rasch einen nicht zu
kleinen Schluck nahm, und begann mit frischem Mut: „Sie, Lerr
Nachbar — weil i grad aus Bersehn du zu Eahna g'sagt Hab —

Lawinen unter sich

„Wenn es kein Liebespaar wäre, würde ich sagen:
Zittern ma los!"

meinens net aa, daß ma die Sach am
leichtsten aus der Welt schafft, wenn
ma Schmollis trinkt?"

„Aber gern!" sagte ich bereitwillig.
Schade, daß ich nie herausbekommen
konnte, wie mein neuer Duzfreund heißt.

Dämmerung

In der Dämmerstunde schritten zwei
aneinander vorbei.

„Guten Tag, Lerr Beier!"

„Aber Lerr Müller, ich bin doch
Meier!"

„Verzeihung, Lerr Meier, ich bin
doch Krause."

Begutachtung

„Ich möchte dem Geburtstagskinde
diese Flasche Kognak schenken! Oder
wissen Sie was Besseres?"

„Lassen Sie mal probieren?"

Rache

Leinz ist erst sechs Jahre alt, aber
ein Bengel, vor dem man sich fürchten
muß. Am meisten fürchtet ihn Tante
Olga, die ihn deshalb stets mit äußer-
ster Rücksicht behandelt.

Leute hat sie diese Rücksicht ein-
mal außer Acht gelassen und Leinz
einen unsauberen Bengel genannt, weil
er sich nicht noch einmal die Lände hat
waschen wollen, ehe sie sich mit ihm auf den Weg zu einem Besuch
beim Onkel Fabian machte.

Jetzt sitzen sie in der Straßenbahn, und Leinz möchte vor Groll
platzen. Finster schaut er auf Tante Olga, die sich sehr heraus-
geputzt hat. Denn sie möchte immer noch wie ein junges Mädchen
auftreten.

Da durchzuckt es Leinz, und laut brüllt er vor allen Leuten:
„Wie weit fahren wir, Großmutter?"

Verlag von Aföckreiber (ESlingen alt, und fltünchen

Schreibers vier anatomische Wandtafeln
mit zerlegbaren Abbildungen in Lebensgröße

Vier in feinem Farbendruck ausgeführte Tafeln auf Tauenpapier aufgezogen, mit Henkeln versehen, fertig zum Aufhängen.

Format jeder Tafel 56:156 cm. In solider Mappe nebst begleitendem Text.

Rm. 27.-

Einzelausgaben der 4 Tafeln:

Tafel I Das Knochengerüst. In Mappe ohne Text.Rm. 3.25

Tafel II Muskulatur und Eingeweide. Mit zerlegbaren Abbildungen

der inneren Organe. In Mappe mit Text.:.Rm. 18.50

Tafel III Das Nervensystem. In Mappe ohne Text. ... Rm. 3.25

Tafel IV Blut» und Lymphgeflitzsystem. In Mappe ohne Text . . . Rm. 3.25
Textheft für alle vier Tafeln. .Rm. 1.80

Diese vier Tafeln geben ein getreues Bild von dem Bau des menschlichen Körpers und
der Lage seiner Organe und sind für den Unterricht in allen dem DRK. unter-
stellten Gliederungen ganz besonders geeignet! Natürlich auch für Schulen.
Bei Tafel II können einzelne Teile herausgenommen und besonders vorgezetgt werden.
„, . , . Der erklärende Text ist leicht faßlich. Es wurde alles weggelassen, was für das all-

Zum Anterricht in Luftschutzkursen, Sanitatskursen, gemeine Verständnis nicht nötig ist.

Turn- und Sportkursen bevorzugt! Das Porto wird berechnet. Prospekt ,Lur Gesundheit" kostenlos.

verlas von Schreiber LßUngen a.H. und fltünchm

62

Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sieh gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lawinen unter sich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4878, S. 62

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen