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„Komm rauf, Luisle, d'Kender schreiet!"

„Deswega brauch i doch net raufkomma, i hör's jo ganz guat bis do ronter!"

Entgegenkommen

Plötzlich saß Lugo mit Irene allein im Zimmer.

Nebenan aber sagte die Mutter zum Vater: „Stell den Lautsprecher an,
Gustav, damit er auch wirklich glaubt, sie seien ganz ungestört!"

Wörtlich

Fridolin, etwas korrekt

Eine immerhin nachdenkliche Begegnung.

Von Waldemar von Grumbkow.

In der Kleiderablage des Gesellschastshauses lernte ich
Fridolin Wunderling kennen, einen mittelgroßen Lerrn in
mittleren Jahren mit gutgeschnittenem Gesicht, dessen zurück-
haltendem Auftreten man anmerkte, daß er es nicht liebte,
sich auszudrängen, vielmehr gewohnt war, die Dinge an sich
herankommen zu lassen.

Bekannte von mir und von ihm, die er auf der Durchreise
besucht hatte, und die mit ihm zu der Abendveranstaltung ge-
kommen waren, stellte» uns einander vor. Ein berühmter
Forscher sollte einen Vortrag über Grabungen in Inner-Asien
halten. Ich hatte mir rechtzeitig die Karte für einen billigen
Sitzplatz in einer der Hinteren Reihen gesichert. Das mir be-
kannte Ehepaar aber hatte sich erst heute aus Zureden Wun-
derlings zum Besuch des Vortrages entschlossen, so daß es,
vor die Wahl gestellt, die sehr teueren ersten Plätze oder
aber Stehplätze zu nehmen, diese vorgezogen hatte in der
stillen Loffnung, schließlich doch auf unbesetzt gebliebenen
Plätzen sitzen zu können. Auch Fridolin Wunderling hatte
sich mit einer solchen Karte versehen. Es kam, wie voraus-
zusehen gewesen. Kurz vor Beginn des Vortrages erschien
der Kastellan des Gesellschaftshauses und forderte die Steh-
karteninhaber, soweit sie noch pflichtgemäß standen und sich
nicht schon von selber freier Plätze bemächtigt hatten, höflich
auf, sich der freigebliebenen teueren Plätze in den vordersten
Reihen zu bedienen. Alle taten cs mit einer freudigen Last,
als fürchteten sie, das günstige Angebot könne am Ende doch
wieder zurückgenommen werden. Rur einer stand an der Rück-
wand des Saales wie ein Baum, ohne sich zu rühren: Frido-
lin Wunderling. Meine Bekannten winkten ihm zu, sie hätten
einen Platz für ihn. Er machte eine dankende Verbeugung.
Da ich ihm nahe saß, stand ich auf, ging zu ihm und fragte
ihn, ob er sich nicht setzen wolle. Er erwiderte, er danke ver-
bindlichst, aber er habe Stehplatz. Aus meine weitere Frage,
ob es ihm entgangen sei, daß man die unbesetzten Plätze aus-
drücklich für die Inhaber von Stehplatzkarten freigegeben habe,
erklärte er lächelnd: es habe ja jedermann freigestanden, sich
einen Sitzplatz zu kaufen, er könne nicht einsehen, wie irgend
ein Beauftragter der den Vortrag veranstaltenden Gesellschaft
diesen freigefaßten Entschluß des einzelnen Vortragsbesuchers
abändern oder gar umstoßen könnte. Wenn er einen Stehplatz
nehme, wolle er natürlich auch stehen; sonst hätte er ja einen
Sitzplatz nehmen können. Da der gefeierte Vortragende unter
großem Beifall den Saal betrat, mußte ich schleunigst zurück

„Wovon leben Sie eigentlich, Lerr Linderschmidt?"

„Ich werde öfters von Bekannten zu Tisch eingeladen."

„Na, da haben Sie ja eine zusagende Beschäftigung gefunden."

Anders gemeint

„Geld wollen Sie von meinem Mann borgen? Damit werden
Sie kein Glück haben!"

„Vielleicht doch! Ich will mir ein Lotterielos dafür kaufen!"

Geeignete Ablenkung

„In einer Stimmung bin ich heute, daß ich alles zu Boden
schmettern könnte!"

„Komm' mit in den Kegelklub!"

Personalien

„Dein Bräutigam mag ja ein berühmter Mann sein. Last
du dich denn aber auch über seine Person erkundigt?"

„Aeberflüsstg I Das steht alles im Konversationslexikon!" Es lenzt! — Die ungestüme Blütenpracht

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Komm rauf, Luisle, d' Kender schreiet!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4887, S. 196

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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