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Zeichnung Bon «. Staub

Und Munkefuß, der ahnungslos.
War einfach voll Entzücken,
Daß Sassafras so grandios
Vertrieb der Krankheit Tücken.
Er ging der Sache auf die Spur
Und hat sich's ausgeschrieben:
Ls starben bei der Rezeptur
Statt zehn Prozent nur sieben.

Nach drei Jahrzehnten endlich las
Der Doktor, der ergreiste,

Es sei das Kräutchen Sassafras
Das letzte und das neuste.
Stillschweigend stellte er sich um,
Und wollt er Weh vertreiben.
Tat er Electuarium
Don Sassafras verschreiben.

Doch Klingebiel, Len dies betrifft,
Konservativen Wesens,

Der machte mit der Aerzteschrift
Nicht sehr viel Federlesens.
Kam ein Rezept von Munkefuß,
Ganz gleich, wer der Patient war,
Er gab wie früher Rizinus,
Weil er so dran gewähnt war.

Das war der Dr. Munkefuß
In guten alten Zeiten,

Der schrieb für alles Rizinus
Auf das Rezept den Leuten.
Und Apotheker Klingebiel
War nicht zu überraschen:

Er hat — und las nicht erst noch viel
Das Gel parat in Flaschen.

Hat jemand ihm so einen Wisch
Don Munkefuß gegeben,

Dann griff er einfach untern Tisch
Und griff niemals daneben.
Dezennien gingen in das Land
(Del hält sich ja so lange I)
Und Munkefuß ward weitbekannt
Als Therapeut von Range.

Es schrieb - noch vor dem Tod zum Glück! -
Aeskulaps großer Diener
Ein Buch, zweihundert Seiten dick,
Ein Fund für Mediziner.

Herr Klingebiel erfuhr davon
2m Nachruf durch die Zeitung,

Daß Sassafras-Medikation
Direkt von Weltbedeutung.

Er griff sich mehrfach an den Kopf
Und spürte leichtes Zittern,
Dann trank er bei dem Salbentopf
Recht viel vom Magenbittern.

Db ihm was fehle? fragte scheu
Provisor Dr. Purisch,

Doch Klingebiel sprach: „Schon vorbei!"
Und lächelte augurisch.

312
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der berühmte Dr. Munkefuß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4894, S. 312

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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