Zeichnung von I. Mauder
Sommernachtstraum
Ankurbelung
Pujatz spricht auf zwei Minuten wegen einer Auskunft bei
Kolbe vor. Ein ausgedehnter Spaziergang führt ihn gerade vorbei-
Kolbe wohnt im Zentrum, Pujatz aber am Rande der Stadt.
Kolbe hat eben seine Post fertig gemacht; er schickt heute ein
Angebot hinaus, und deshalb liegt ein Schock Briefe da. Pujatz
wirft Blicke auf diese Briefe, Blicke, die eigentümlicher Weise ge-
radezu begehrlich sind. „Soll ich die Briefe mitnehmen?" fragt er
schließlich.
„O, das wäre ja sehr liebenswürdig!" freut sich Kolbe, denn er
hat bereits Lausschuhe an und keine große Lust, sich noch einmal
Stiefel anzuziehen.
„Es ist Ihnen doch egal, in welchen Kasten die Briefe kommen,"
fährt Pujatz fort. „Ich möchte sie nämlich in meine Gegend mit-
nehmen."
392
„Kommt nicht darauf an. Aber warum, Lerr Pujatz, warum?"
„Ja, daran bin ich interessiert. An meinem Lause ist nämlich
vor 14 Tagen ein Briefkasten angemacht worden. Sehr bequem für
mich, nicht wahr? Aber da draußen werden so wenig Brief« in den
Kasten geworfen, und ich fürchte, die Post nimmt ihn wieder ab,
wenn er sich nicht lohnt." —»».
Eanitätsrat Strubel macht seinen fünften Besuch bei Albert
Schippold.
Frau Schippold empfängt ihn mit einer Klage. „Ach, Lerr
Sanitätsrat, mein Mann wird so widerspenstig! Die Medizin, die
Sie gestern verschrieben haben, hat er nicht nehmen wollen. Das
wäre Dreckzeug, hat er gesagt."
„Nanu? Lat er die denn früher schon mal gehabt?"
Sommernachtstraum
Ankurbelung
Pujatz spricht auf zwei Minuten wegen einer Auskunft bei
Kolbe vor. Ein ausgedehnter Spaziergang führt ihn gerade vorbei-
Kolbe wohnt im Zentrum, Pujatz aber am Rande der Stadt.
Kolbe hat eben seine Post fertig gemacht; er schickt heute ein
Angebot hinaus, und deshalb liegt ein Schock Briefe da. Pujatz
wirft Blicke auf diese Briefe, Blicke, die eigentümlicher Weise ge-
radezu begehrlich sind. „Soll ich die Briefe mitnehmen?" fragt er
schließlich.
„O, das wäre ja sehr liebenswürdig!" freut sich Kolbe, denn er
hat bereits Lausschuhe an und keine große Lust, sich noch einmal
Stiefel anzuziehen.
„Es ist Ihnen doch egal, in welchen Kasten die Briefe kommen,"
fährt Pujatz fort. „Ich möchte sie nämlich in meine Gegend mit-
nehmen."
392
„Kommt nicht darauf an. Aber warum, Lerr Pujatz, warum?"
„Ja, daran bin ich interessiert. An meinem Lause ist nämlich
vor 14 Tagen ein Briefkasten angemacht worden. Sehr bequem für
mich, nicht wahr? Aber da draußen werden so wenig Brief« in den
Kasten geworfen, und ich fürchte, die Post nimmt ihn wieder ab,
wenn er sich nicht lohnt." —»».
Eanitätsrat Strubel macht seinen fünften Besuch bei Albert
Schippold.
Frau Schippold empfängt ihn mit einer Klage. „Ach, Lerr
Sanitätsrat, mein Mann wird so widerspenstig! Die Medizin, die
Sie gestern verschrieben haben, hat er nicht nehmen wollen. Das
wäre Dreckzeug, hat er gesagt."
„Nanu? Lat er die denn früher schon mal gehabt?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sommernachtstraum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 190.1939, Nr. 4899, S. 392
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg