Da« Schnly-l
„Aber bitte. Zahlen, Lerr Oberl"
Aha — dachte Minna — er wird es auf dem Leimweg versuchen.
Wagen Sie aber ja nicht, mein Lerr, mich küssen zu wollen. Annahme
einer Einladung verpflichtet noch lange zu nichts. —
Lerr Schneider machte jedoch weder diesen noch jenen Versuch.
Er traf nicht einmal Anstalten, um ein Wiedersehen zu bitten.
„So," sagte er, als sie beim Laustor anlangten, „es war ein
wunderbarer Abend. Auch das Essen war vorzüglich. Gute Nacht,
mein Fräulein. Labe ich Wort gehalten?"
„Allerdings," meinte Minna und gab ihm empört die Land,
„mein Verhalten verpflichtete Sie auch dazu. Aber jetzt sollen Sie
wenigstens so ehrlich sein und eingestehen, daß Sie es sich anders
vorgestellt hatten."
„Nein, wirklich nur so. Mein Wort darauf."
„Sie erhofften sich also tatsächlich nichts anderes?" fragte Minna
etwas schnippisch.
„Ehrenwort, nein," erklärte der Mann, „nichts als Zhre beiden
Fleischmarken. Ich werde Sie und das Schnitzel nie vergessen."
Aengstlich
„Am besten reiben Sie die schmerzenden Glieder mit Alkohol ein."
„Aber Lerr Doktor, bekomme ich da keinen Muskelkater?"
öehrer: „Wie nennt man die Wesen, die teils auf dem Lande,
teils im Wasser leben?"
Schüler: „Badegäste."
Dorfschule
Lehrer: „Sag mal, Fritz, welches ist die günstigste Zeit zum Obst-
pflücken ?"
Fritz: „Wenn die Lunde angebunden sind."
Kinoplakat
..heiß überläuft es uns bei den Geschehnissen auf dem
ewigen Eise. Das Großartigste ist aber doch die Mitternachtssonne.
Sie stellt alles in den Schatten."
Der zerstreute Fensterputzer
„Sakra, sakra, i hätt wetten mögen, daß die Scheib'n geschlossen isl"
„Gehen Sie heute ohne zu duschen ins Wasser?" — „Lab einen
alten Kunden verloren — das wirkt auch wie eine kalte Dusche."
Die Machtprobe
„Last du eigentlich deiner Frau gegenüber schon einmal deinen
Willen durchgesetzt?"
„Na und ob! Sie wollte eine» Jungen haben, während ich für
ein Mädel war. Na, und ein Mädel ist's geworden!"
Das Kennzeichen
„Sagen Sie, Sie kommen doch aus meiner Leimat. Wissen Sie
vielleicht, ob der alte Brosig noch lebt?"
„Sicherlich!"
„Wieso wissen Sie denn das?"
„Weil sich die Erben noch grüßen!"
Schottisch kariert
„Ich glaube, es sind wohl nun bald zehn Jahre, daß wir uns
nicht mehr sahen, Jimmy!" —
„Well, es war ne lange Zeit."
„Das muß unbedingt gefeiert werden. Aber du wirst dich er-
innern, Jimmy, beim letztenmal bezahlte ich!" —
Geeignete Köpfe
Max und Walter Schühlein, die 50 jährigen Zwillinge, waren noch
vor einem Vierteljahr einander so ähnlich wie die oft angeführten
beiden Eier. Jetzt hat Walter leider infolge eines Zwischenfalls im
chemischen Laboratorium eine mächtige Glatze bekommen. Max aber
hat immer noch — alle Achtung! — einen prächtigen Laarschmuck.
Max und Walter Schühlein sitzen im Theater. In der Pause macht
sich ein aufdringlicher Lerr an sie heran. „Ein Angebot, meine Lerren!
Würden Sie mir gestatten, von jedem von Ihnen eine Aufnahme
— Kopf genügt! — machen zu lassen und die Bilder für Werbe-
zwecke zu verwenden? Sagen Sie nur rundheraus, was Sie dafür
verlangen würden!"
„Ja, wozu wollen Sie die Bilder?"
„Ich stelle ein Laarwuchsmittel her, meine Lerren. Ihre beiden
Köpfe sind hervorragend geeignet, an scheinbar einem Individuum
das Vorher und das Nachher auszuzeigen."
99
„Aber bitte. Zahlen, Lerr Oberl"
Aha — dachte Minna — er wird es auf dem Leimweg versuchen.
Wagen Sie aber ja nicht, mein Lerr, mich küssen zu wollen. Annahme
einer Einladung verpflichtet noch lange zu nichts. —
Lerr Schneider machte jedoch weder diesen noch jenen Versuch.
Er traf nicht einmal Anstalten, um ein Wiedersehen zu bitten.
„So," sagte er, als sie beim Laustor anlangten, „es war ein
wunderbarer Abend. Auch das Essen war vorzüglich. Gute Nacht,
mein Fräulein. Labe ich Wort gehalten?"
„Allerdings," meinte Minna und gab ihm empört die Land,
„mein Verhalten verpflichtete Sie auch dazu. Aber jetzt sollen Sie
wenigstens so ehrlich sein und eingestehen, daß Sie es sich anders
vorgestellt hatten."
„Nein, wirklich nur so. Mein Wort darauf."
„Sie erhofften sich also tatsächlich nichts anderes?" fragte Minna
etwas schnippisch.
„Ehrenwort, nein," erklärte der Mann, „nichts als Zhre beiden
Fleischmarken. Ich werde Sie und das Schnitzel nie vergessen."
Aengstlich
„Am besten reiben Sie die schmerzenden Glieder mit Alkohol ein."
„Aber Lerr Doktor, bekomme ich da keinen Muskelkater?"
öehrer: „Wie nennt man die Wesen, die teils auf dem Lande,
teils im Wasser leben?"
Schüler: „Badegäste."
Dorfschule
Lehrer: „Sag mal, Fritz, welches ist die günstigste Zeit zum Obst-
pflücken ?"
Fritz: „Wenn die Lunde angebunden sind."
Kinoplakat
..heiß überläuft es uns bei den Geschehnissen auf dem
ewigen Eise. Das Großartigste ist aber doch die Mitternachtssonne.
Sie stellt alles in den Schatten."
Der zerstreute Fensterputzer
„Sakra, sakra, i hätt wetten mögen, daß die Scheib'n geschlossen isl"
„Gehen Sie heute ohne zu duschen ins Wasser?" — „Lab einen
alten Kunden verloren — das wirkt auch wie eine kalte Dusche."
Die Machtprobe
„Last du eigentlich deiner Frau gegenüber schon einmal deinen
Willen durchgesetzt?"
„Na und ob! Sie wollte eine» Jungen haben, während ich für
ein Mädel war. Na, und ein Mädel ist's geworden!"
Das Kennzeichen
„Sagen Sie, Sie kommen doch aus meiner Leimat. Wissen Sie
vielleicht, ob der alte Brosig noch lebt?"
„Sicherlich!"
„Wieso wissen Sie denn das?"
„Weil sich die Erben noch grüßen!"
Schottisch kariert
„Ich glaube, es sind wohl nun bald zehn Jahre, daß wir uns
nicht mehr sahen, Jimmy!" —
„Well, es war ne lange Zeit."
„Das muß unbedingt gefeiert werden. Aber du wirst dich er-
innern, Jimmy, beim letztenmal bezahlte ich!" —
Geeignete Köpfe
Max und Walter Schühlein, die 50 jährigen Zwillinge, waren noch
vor einem Vierteljahr einander so ähnlich wie die oft angeführten
beiden Eier. Jetzt hat Walter leider infolge eines Zwischenfalls im
chemischen Laboratorium eine mächtige Glatze bekommen. Max aber
hat immer noch — alle Achtung! — einen prächtigen Laarschmuck.
Max und Walter Schühlein sitzen im Theater. In der Pause macht
sich ein aufdringlicher Lerr an sie heran. „Ein Angebot, meine Lerren!
Würden Sie mir gestatten, von jedem von Ihnen eine Aufnahme
— Kopf genügt! — machen zu lassen und die Bilder für Werbe-
zwecke zu verwenden? Sagen Sie nur rundheraus, was Sie dafür
verlangen würden!"
„Ja, wozu wollen Sie die Bilder?"
„Ich stelle ein Laarwuchsmittel her, meine Lerren. Ihre beiden
Köpfe sind hervorragend geeignet, an scheinbar einem Individuum
das Vorher und das Nachher auszuzeigen."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der zerstreute Fensterputzer" "Gehen Sie heute ohne zu duschen ins Wasser?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Missgeschick <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4961, S. 99
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg