Kleine Chronik
Da neutrale Korrespondenten so oft aus England berichtet haben,
sie hätten bei deutschen Flugangriffen große Brände beobacktet, hat
Duff Looper in einige amerikanische Zeitungen die Erklärung lanciert,
diese Brände seien von den Engländern selbst angelegt worden, um
die deutschen Flieger nach bestimmten Punkten zu locken, wo sie dann
leichter vernichtet werden könnten.
Duff Looper schwindelt sehr ungeschickt. Er hätte besser sagen sol-
len, die Brände seien an wichtigen Punkten angelegt worden, um
die deutschen Flieger von dort fern zu halten, weil sie dann denken:
Aha, da ist schon einer von uns gewesen!
*
Reuter hat berichtet, daß jetzt zur Belehrung des englischen Publi-
kums Filme von Uebungen der Leckenschützen gedreht werden.
Das sind dann englische „Kultur"filme.
*
Den englischen Versicherungsgesellschaften ist untersagt worden,
Register über Kriegsschäden zu führen.
Churchill und Duff Looper registrieren sie ja auch nicht.
England hat bei indischen Jutespinnereien 58 Millionen Sand-
säcke bestellt.
Den Sand zur Füllung will Churchill liefern. Er hat noch unge-
heuren Vorrat an Sand, kann ihn aber nicht mehr der Welt in die
Augen streuen. *
Der englische Luftmarschall Sir Philip Ioubert hat in einer Rund-
funkrede erklärt, gegen deutsche Luftangriffe in der Nacht sei die
britische Abwehr noch nicht sehr erfolgreich gewesen; man müsse erst
mehr Erfahrungen sammeln.
178
Die Engländer sind also mit den Erfahrungen, zu denen wir ihnen
bisher verholfen haben, noch nicht zufrieden. Es waren allerdings
auch schlechte Erfahrungen. „
Winston Churchills Sohn Randolph, der unlängst noch Fähnrich
war, hat sich als Kandidat für das Unterhaus aufstellen kaffen, wo-
durch er vom Militärdienst frei geworden ist.
Vielleicht hat ihm sein Lerr Papa einen Wink gegeben, daß es
jetzt Zeit sei, sich zu drücken. *
Wie Londoner Zeitungen berichten, hat sich der englische König
einen Ruderavparat angeschafft, weil er zur Zeit nicht genug Be-
wegung hat.
Seine Majestät scheint durch seine Regierung nicht genügend auf
dem Laufenden erhalten zu werden. Nebenbei: der König rudert, und
Churchill steuert, und beide sitzen dabei auf dem Trockenen.
In der Verwaltung von New Port sind unter dem jüdischen
Bürgermeister Laguardia nach und nach immer mehr Juden angestellt
worden; ihre Zahl soll sich jetzt auf 40000 belaufen.
In den städtischen Büros von New Pork wird es wohl bald an
den Sonnabenden keine Amtsstunden geben. Wegen Schabbes.
Der militärische Mitarbeiter der amerikanischen „New Lerald
Tribüne", Major Eliot, hat vorgeschlagen, die Vereinigten Staate»
sollten ihre Werften den Engländern für Schiffsreparaturen zur Ver-
fügung stellen, da die englischen Werften überfüllt seien.
Der Major sollte dabei aber auch erklären, wie kaputte Schiffe
die weite Fahrt über den Atlantik machen sollen. Er rät vielleicht
auch einem Manne, der eben ein Bein gebrochen hat: „Nun laufen
Sie aber fix ins Krankenhaus!" —o».
Der englische Rundfunk hat sein neues Pausenzeichen bekommen
Da neutrale Korrespondenten so oft aus England berichtet haben,
sie hätten bei deutschen Flugangriffen große Brände beobacktet, hat
Duff Looper in einige amerikanische Zeitungen die Erklärung lanciert,
diese Brände seien von den Engländern selbst angelegt worden, um
die deutschen Flieger nach bestimmten Punkten zu locken, wo sie dann
leichter vernichtet werden könnten.
Duff Looper schwindelt sehr ungeschickt. Er hätte besser sagen sol-
len, die Brände seien an wichtigen Punkten angelegt worden, um
die deutschen Flieger von dort fern zu halten, weil sie dann denken:
Aha, da ist schon einer von uns gewesen!
*
Reuter hat berichtet, daß jetzt zur Belehrung des englischen Publi-
kums Filme von Uebungen der Leckenschützen gedreht werden.
Das sind dann englische „Kultur"filme.
*
Den englischen Versicherungsgesellschaften ist untersagt worden,
Register über Kriegsschäden zu führen.
Churchill und Duff Looper registrieren sie ja auch nicht.
England hat bei indischen Jutespinnereien 58 Millionen Sand-
säcke bestellt.
Den Sand zur Füllung will Churchill liefern. Er hat noch unge-
heuren Vorrat an Sand, kann ihn aber nicht mehr der Welt in die
Augen streuen. *
Der englische Luftmarschall Sir Philip Ioubert hat in einer Rund-
funkrede erklärt, gegen deutsche Luftangriffe in der Nacht sei die
britische Abwehr noch nicht sehr erfolgreich gewesen; man müsse erst
mehr Erfahrungen sammeln.
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Die Engländer sind also mit den Erfahrungen, zu denen wir ihnen
bisher verholfen haben, noch nicht zufrieden. Es waren allerdings
auch schlechte Erfahrungen. „
Winston Churchills Sohn Randolph, der unlängst noch Fähnrich
war, hat sich als Kandidat für das Unterhaus aufstellen kaffen, wo-
durch er vom Militärdienst frei geworden ist.
Vielleicht hat ihm sein Lerr Papa einen Wink gegeben, daß es
jetzt Zeit sei, sich zu drücken. *
Wie Londoner Zeitungen berichten, hat sich der englische König
einen Ruderavparat angeschafft, weil er zur Zeit nicht genug Be-
wegung hat.
Seine Majestät scheint durch seine Regierung nicht genügend auf
dem Laufenden erhalten zu werden. Nebenbei: der König rudert, und
Churchill steuert, und beide sitzen dabei auf dem Trockenen.
In der Verwaltung von New Port sind unter dem jüdischen
Bürgermeister Laguardia nach und nach immer mehr Juden angestellt
worden; ihre Zahl soll sich jetzt auf 40000 belaufen.
In den städtischen Büros von New Pork wird es wohl bald an
den Sonnabenden keine Amtsstunden geben. Wegen Schabbes.
Der militärische Mitarbeiter der amerikanischen „New Lerald
Tribüne", Major Eliot, hat vorgeschlagen, die Vereinigten Staate»
sollten ihre Werften den Engländern für Schiffsreparaturen zur Ver-
fügung stellen, da die englischen Werften überfüllt seien.
Der Major sollte dabei aber auch erklären, wie kaputte Schiffe
die weite Fahrt über den Atlantik machen sollen. Er rät vielleicht
auch einem Manne, der eben ein Bein gebrochen hat: „Nun laufen
Sie aber fix ins Krankenhaus!" —o».
Der englische Rundfunk hat sein neues Pausenzeichen bekommen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der englische Rundfunk hat sein neues Pausenzeichen bekommen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1940
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1950
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 193.1940, Nr. 4967, S. 178
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg