Fliegende Blätter (193.1940 (Nr. 4953-4978) = 96. Jahrg.)

Zeichnung von G. Traub

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Von Aepfeln wird mit Recht gesagt,
Daß gut sie der Gesundheit dienen,
Und daß auch ihr Geschmack behagt,
Ist niemals zweifelhaft erschienen.
Daneben aber sei bedacht:

Der Aepfel vier nennt die Geschichte,
Weil sie Geschehnisse gebracht
Von sehr bedeutendem Gewichte.

(2)

Der erste führt uns weit zurück.

Der Adam und die Eva saßen
Im Paradiese recht im Glück,

Bevor sie von dem Apfel aßen.

Weil Eva ihn so lieblich fand,

Ließ auch der Adam sich verführen,
Und ach — das Paradies entschwand.
Nun mußten sich die Menschen rühren
Und sorgen um ihr täglich Brot,

Und Kämpfen gab’s dadurch und Streiten,
Womit sich dann der Anfang bot
Historischer Begebenheiten.

(5)

In seinem Garten ausgestreckt
Lag schlummernd Newton einst im Grase.
Ein Apfel hat ihn aufgeschreckt;

Er fiel vom Baum ihm auf die Nase.

Darüber hat er nachgedacht.

„Was konnte diesen Apfel zwingen,
Daß er den Weg zur Erde macht?

Zu der Erkenntnis muß ich dringen."
Da hat er das Gesetz kapiert
Schwerkraft; mit gelehrtem Hirne
Hat er bewiesen: es regiert
Den Weltenbau und die Gestirne.

Die Aepfel sind der Früchte Zier.
Doch wenn wir einen davon essen,
Dann wollen wir auch diese vier,
Die gar so wichtig, nicht vergessen.

Peter Robinson

Der zweite Apfel. Eris warf
Ihn hin aus zänkischem Gemüte
Und machte Hera darauf scharf,
Athene und die Aphrodite.

Der letzten hat ihn zuerkannt
Prinz Paris; und man wird ja wissen
Daß daraus jener Krieg entstand,
Der Troja gänzlich umgerissen.


Zum dritten Apfel ist es dann
Ein Sprung von ein paar tausend Jahren
Ihn wählte Geßler, der Tyrann,

Um Grausamkeit zu offenbaren.

Wie Teil beim Apfelschuß so brav
Und ein so sichrer Schütz gewesen,
Doch dann auch den Tyrannen traf —
Das kann man ja bei Schiller lesen.

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