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Der Blick über den Kanal

Energische Aufforderung

(Die englische Arbeiterzeitung „Daily Herald“ hat die
Regierung in schärfsten Tönen aufgefordert, sich das
Geld für den Krieg von den Plutokraten zu holen)

Nein, Regierung, so geht’s nicht.
Sparen 1 hört man stets dich schreien,
Und es soll der kleine Mann
Das Gesparte dir dann leihen.

Geh doch zu dem reichen Mann!

Ist es ihm auch ein verhaßter
Eingriff — halt’ dich an sein Geld!
Nur heraus mit seinem Zaster!

Selbstverständlich braucht man Geld,
Um solch einen Krieg zu führen.
Aber soll denn das allein
Nur der kleine Beutel spüren?

Laß von dem, der sehr viel hat,
Helfen dir aus deinen Nöten!
Mach’, Regierung, forsch dich ’ran:
Nimm ihm schleunigst seine Kröten !

Zwar, es ist der reiche Hund
Abgeneigt und meint mit Grinsen:
„Nein, dem Staate pump’ ich nicht,
Denn er zahlt zu wenig Zinsen.“

Hier kommt’s gar nicht darauf an,
Daß ein bessrer Zinsfuß winke.
Nehmt dem Kerl doch mit Gewalt
Die erforderliche Pinkel

Jene Leute geht es an,

Die noch jetzt auf einem prallen
Geldsack sitzen, denn der Krieg
Kam doch ihnen zu Gefallen.
Dividenden schlucken sie.

Daß der Krieg sie ihnen bringe,

Ist nicht nötig. Her das Moos!

Nur heraus die Pimperlingel
*

Kleine Chronik

Im englischen Anterhause wurde versichert, England
sei bereits im Begriff, einen gewaltigen Rüstungsvor-
sprung gegenüber Deutschland zu gewinnen. Der Sprecher
der Regierung war dabei der Minister sür Indien.

Eigentlich hätte das ja der Rüstungsminister sagen
müffen oder auch der Kriegsminister. Aber die Lerren
haben lieber den Minister für Indien vorgeschoben:
er braucht ja keine Sachkenntnis zu haben.

Die englischen Schweinezüchter erhalten pro Schwein
täglich die zur Mast ganz ungenügende Menge von
drei englischen Pfund Futtermitteln, aber nur für ein
Drittel der vor dem Kriege gehaltenen Schweinezahl.

Gemästet werden in England jetzt nur die am Kriege
verdienenden Dividendenschlucker.

Ein „Sprecher" des britischen Marineministeriums
erklärte im llnterhause: „Die Aufgaben unserer See-
streitkräfte sind so umfangreich, daß wir damit rechnen
müssen, von Zeit zu Zeit harte Schläge einzustecken."

Das ist schon längst der Fall gewesen. Aber man
muß dem britischen Marineministerium zugestehen: Es
hat zu diesen Schlägen tapfer geschwiegen. —o„.

Zusammentreffen

„Dein Bräutigam soll gestern in der Küche die
Verlobung plötzlich aufgehoben haben! Was war denn
Aeberraschendes eingetreten?"

„Der andere!"

Die Freunde

„Schulze wollte mich heute an-
pumpen! Wenn du nicht mein bester
Freund wärst, hätte ich ihn zu dir
geschickt!" — „Zwecklos! Ich hatte
ihn ja zu dir geschickt!"

Durch den „Daily Herald“ fühlt
Stark zum Ekel angetrieben
Sich der Plutokrat; er meint,

Das sei für die Plebs geschrieben,
Und er greift zur „Morning-Post“
Oder auch den „Times“, bei denen
Er nicht zu befürchten hat,

Daß sie ihn so rauh erwähnen. -»»,

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Blick über den Kanal" "In Arabien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 194.1941, Nr. 4983, S. 58

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