Ab und zu unterhält uns Churchill als Bauchredner mit seinen „freien Europäern'
Der SonntagShut
„So bist du. Du vernachlässigst mich und
merkst nicht einmal — du merkst gar nichts.
Du siehst überhaupt nichts mehr an mir. Pfui,
was habe ich doch für einen uninteressierten
Mann. Seit Wochen trage ich deinen neue»,
grauen Lut zu meinem grauen Kostüm, alle
Menschen bewundern mich deshalb, und nur
mein eigener Mann, der hat natürlich noch
nichts gemerkt."
„So?" kam es gedehnt von Männerlippen.
„Ich dachte, es wäre mein neuer Sonntags-
hut?"
Der Vorwurf prallte an Frihi ab wie
Wasser an einer Gans. „Du trägst ihn sowieso
nicht," erklärte sie, „außerdem sind Lerrenhüte
jetzt so modern. And morgen kaufe ich dir
ein neues Band für deinen braunen Lut."
„And ich," meinte zaghaft der Mann, „soll
ich meinen neuen Lut gar nicht tragen?"
„Schön," meinte Fritzi großzügig, „wir
können auch einen Kompromiß schließen. Vor-
läufig läßt du ihn wochentags zu Lause, und
wenn wir am Sonntag ausgehen, setze ich
ihn auf. Später kaufst du mir einen
neuen."
Englisches Ehepaar beim Frühstück
„Gar keine Butter für mich, Betsy?"
„Nein, John! Das Bißchen, was da ist,
nehme ich; für dich habe ich eine Ansichtskarte
von Benghasi aufgetrieben."
Frage
Onkel Lammers hat einen mächtigen Voll-
bart. Neulich besucht er Lallers. Der kleine
Fritz guckt erstaunt und fragt dann wichtig:
„Auf welchem A-Boot bist du?"
Vorsichtige Frühlingsfreude
Ilun will es wieder Frühling werden,
Und neue Freude wird gedeihn;
Oes Winters mancherlei Beschwerden,
Sie sollen dann vergessen sein.
Mit frischem, zartem Grün belauben
Sich bald die Bäume, Busch und Strauchs
Der Boreas wird nicht mehr schnauben,
vom Süden grüßt ein warmer hauch.
Und statt des Pelzes, des so schweren,
Zieht man den leichten Mantel an,
3n dem man nun, dem Lenz zu Ehren,
viel munterer spazieren kann.
Doch muß man weislich auch bedenken.
Daß diese Zeit oft trügerisch;
Es könnren Tage wohl uns kränken,
Die immerhin ein wenig frisch.
So will ich denn den Lenz genießen.
Indem ich mich der Vorsicht beug':
Ich freu' mich an dem frischen Sprießen,
Doch trag ich wollnes Unterzeug.
—<m.
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Der SonntagShut
„So bist du. Du vernachlässigst mich und
merkst nicht einmal — du merkst gar nichts.
Du siehst überhaupt nichts mehr an mir. Pfui,
was habe ich doch für einen uninteressierten
Mann. Seit Wochen trage ich deinen neue»,
grauen Lut zu meinem grauen Kostüm, alle
Menschen bewundern mich deshalb, und nur
mein eigener Mann, der hat natürlich noch
nichts gemerkt."
„So?" kam es gedehnt von Männerlippen.
„Ich dachte, es wäre mein neuer Sonntags-
hut?"
Der Vorwurf prallte an Frihi ab wie
Wasser an einer Gans. „Du trägst ihn sowieso
nicht," erklärte sie, „außerdem sind Lerrenhüte
jetzt so modern. And morgen kaufe ich dir
ein neues Band für deinen braunen Lut."
„And ich," meinte zaghaft der Mann, „soll
ich meinen neuen Lut gar nicht tragen?"
„Schön," meinte Fritzi großzügig, „wir
können auch einen Kompromiß schließen. Vor-
läufig läßt du ihn wochentags zu Lause, und
wenn wir am Sonntag ausgehen, setze ich
ihn auf. Später kaufst du mir einen
neuen."
Englisches Ehepaar beim Frühstück
„Gar keine Butter für mich, Betsy?"
„Nein, John! Das Bißchen, was da ist,
nehme ich; für dich habe ich eine Ansichtskarte
von Benghasi aufgetrieben."
Frage
Onkel Lammers hat einen mächtigen Voll-
bart. Neulich besucht er Lallers. Der kleine
Fritz guckt erstaunt und fragt dann wichtig:
„Auf welchem A-Boot bist du?"
Vorsichtige Frühlingsfreude
Ilun will es wieder Frühling werden,
Und neue Freude wird gedeihn;
Oes Winters mancherlei Beschwerden,
Sie sollen dann vergessen sein.
Mit frischem, zartem Grün belauben
Sich bald die Bäume, Busch und Strauchs
Der Boreas wird nicht mehr schnauben,
vom Süden grüßt ein warmer hauch.
Und statt des Pelzes, des so schweren,
Zieht man den leichten Mantel an,
3n dem man nun, dem Lenz zu Ehren,
viel munterer spazieren kann.
Doch muß man weislich auch bedenken.
Daß diese Zeit oft trügerisch;
Es könnren Tage wohl uns kränken,
Die immerhin ein wenig frisch.
So will ich denn den Lenz genießen.
Indem ich mich der Vorsicht beug':
Ich freu' mich an dem frischen Sprießen,
Doch trag ich wollnes Unterzeug.
—<m.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ab und zu unterhält uns Churchill als Bauchredner..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 194.1941, Nr. 4992, S. 161
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg