„Ich habe Angst um dich — du bist beim Zerstörungskommando — du mußt Brücken und Elektrizitätswerke in die Luft sprengen
„Aber doch nur bei unseren Verbündeten, wen» die Deutschen kommen, sind wir längst über alle Berge."
Nachträgliche Dialoge an der Themse
Briggs seufzt: „Ich habe einen Neffen, der in Griechenland ge-
kämpft hat; es fehlt noch jede Nachricht von ihm."
Äicks wundert sich. „In Griechenland war ein Neffe von Ihnen
dabei? Tatsächlich?"
„Ja, es ist der Sohn einer Schwester von mir, die nach Neusee-
land geheiratet hat."
„Die Griechen sollten nicht -undankbar sein," sagt Stubbs. „Sie
sollten zurückdenke» und sich erinnern, daß Lord Byron für sie ge-
fallen ist. Welch ein Verlust war das für England!"
„Allerdings!" meint Pinch. „Aber heute ist keiner unserer Lords
für Griechenland gefallen."
„Das wäre aber auch kein Verlust
gewesen."
Weltgeschehnisse, aber jetzt meint er doch: „Das Unternehmen war
Ansinn. Was haben wir in Griechenland zu suchen?"
Taylor will das nicht gelten lassen. „Sie können dem Anker
nehmen doch nicht einen gewisse» Zweck absprechen."
„Zweck? Da irren Sie sich: Die Lauptschätze Athens hat doch
bereits Lord Elgin zu Einfang des vorigen Jahrhunderts fortgetragen."
Trotter hat nachgedacht und ist bekümmert. „Polen, Norwegen,
Dolland, Belgien, Frankreich und jetzt Jugoslawien und Griechen-
land — sieben Staaten haben sich für uns geopfert."
Porter aber ist unbekümmert. „Was macht das? Es gibt mehr
als ein Schock Staaten auf der Erde."
DER TROST
Fitzmonkey ist empört über die Nieder-
lage in Griechenland. „Das hätte nicht ge
schehen dürfen! Man darf niemals etwas
unternehmen, was man nicht durchführen
kann. Das habe ich von jeher gesagt."
Dingwall lächelt ironisch. „Ich erinnere
mich aber, lieber Freund, daß Sie gejubelt
haben, als wir Deutschland den Krieg
erklärten."
Crumpton ist Beamter im Britischen
Museum. Er kümmert sich kaum um die
„Wir mutzten zwar in Griechenland
Sehr viele Sachen liegen lassen,
Wie Tanks und sonst noch allerhand,
Weil keine Zeit mehr zu verpassen.
Doch macht uns das durchaus nicht Gram.
Es kann den Deutschen gar nichts nützen,
Weil sie ja selbst von diesem Kram
Ganz ungeheuer viel besitzen.“
Mit diesem Trost half Churchill sich.
Wir spinnen weiter seinen Faden
Und sagen: „Ist’s nicht förderlich,
So kann das Zeug uns doch nicht schaden.“
Podger entschuldigt Churchill. „Gar so
duinni war sein Plan nicht; er wollte eben
vom Balkan aus die Deutschen im Rücke»
packen."
Noaks lächelt trübe. „Schweigen wir da-
von! Ich glaube jetzt überhaupt nicht mehr,
daß wir von den Deutschen jemals den
Rücken zu sehn kriegen werden." —on.
Kleine Chronik
Der geflüchtete kleine Peter von Jugo-
slawien will sich „als Tourist" nach Bagdad
begeben.
Als Tourist? England gegenüber spielt er
jetzt mehr die Rolle des „armen Reisenden".
265
„Aber doch nur bei unseren Verbündeten, wen» die Deutschen kommen, sind wir längst über alle Berge."
Nachträgliche Dialoge an der Themse
Briggs seufzt: „Ich habe einen Neffen, der in Griechenland ge-
kämpft hat; es fehlt noch jede Nachricht von ihm."
Äicks wundert sich. „In Griechenland war ein Neffe von Ihnen
dabei? Tatsächlich?"
„Ja, es ist der Sohn einer Schwester von mir, die nach Neusee-
land geheiratet hat."
„Die Griechen sollten nicht -undankbar sein," sagt Stubbs. „Sie
sollten zurückdenke» und sich erinnern, daß Lord Byron für sie ge-
fallen ist. Welch ein Verlust war das für England!"
„Allerdings!" meint Pinch. „Aber heute ist keiner unserer Lords
für Griechenland gefallen."
„Das wäre aber auch kein Verlust
gewesen."
Weltgeschehnisse, aber jetzt meint er doch: „Das Unternehmen war
Ansinn. Was haben wir in Griechenland zu suchen?"
Taylor will das nicht gelten lassen. „Sie können dem Anker
nehmen doch nicht einen gewisse» Zweck absprechen."
„Zweck? Da irren Sie sich: Die Lauptschätze Athens hat doch
bereits Lord Elgin zu Einfang des vorigen Jahrhunderts fortgetragen."
Trotter hat nachgedacht und ist bekümmert. „Polen, Norwegen,
Dolland, Belgien, Frankreich und jetzt Jugoslawien und Griechen-
land — sieben Staaten haben sich für uns geopfert."
Porter aber ist unbekümmert. „Was macht das? Es gibt mehr
als ein Schock Staaten auf der Erde."
DER TROST
Fitzmonkey ist empört über die Nieder-
lage in Griechenland. „Das hätte nicht ge
schehen dürfen! Man darf niemals etwas
unternehmen, was man nicht durchführen
kann. Das habe ich von jeher gesagt."
Dingwall lächelt ironisch. „Ich erinnere
mich aber, lieber Freund, daß Sie gejubelt
haben, als wir Deutschland den Krieg
erklärten."
Crumpton ist Beamter im Britischen
Museum. Er kümmert sich kaum um die
„Wir mutzten zwar in Griechenland
Sehr viele Sachen liegen lassen,
Wie Tanks und sonst noch allerhand,
Weil keine Zeit mehr zu verpassen.
Doch macht uns das durchaus nicht Gram.
Es kann den Deutschen gar nichts nützen,
Weil sie ja selbst von diesem Kram
Ganz ungeheuer viel besitzen.“
Mit diesem Trost half Churchill sich.
Wir spinnen weiter seinen Faden
Und sagen: „Ist’s nicht förderlich,
So kann das Zeug uns doch nicht schaden.“
Podger entschuldigt Churchill. „Gar so
duinni war sein Plan nicht; er wollte eben
vom Balkan aus die Deutschen im Rücke»
packen."
Noaks lächelt trübe. „Schweigen wir da-
von! Ich glaube jetzt überhaupt nicht mehr,
daß wir von den Deutschen jemals den
Rücken zu sehn kriegen werden." —on.
Kleine Chronik
Der geflüchtete kleine Peter von Jugo-
slawien will sich „als Tourist" nach Bagdad
begeben.
Als Tourist? England gegenüber spielt er
jetzt mehr die Rolle des „armen Reisenden".
265
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"It is a lovely war"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 194.1941, Nr. 5000, S. 265
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg