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Gebrüder Strauß, Wüstengärtnerei

Hugo muß das gelte» lassen. „Na ja!" brumnit er.

Erna freut sich ihres Sieges und ist deshalb zu einem Entgegenkommen
bereit. „Also, wenn nicht Lumpi, dann Bazi. Das ist ein bayrisches Wort
und klingt so nett."

„Ansinn, wir sind ja keine Bayern. Dann sage doch auf ostpreußisch
Lorbas oder Luntrus oder auf danzigsch Boofke. Ich schlage Bello vor."

„Gräßlich! Er soll doch nicht zu viel bellen."

Hugo Beutler fährt sich wild durchs Laar. „Das hat ja mit Bellen
nichts zu tun, das ist ja auch italienisch. Bello ist der Schöne. Eine Lündin
nennt man Bella. Irgendwo kommt ein Hündchen vor, das sogar Bellissima
heißt. Wo doch gleich? Richtig — in einem Märchen von Andersen. Bei
Märchen fällt mir übrigens das Tierepos ein. Wie heißt doch im ,Reinecke
Fuchs' das Hündchen? Ah so — das Hündchen Wackerlos. Ja, Wacker
ist ein guter Lundename; mancher tüchtige Lund auf dem Lande heißt so.
Der Lund soll Wacker heißen."

„Damit man sich lächerlich macht, wenn man ihn ruft, nicht wahr? Wacker,
Wacker, Wacker — das klingt ja, als wenn eine Ente quakt. Es bleibt also
bei Lumpi."

„Es bleibt bei Wacker!"

„Der Lund heißt Lumpi!" schreit Erna.

„Der Lund heißt Wacker!" brüllt Hugo.

Da klingelt es, scharf und anhaltend. Hugo Beutler sieht aus dem
Fenster: die Expreßfuhre steht vor der Türe. Hurra, der Lund ist da!

Eine Kiste mit lebendem Inhalt wird in Empfang genommen und sorg-
lich ins Wohnzimmer getragen. Die eine Seite der Kiste besteht aus einem
Lattenwerk, durch das ein gutes Lundegesicht schaut. Das Hündchen möchte
sich mit der Nase hinauszwängen und winselt, um Befreiung flehend.

„Gleich, mein Kerlchen, gleich!" sagt Hugo Beutler. „Ich werde den
Kistenöffner holen."

Aber der Kistenöffner ist nicht so schnell gefunden, und als Hugo zurück-
kommt, steht schon ein tolpatschiges Hündchen befreit da. „Die Vorderseite
der Kiste war ja zum Aufschieben eingerichtet," erklärt Erna.

Hugo möchte sich ärgern, daß er das nicht bemerkt hat, aber das Ver-
gnügen an dem Hündchen hindert ihn daran. Er streichelt es. „Willkom-
men, Wacker!"

Erna streichelt auch. „Willkommen, Lumpi!" Aber sie sprechen die Namen
leise und wenig überzeugt aus; die Gegenwart des Hündchens wirkt
besänftigend.

Dann geht Erna Beutler, Arsel aus dem Kinderzimmer zu holen. Arsel
kommt und jauchzt auf vor Entzücken. Sie nimmt das Hündchen in die
Arme, das sich wohlig darein kuschelt, und weiß gleich, daß es ins Laus
gehören soll. Sie streichelt es und knutscht es beglückt. Aber dann wendet
sie sich den Eltern zu. „Wißt ihr auch, wie er heißt? Er heißt Fido. Das
ist mein lieber, guter Fido."

„Na also!" sagt Hugo Beutler und gibt seiner Frau einen Kuß. „Da
hätten wir uns ja gar nicht so aufgeregt darüber zu unterhalten brauchen."

And Erna Beutler meint: „Das hätten wir doch gleich bedenken
können."

Geschäftsneid

Wildbrethändler Sauerstiel trifft den Iagdpächter Kunkel, der in voller
Iagdausrüstung mit einem geschossenen Lasen daherkommt.

„Herr Kunkel, leider habe ich Sie schon eine geraume Zeit nicht bei
mir gesehen. Sie schießen wohl jetzt bei meinem Konkurrenten?"

Wie soll der Lund heißen?

Wie du in Verona dem Kellner nicht klar machen konntest,
daß er die Suppenlöffel vergessen hatte — eine lächerliche Szene
war das."

„Das ist ja reizend! Also das ist deine Haupterinnerung an
unsere Hochzeitsreise. Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich
mit dir nach Posemuckel gefahren. Karo heißt der Lund!"

Tiber Erna findet jetzt einen besseren Einwand. „Ja, mir
fällt ein: Karo ist poch ein Lundename. Aber ein den Pudel»
vorbchaltener Name. Ein Karo — das heißt überhaupt soviel
wie ein Pudel. Als Nachbarn von meinen Eltern sich einen
Pudel angeschafft hatten, erzählte mein Vater: Die haben jetzt
einen jungen Karo."

4

' Der große Tenor sollte in einem Film eine Arie in einem Löwen-
käfig singen, und der Regisseur ermutigte ihn: „Sie brauchen sich nicht
zu fürchten, der Löwe ist taub."

Der Künstler sah ihn zweifelnd an und fragte: „Laben Sie nicht einen,
der gelähmt ist?"

Der Stammgast

„Leute vor zehn Jahren sind Sie zum ersten Male zu uns gekommen,
Herr Blaffer." — „Fabelhast, Anton, daß Sie das so genau wissen!"

„Ja, Ihretwegen wäre ich damals beinahe vom Wirt hinausgeschmissen
worden, weil Sie solchen Krach machten, daß ich zu wenig herausgegeben hatte."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Gebrüder Strauß, Wüstengärtnerei"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5005, S. 4

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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