Kleine Chronik
Der „Daily Telegraph" hat eine Beschwerde englischer Lotel-
besitzer veröffentlicht, deren Lauser zur Unterbringung von Soldaten
requiriert waren. Die Tommies haben Bettwäsche, Geschirr, Silber-
zeug und sonst noch alles Mögliche gestohlen, die Möbel zu Brenn-
holz zerhackt usw.
Jetzt weiß man, daß die englischen Soldaten sich in den ver-
bündeten Ländern wie zu Lause gefühlt haben.
Reuters parlamentarischer Korrespondent hat angekündigt, das
Parlament werde demnächst die erbarmungslose.Beseitigung aller
amtlichen Persönlichkeiten verlangen, die nicht hundertprozentig
fähig seien.
Man braucht mehr Männer, die Churchill gleichen, nämlich zu
allem fähig sind.
Das amerikanische Kongreßmitglied Kean, Vertreter von New
Jersey, hat Beschwerde geführt, daß James Roosevelt junior sich
Auszeichnungen beilege, auf die er keinen Anspruch habe; in Zeit-
schriften sei ein Bild von ihm erschienen, auf dem er die ganze
Brust voll Orden habe.
Mister Kean scheint also den Berichte» nicht zu glauben, nach
denen Roosevelt junior auf seiner kürzlichen Reise überall mit Aus-
zeichnung empfangen wurde.
Die australische Regierung hat die Uebersendung aller Erträge
öffentlicher Sammlungen für Wehrzwecke nach England verboten;
sie sollen Australien selbst dienen.
Man scheint zu fürchten, daß England mit dem australischen
Gelde gerade so umgehen werde wie mit de» australische» Truppen.
Auf einer Tagung der britische» Journalisten sagte Frank Owen,
der Leiter des „Evening Standard": „Unsere amtlichen Erklärungen
dienen zum Gelächter der ganzen Welt."
Das stimmt nicht ganz. Einige Länder, die englische Erklärungen
ernst nahmen, haben nachher weinen müssen.
Der „Daily Lerald" hat über die verschleppende militärische Be-
richterstattung geklagt und geschrieben: „Im Kriegsministerium sitzt
man auf den Nachrichten wie brütende Lennen auf ihren Eiern."
And dabei hat das Brüten gar keinen Zweck, da die Eier faul sind.
Die Südafrikanische Diamantengesellschaft in Johannesburg hat
über starken Geschäftsrückgang zu klagen; sie hat deshalb die Preise
um 20 vom Lundert gesenkt.
Die amerikanischen und englischen Kriegsgewinnler scheinen also
schon genug Diamanten gekauft zu haben; ihre Damen könnnen
wahrscheinlich beim besten Willen kein größeres Quantum mehr am
Leibe tragen. —»».
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Der „Daily Telegraph" hat eine Beschwerde englischer Lotel-
besitzer veröffentlicht, deren Lauser zur Unterbringung von Soldaten
requiriert waren. Die Tommies haben Bettwäsche, Geschirr, Silber-
zeug und sonst noch alles Mögliche gestohlen, die Möbel zu Brenn-
holz zerhackt usw.
Jetzt weiß man, daß die englischen Soldaten sich in den ver-
bündeten Ländern wie zu Lause gefühlt haben.
Reuters parlamentarischer Korrespondent hat angekündigt, das
Parlament werde demnächst die erbarmungslose.Beseitigung aller
amtlichen Persönlichkeiten verlangen, die nicht hundertprozentig
fähig seien.
Man braucht mehr Männer, die Churchill gleichen, nämlich zu
allem fähig sind.
Das amerikanische Kongreßmitglied Kean, Vertreter von New
Jersey, hat Beschwerde geführt, daß James Roosevelt junior sich
Auszeichnungen beilege, auf die er keinen Anspruch habe; in Zeit-
schriften sei ein Bild von ihm erschienen, auf dem er die ganze
Brust voll Orden habe.
Mister Kean scheint also den Berichte» nicht zu glauben, nach
denen Roosevelt junior auf seiner kürzlichen Reise überall mit Aus-
zeichnung empfangen wurde.
Die australische Regierung hat die Uebersendung aller Erträge
öffentlicher Sammlungen für Wehrzwecke nach England verboten;
sie sollen Australien selbst dienen.
Man scheint zu fürchten, daß England mit dem australischen
Gelde gerade so umgehen werde wie mit de» australische» Truppen.
Auf einer Tagung der britische» Journalisten sagte Frank Owen,
der Leiter des „Evening Standard": „Unsere amtlichen Erklärungen
dienen zum Gelächter der ganzen Welt."
Das stimmt nicht ganz. Einige Länder, die englische Erklärungen
ernst nahmen, haben nachher weinen müssen.
Der „Daily Lerald" hat über die verschleppende militärische Be-
richterstattung geklagt und geschrieben: „Im Kriegsministerium sitzt
man auf den Nachrichten wie brütende Lennen auf ihren Eiern."
And dabei hat das Brüten gar keinen Zweck, da die Eier faul sind.
Die Südafrikanische Diamantengesellschaft in Johannesburg hat
über starken Geschäftsrückgang zu klagen; sie hat deshalb die Preise
um 20 vom Lundert gesenkt.
Die amerikanischen und englischen Kriegsgewinnler scheinen also
schon genug Diamanten gekauft zu haben; ihre Damen könnnen
wahrscheinlich beim besten Willen kein größeres Quantum mehr am
Leibe tragen. —»».
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie sag ichs meinem Kinde?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5006, S. 30
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg