Die englischen Flieger werden nach einer Londoner Meldung jetzt
regelmäßig mit gelben Rüben ernährt, die größere Sehschärfe bewirken.
„Damn it, ich sehe schon doppelt! Labe wieder zuviel Karotten gegessen."
Am Periikvp
Zur Lerstellung eines seidenen Damenstrumpfes werden 16 Kilometer
Seidenfaden benötigt. Jede Dame trägt also 32 Kilometer Faden an den
Beinen.
Manche noch dazu einen Verehrer an jedem Finger.
Der „Daily Lerald" verlangt, man solle die Namen derjenigen Anter-
hausmitglieder veröffentlichen, die nicht zu den Sitzungen erscheinen, damit
das Publikum wüßte, wo die Interesselosigkeit zu suchen sei.
Wenn man Papier sparen will, empfiehlt es sich wohl mehr, die Namen
der Anwesenden z» veröffentlichen.
In New Pork wurde der 80jährige chinesische Zwerg Pu-Mah, der
nur 90 Zentimeter groß und damit der kleinste Mann der Welt ist, geschieden.
Er war verheiratet mit einer 1,80 Meter großen und erst 30 Jahre alten
Fra». — Seltsame Dinge gibts da drüben! Aber der Standesbeamte
hatte wohl gefunden, daß der Größenunterschied durch den Altersunterschied
ausgeglichen würde.
Kleine Zeitgeschichten
Zusammenhang
Knispel verzieht schmerzlich das Gesicht und fängt an, zu humpeln.
„Dies verdammte Kühnerauge!" schimpft er. „Jetzt tut's auf einmal wieder
weh. Das Pflaster muß verrutscht sein, und da wird's wieder gedrückt."
„Wo sitzt es denn?" erkundigt sich Wrucke.
„Ja, das ist das Merkwürdige: unter dem Fuß sitzt es, gerade in der
Mitte der Sohle. Meine Sohlen sind ganz richtig gewölbt, wie sich das
gehört, und doch habe ich da nun ein mächtiges Kühnerauge. Ich muß mal
meinen Bruder fragen, was er dagegen gemacht hat."
„Kat der auch ei» Kühnerauge gehabt? An derselben Stelle?"
„Freilich — auch unter dem rechten Fuß, genau in der Mitte der Sohle."
„Das ist ja sehr interessant," meint Wrucke »achdenkend. „Da muß doch so
etwas wie gleiche Erbanlagen in Frage kommen."
Knispel muß trotz seiner Schmerzen lächeln. „Nee, mein Bester! Aber
die Stiebel, die ich trage, hat mir mein Bruder überlassen."
42
Redensart
Leinz ist auf Urlaub gekommen. Was hat der Junge
alles erlebt und überstandenI Zuletzt ist er auf Kreta
dabei gewesen.
Tante Malchen empfängt ihn liebreich, setzt ihm Lab-
sale und Erfrischungen vor und läßt sich allerlei von ihm
berichten.
Dann aber hat sie auch etwas zu erzählen; es brennt
ihr schon auf der Seele. „Ach, Leinz, wen» du vor zwei
Wochen hier gewesen wärst, da hättest du was erlebt. Es
war schrecklich! Ich wollte mal alle Verwandten bei mir
habe», und sie sind auch alle gekommen, und es war an-
fangs auch sehr hübsch. Aber dann haben Onkel Tobias
und Onkel Max das Zanken bekommen. Wegen einer ganz
dummen Sache. Aber sie haben sich mächtig aufgeregt und
aufeinander geschimpft, und dann haben sie verlangt, jeder
von der Familie sollte sagen, wer von ihnen recht Hütte.
Und dann haben die einen dem Onkel Tobias recht gegeben,
und die andern dem Onkel Max, und da ging nun das
Streiten erst recht los, und es war ganz gräßlich, wie sie
alle durcheinander gebrüllt haben, und was für häßliche
Sachen sie bei der Gelegenheit wieder ausgegraben haben."
„Donnerwetter!" sagt Leinz. „Da bin ich aber froh, daß
ich weit vom Schuß gewesen bin." - on.
Vetternzwist im Hause Habsburg
Der Dtto von Habsburg verfügt
Noch über beträchtliche Güter;
Und nennt sie den Habsburgfonds,
Den er verwalte als Hüter.
Ls sollen in Dollars fein
So etwa hundert Millionen;
Schön träumt sich bei solchem Besit?
Von künftigen Restaurationen.
Nun aber kommt Leopold an,
Lin andrer der Habsburgknaben,
Nnd will aus dem Fonds für sich
Was Regelmäßiges haben.
Da Dtto nichts geben will,
So droht er, ihn zu verklagen
Und die Sache vor ein Gericht
Der Vereinigten Staaten zu tragen.
Der Gtto aber erklärt,
Nichts Ueberflüfsiges hätt' er;
Der Leopold fei ja nur
Lin ziemlich entfernter Vetter;
Er habe den Menschen nie
Gesehen in seinem Leben
Und denke gar nicht daran,
Ihm Apanage zu geben.
Der Dtto von Habsburg gibt
Dem Vetter nichts von den Moneten;
Es macht ihm dabei nichts aus.
Als Beklagter dann anzutreten.
Und warum sollte er nicht?
Er ist doch, darf man wohl meinen,
Schon lange daran gewöhnt,
Bejammernswert zu erscheinen. -on.
regelmäßig mit gelben Rüben ernährt, die größere Sehschärfe bewirken.
„Damn it, ich sehe schon doppelt! Labe wieder zuviel Karotten gegessen."
Am Periikvp
Zur Lerstellung eines seidenen Damenstrumpfes werden 16 Kilometer
Seidenfaden benötigt. Jede Dame trägt also 32 Kilometer Faden an den
Beinen.
Manche noch dazu einen Verehrer an jedem Finger.
Der „Daily Lerald" verlangt, man solle die Namen derjenigen Anter-
hausmitglieder veröffentlichen, die nicht zu den Sitzungen erscheinen, damit
das Publikum wüßte, wo die Interesselosigkeit zu suchen sei.
Wenn man Papier sparen will, empfiehlt es sich wohl mehr, die Namen
der Anwesenden z» veröffentlichen.
In New Pork wurde der 80jährige chinesische Zwerg Pu-Mah, der
nur 90 Zentimeter groß und damit der kleinste Mann der Welt ist, geschieden.
Er war verheiratet mit einer 1,80 Meter großen und erst 30 Jahre alten
Fra». — Seltsame Dinge gibts da drüben! Aber der Standesbeamte
hatte wohl gefunden, daß der Größenunterschied durch den Altersunterschied
ausgeglichen würde.
Kleine Zeitgeschichten
Zusammenhang
Knispel verzieht schmerzlich das Gesicht und fängt an, zu humpeln.
„Dies verdammte Kühnerauge!" schimpft er. „Jetzt tut's auf einmal wieder
weh. Das Pflaster muß verrutscht sein, und da wird's wieder gedrückt."
„Wo sitzt es denn?" erkundigt sich Wrucke.
„Ja, das ist das Merkwürdige: unter dem Fuß sitzt es, gerade in der
Mitte der Sohle. Meine Sohlen sind ganz richtig gewölbt, wie sich das
gehört, und doch habe ich da nun ein mächtiges Kühnerauge. Ich muß mal
meinen Bruder fragen, was er dagegen gemacht hat."
„Kat der auch ei» Kühnerauge gehabt? An derselben Stelle?"
„Freilich — auch unter dem rechten Fuß, genau in der Mitte der Sohle."
„Das ist ja sehr interessant," meint Wrucke »achdenkend. „Da muß doch so
etwas wie gleiche Erbanlagen in Frage kommen."
Knispel muß trotz seiner Schmerzen lächeln. „Nee, mein Bester! Aber
die Stiebel, die ich trage, hat mir mein Bruder überlassen."
42
Redensart
Leinz ist auf Urlaub gekommen. Was hat der Junge
alles erlebt und überstandenI Zuletzt ist er auf Kreta
dabei gewesen.
Tante Malchen empfängt ihn liebreich, setzt ihm Lab-
sale und Erfrischungen vor und läßt sich allerlei von ihm
berichten.
Dann aber hat sie auch etwas zu erzählen; es brennt
ihr schon auf der Seele. „Ach, Leinz, wen» du vor zwei
Wochen hier gewesen wärst, da hättest du was erlebt. Es
war schrecklich! Ich wollte mal alle Verwandten bei mir
habe», und sie sind auch alle gekommen, und es war an-
fangs auch sehr hübsch. Aber dann haben Onkel Tobias
und Onkel Max das Zanken bekommen. Wegen einer ganz
dummen Sache. Aber sie haben sich mächtig aufgeregt und
aufeinander geschimpft, und dann haben sie verlangt, jeder
von der Familie sollte sagen, wer von ihnen recht Hütte.
Und dann haben die einen dem Onkel Tobias recht gegeben,
und die andern dem Onkel Max, und da ging nun das
Streiten erst recht los, und es war ganz gräßlich, wie sie
alle durcheinander gebrüllt haben, und was für häßliche
Sachen sie bei der Gelegenheit wieder ausgegraben haben."
„Donnerwetter!" sagt Leinz. „Da bin ich aber froh, daß
ich weit vom Schuß gewesen bin." - on.
Vetternzwist im Hause Habsburg
Der Dtto von Habsburg verfügt
Noch über beträchtliche Güter;
Und nennt sie den Habsburgfonds,
Den er verwalte als Hüter.
Ls sollen in Dollars fein
So etwa hundert Millionen;
Schön träumt sich bei solchem Besit?
Von künftigen Restaurationen.
Nun aber kommt Leopold an,
Lin andrer der Habsburgknaben,
Nnd will aus dem Fonds für sich
Was Regelmäßiges haben.
Da Dtto nichts geben will,
So droht er, ihn zu verklagen
Und die Sache vor ein Gericht
Der Vereinigten Staaten zu tragen.
Der Gtto aber erklärt,
Nichts Ueberflüfsiges hätt' er;
Der Leopold fei ja nur
Lin ziemlich entfernter Vetter;
Er habe den Menschen nie
Gesehen in seinem Leben
Und denke gar nicht daran,
Ihm Apanage zu geben.
Der Dtto von Habsburg gibt
Dem Vetter nichts von den Moneten;
Es macht ihm dabei nichts aus.
Als Beklagter dann anzutreten.
Und warum sollte er nicht?
Er ist doch, darf man wohl meinen,
Schon lange daran gewöhnt,
Bejammernswert zu erscheinen. -on.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die englischen Flieger..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5007, S. 42
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg