Der Damenstrumpf
stand. Zn der Land hielt er den Blumenstrauß. Er sagte vorsichts-
halber nichts. Auch die Frau sagte nichts. Merkwürdigerweise sah
sie gar nicht böse aus. aber ihre Augen begannen allmählich feucht
zu schimmern.
„Welch eine Aeberraschung," fand sie endlich Worte. „Ich war
den ganzen Tag so traurig, weil du heute abend wieder nicht heim-
kommen wolltest. Schon gar nicht habe ich gehofft, du würdest dich
erinnern, daß wir uns heute vor fünf Jahren kennenlernten."
„Wa — wa —"
„Ja, du bist wirklich ein lieber Kerl."
„And ha—a—ast du mich heute nicht angerufen?"
..Angerufen? Keine Spur. Warum?"
„Ich war nämlich einmal nicht da," sagte Korn rasch und atmete
tief, „und-da rief jemand an. Anser Lerr Müller glaubte, du wärest
es gewesen. Es dürfte sich überhaupt um eine Fehlverbindung ge-
handelt haben —"
Llnter Freundinnen
Eva: „Kurt scheint ja mächtig in dich verliebt zu sein, er besucht
dich doch täglich?"
Lisa: „Ja, leider, er ist wie mein Wecker. — ich ziehe ihn auf.
aber er geht trotzdem nicht!"
100
Ärösel beschwerte sich beim Wirt: „Ihr Kellner hat mir einen
Teller Suppe über den Mantel geschüttet, als ich eintrat."
„Sie müssen die Gäste nicht so warm begrüßen," tadelte der.
„Entschuldigen Sie. Lerr Lehrer, daß ich so spät in die Schule
komme, aber zu Lause ist der Storch gekommen, und da Hab ich die
Lebamme holen müssen."
„Ja. hätte das nicht auch dein jüngerer Bruder besorgen können?"
„Nein, Lerr Lehrer, so etwas muß schon die Lebamme machen!"
Doch
Zwei junge Menschen saßen auf einer Bank. Er meinte zärtlich:
„Gibt es etwas Schöneres als die Liebe?"
„Doch," hauchte sie, „verheiratet sein!"
Äanna erzählte: „Denk dir nur. Gerda! Gestern war ich mit
Rudi beim Abendessen. Kaum waren wir mit der Nachspeise fertig,
da machte er mir mitten im Restaurant eine glühende Liebeserklä-
rung. Ich Hab ihn natürlich abgewiesen! Du hättest sehen sollen,
wie er dann wütend fortstürzen wollte. Aber da Hab ich ihn schließ-
lich doch zurückgehalten!"
„Wieso denn. Lanna? Ich dachte, du machst dir nichts aus ihm?"
„Schäfchen! Natürlich! Aber er hatte doch noch nicht bezahlt!"
stand. Zn der Land hielt er den Blumenstrauß. Er sagte vorsichts-
halber nichts. Auch die Frau sagte nichts. Merkwürdigerweise sah
sie gar nicht böse aus. aber ihre Augen begannen allmählich feucht
zu schimmern.
„Welch eine Aeberraschung," fand sie endlich Worte. „Ich war
den ganzen Tag so traurig, weil du heute abend wieder nicht heim-
kommen wolltest. Schon gar nicht habe ich gehofft, du würdest dich
erinnern, daß wir uns heute vor fünf Jahren kennenlernten."
„Wa — wa —"
„Ja, du bist wirklich ein lieber Kerl."
„And ha—a—ast du mich heute nicht angerufen?"
..Angerufen? Keine Spur. Warum?"
„Ich war nämlich einmal nicht da," sagte Korn rasch und atmete
tief, „und-da rief jemand an. Anser Lerr Müller glaubte, du wärest
es gewesen. Es dürfte sich überhaupt um eine Fehlverbindung ge-
handelt haben —"
Llnter Freundinnen
Eva: „Kurt scheint ja mächtig in dich verliebt zu sein, er besucht
dich doch täglich?"
Lisa: „Ja, leider, er ist wie mein Wecker. — ich ziehe ihn auf.
aber er geht trotzdem nicht!"
100
Ärösel beschwerte sich beim Wirt: „Ihr Kellner hat mir einen
Teller Suppe über den Mantel geschüttet, als ich eintrat."
„Sie müssen die Gäste nicht so warm begrüßen," tadelte der.
„Entschuldigen Sie. Lerr Lehrer, daß ich so spät in die Schule
komme, aber zu Lause ist der Storch gekommen, und da Hab ich die
Lebamme holen müssen."
„Ja. hätte das nicht auch dein jüngerer Bruder besorgen können?"
„Nein, Lerr Lehrer, so etwas muß schon die Lebamme machen!"
Doch
Zwei junge Menschen saßen auf einer Bank. Er meinte zärtlich:
„Gibt es etwas Schöneres als die Liebe?"
„Doch," hauchte sie, „verheiratet sein!"
Äanna erzählte: „Denk dir nur. Gerda! Gestern war ich mit
Rudi beim Abendessen. Kaum waren wir mit der Nachspeise fertig,
da machte er mir mitten im Restaurant eine glühende Liebeserklä-
rung. Ich Hab ihn natürlich abgewiesen! Du hättest sehen sollen,
wie er dann wütend fortstürzen wollte. Aber da Hab ich ihn schließ-
lich doch zurückgehalten!"
„Wieso denn. Lanna? Ich dachte, du machst dir nichts aus ihm?"
„Schäfchen! Natürlich! Aber er hatte doch noch nicht bezahlt!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Flug ist dir anscheinend schlecht bekommen, armer Onkel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5011, S. 100
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg