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Die Kurse Von Alfred Richter

Ich traf nach erheblichem Zeitraum Pilzig wieder, den
alten Knaben. Das heißt, so uralt war er noch gar nicht.
„Na, Pilzig?"

„Ich komme eben von einem Kochkurs für Junggesellen/
packte er gleich seine Begeisterung vor mir aus, „fabelhaftl
Was glauben Sie, was für Rezepte ich notiert habe! And
überhaupt, was ich jetzt alles kochen kann!"

„Ja, ganz praktisch, sowas."

„And, was denken Sie, was ich der alten Peluschken
alles abgeguckt habe. Die Peluschke ist Schneiderin in meinem
Lause, genauer gesagt: Weißnäherin. Na ja, wenn einem
doch sowieso immer mal ein Knopp irgendwo absaust, nicht
wahr, und Knopflöcher ausreißen, und es ist mal irgend-
wie und irgendwo was anzunähen, also kurzum: Ich kann's!"

„Da stopfen Sie sich wohl auch Ihre Strümpfe selber?"

„Früher habe ich es nie getan, bewahre. Ich tue es auch
augenblicklich nicht, das habe ich nicht nötig, aber ich kann's!"

„Gratuliere, gratuliere. Sie können ja beinahe als Allein-
mädchen gehen."

„Sie kleiner Schäker, hähä — aber im Ernst, ich habe
in meinen Ferien in der Sommerfrische aus Jux mit aus-
gewaschen, vor allem abgetrocknet, und einen Staubsauger
bediene ich wie ein Staubsaugerverkaufsinspektor. Das
alles habe ich mir angeeignet so nebenbei."

„Ach so, ich verstehe — Ihre Laushälterin ist Ihnen
abgehauen, und Sie haben diese Wirtschaft mit den Weibsen
überhaupt satt und wollen, als alter Lagestolz, nun ganz
allein wirtschaften?"

„Das nicht," sagte Pilzig und wurde etwas verlegen,
„aber ich will heiraten."

Gefährlich

„Ich hatte einen Privatdetektiv beauftragt, meine Else
im Seebad zu überwachen!"

„Na, und . . . ?"

„Jetzt haben mir die beiden ihre Verlobungsanzeige
geschickt!"

Graf Bobby

Gras Bobby stand an der Sirkecke vor der Oper.
Er hatte nichts zu tun und zählte die Straßen-
bahnen, die vorüber fuhren.

Kam einer, der Bobby bei Leimerans kennen
gelernt hatte.

„Na, Altgraf, was machens' denn da?"

„I zähl die Tramwaywagen, die vorüberkommen."
„Anerhört! Sie zählen die—? Das ist doch ver-
boten!"

„Verboten?"

„Gewiß! Für jeden Wagen, den Sie zählen,
müssen Sie zehn Pfennige Strafe zahlen. Wieviel
haben Sie denn schon gezählt?"

„Acht Stück," gestand Bobby.

„Das sind achtzig Pfennige! Ler mit dem Geld!"
Graf Bobby zahlte. — Der andere ging.

Graf Bobby sah ihm nach und schmunzelte:

„Depp! Acht Hab i gsagt, und achtundzwanzig
Hab i zählt!" J.L.R.

Ersah

Kurt ist bei der Großmutter auf dem Lande.
„Soll ich dir mal ein Märchen erzählen?"
Meint Kurt verwundert: „Du? Wieso? Labt ihr
denn keinen Rundfunk?"

„Ich weiß ja nu nich, Lerr Professor, ob so'n Krokodilenbiest
in Afrika uff Reinlichkeit hält, aber wenn großreinegemacht wird,
dann werden ihm hier ooch die Zähne jeputzt!"

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ich weiß ja nu nich, Herr Professor..." "Junge Ehe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5025, S. 327

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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