Kleine Chronik
Der amerikanische Journalist Ralph
Zngersoll hat von einem Gespräch mit
Stalin berichtet. Dabei habe Stalin
seine Verwunderung ausgedrllckt, daß
Roosevelt die Opposition nicht einfach
durch Erschießungen beseitige.
Als Roosevelt das hörte, hat er ge-
seufzt: „Ach, ich kann die Bande nicht
einmal mundtot machen."
Der Moskauer Sender hat in eng-
lischer Sprache berichtet, daß die Stim-
inung in Moskau vorzüglich sei. Dabei
kam der Satz vor: „Ein alter Mann
erklärte, wir wissen, daß die rote Armee
die Faschisten wieder aus dem Lande
treiben wird."
Bei dieser angeblichen Erklärung
eines ungenannten alten Mannes scheint
es sich eher um ein Altweibermärchen
zu handeln.
Proleten aller Länder, vereinigt Euch!
Einige amerikanische Blätter haben geschrieben, der Abstimmung
über die Aufhebung des Neutralitätsgesetzes sei ein Kuhhandel
vorausgegangen.
lim einen Kuhhandel handelte es sich wohl weniger als darum,
inöglichst viele Ochsen zu gewinnen.
Roosevelt hat seiner Schwiegertochter und deren 16 Monate
altem Kinde eine starke Schutzwache stellen lassen, da der Versuch
einer Entführung des KindeS befürch-
tet wurde.
Der Großpapa will Weltpolizist sein,
aber er kann nicht einmal in seinem
eigenen Lande so sichere Zustände schaffen,
daß er nicht um sein Enkelkind besorgt
sein muß.
Der einstige britische Kriegsminister
Lore Belisha hatgemeint, der Krieg zwi-
schen der Landmacht Deutschland und
der Seemacht England komme ihm vor
wie ein Kampf zwischen Elefant und
Walfisch.
Der Elefant ist allerdings das weit-
aus klügere Geschöpf.
Der britischeMarineminister Alexan-
der hat nach dem Verlust des Flug-
zeugträgers „Ark Royal" erklärt: „Das
Schiff hat England immerhin eine reiche
Dividende gebracht."
Da der Krieg ja für England ein
Geschäft sein sollte, ist dieser kaufmännische Ausdruck durchaus an-
gebracht. And zum Schluß wird man demgemäß auch nicht von einem
verlorenen Kriege, sondern von einer Pleite sprechen.
Auf Churchills Anordnung mußten zur Gedächtnisfeier der Grün-
düng der Sowjetunion die öffentlichen Gebäude in Australien beflaggt
werden. — Manche Leute in Australien haben sich darüber gewun-
dert; sie meinen, sie seien doch die Antipoden der Bolschewisten.
Sie hält, was ihr Name ver-
spricht, sie ist wirklich mild!
Jedem das Seine!
Die Seifenkarte läßt eine wahlweise Entnahme von
„Waschpulver für Weiß-, Grob- und Buntwäsche" oder „Wasch-
mittel für Feinwäsche" zu. Diese Regelung wurde ge-
troffen, um den verschiedenartigen Bedürfnissen
Rechnung zu tragen. Eine solch großzügige Hand-
habung setzt aber voraus, daß jeder das „Wasch-
mittel für Feinwäsche" nur für die Feinwäsche und
das „Waschpulver für Weiß-, Grob- und Buntwäsche" nur für
das dafür vorgesehene Waschgut benutzt. Jede ein-
seitige Entnahme gefährdet die elastische Einteilung
und schädigt das Allgemeininteresse.
Wer weiß, worum es heute bei der Wäsche geht,
der nimmt zum Waschen stets das richtige Paket.
Fliegende Blätter Nr. 5029 vom 18. Dez. 1941
395
Der amerikanische Journalist Ralph
Zngersoll hat von einem Gespräch mit
Stalin berichtet. Dabei habe Stalin
seine Verwunderung ausgedrllckt, daß
Roosevelt die Opposition nicht einfach
durch Erschießungen beseitige.
Als Roosevelt das hörte, hat er ge-
seufzt: „Ach, ich kann die Bande nicht
einmal mundtot machen."
Der Moskauer Sender hat in eng-
lischer Sprache berichtet, daß die Stim-
inung in Moskau vorzüglich sei. Dabei
kam der Satz vor: „Ein alter Mann
erklärte, wir wissen, daß die rote Armee
die Faschisten wieder aus dem Lande
treiben wird."
Bei dieser angeblichen Erklärung
eines ungenannten alten Mannes scheint
es sich eher um ein Altweibermärchen
zu handeln.
Proleten aller Länder, vereinigt Euch!
Einige amerikanische Blätter haben geschrieben, der Abstimmung
über die Aufhebung des Neutralitätsgesetzes sei ein Kuhhandel
vorausgegangen.
lim einen Kuhhandel handelte es sich wohl weniger als darum,
inöglichst viele Ochsen zu gewinnen.
Roosevelt hat seiner Schwiegertochter und deren 16 Monate
altem Kinde eine starke Schutzwache stellen lassen, da der Versuch
einer Entführung des KindeS befürch-
tet wurde.
Der Großpapa will Weltpolizist sein,
aber er kann nicht einmal in seinem
eigenen Lande so sichere Zustände schaffen,
daß er nicht um sein Enkelkind besorgt
sein muß.
Der einstige britische Kriegsminister
Lore Belisha hatgemeint, der Krieg zwi-
schen der Landmacht Deutschland und
der Seemacht England komme ihm vor
wie ein Kampf zwischen Elefant und
Walfisch.
Der Elefant ist allerdings das weit-
aus klügere Geschöpf.
Der britischeMarineminister Alexan-
der hat nach dem Verlust des Flug-
zeugträgers „Ark Royal" erklärt: „Das
Schiff hat England immerhin eine reiche
Dividende gebracht."
Da der Krieg ja für England ein
Geschäft sein sollte, ist dieser kaufmännische Ausdruck durchaus an-
gebracht. And zum Schluß wird man demgemäß auch nicht von einem
verlorenen Kriege, sondern von einer Pleite sprechen.
Auf Churchills Anordnung mußten zur Gedächtnisfeier der Grün-
düng der Sowjetunion die öffentlichen Gebäude in Australien beflaggt
werden. — Manche Leute in Australien haben sich darüber gewun-
dert; sie meinen, sie seien doch die Antipoden der Bolschewisten.
Sie hält, was ihr Name ver-
spricht, sie ist wirklich mild!
Jedem das Seine!
Die Seifenkarte läßt eine wahlweise Entnahme von
„Waschpulver für Weiß-, Grob- und Buntwäsche" oder „Wasch-
mittel für Feinwäsche" zu. Diese Regelung wurde ge-
troffen, um den verschiedenartigen Bedürfnissen
Rechnung zu tragen. Eine solch großzügige Hand-
habung setzt aber voraus, daß jeder das „Wasch-
mittel für Feinwäsche" nur für die Feinwäsche und
das „Waschpulver für Weiß-, Grob- und Buntwäsche" nur für
das dafür vorgesehene Waschgut benutzt. Jede ein-
seitige Entnahme gefährdet die elastische Einteilung
und schädigt das Allgemeininteresse.
Wer weiß, worum es heute bei der Wäsche geht,
der nimmt zum Waschen stets das richtige Paket.
Fliegende Blätter Nr. 5029 vom 18. Dez. 1941
395
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Proleten aller Länder, vereinigt Euch!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5029, S. 395
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg