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Britische Vernunft

„Sei doch vernünftig, Mabel, und schlag dir den jungen Perkins aus dem
Kopf. Wie ich weiß, ist das ganze Familienkapital auf Java festgelegt."

Die Briten würden zweifellos nach dem Verlust auch aller
ihrer Besitzungen keinen Schaden an ihrer Seele nehmen. Den
haben sie nämlich schon genommen, als sie die Besitzungen
erwarben.

Die englische Wochenschrift „Sphere" hat verlangt, man
müsse die Abgeordneten hindern, durch ihre Fragen die ge-
quälten Generale und Minister zu optimistischen und prahleri-
schen Erklärungen zu veranlassen.

Unsinn! Die Lerren wären ja zu bedauern, wenn sie gar
keine Veranlassung mehr zu optimistischen und prahlerischen
Erklärungen hätten.

Viscount Wolmer, der englische Minister für den Wirt-
schaftskrieg, hat zugegeben, er habe keine Loffnung mehr, daß
Japan durch wirtschaftliche Maßnahmen zu besiegen sei.

Ja, das gute alte Lausmittel Britanniens versagt neuer-
dings. Es fehlt an der genügenden Stärke.

Churchill hat Roosevelt ersucht, eine Botschaft an die Inder
zu richten und ihnen eine Garantie für Indiens Freiheit nach
dem Kriege zu geben.

Ein alter, oft geübter Schwindel: von zwei Betrügern
leistet der eine für den andern Bürgschaft.

Die „Times" haben zugegeben,Englands bisher starkauf Aus-
beutung abzielende Kolonialmethoden müßten geändert werden.

Diese Erkenntnis kommt spät; die Zahl der Objekte, an
denen neue Methoden erprobt werden könnten, droht sich sehr
zu verringern.

Roosevelt hat vor Pressevertretern erklärt, da sich das Land
im Kriege befinde, dürfe von innerer Politik überhaupt nicht
mehr die Rede sein. — Selbstverständlich nicht! Da Roose-
velts innere Politik nur auf den Krieg abzielte und dieses
Ziel erreicht ist, kann Schluß damit sein.

Gerechte Strafe

(Der bekannte amerikanische Journalist Georg Silvester Viereck wurde wegen ,.Deutsch-
freund lichkeit“ zu mehreren Jahren Gefängnis und hoher Geldstrafe verurteilt.)

Für Burger der United States
Kann nur die eine Regung passen,
Was alles Deutsche anbetrifft:

Sie müssen es ganz furchtbar hassen.

Wenn einer was von Deutschland hört,
So muß er gleich die Nase rümpfen
Und voller Zorn und Groll und Wut
In allerstärksten Tönen schimpfen.

Wer das nicht tut und in dem Chor
Des Schimpfens vorzieht, stillzuschweigen,
Der wird durch solch Verhalten sich
Bereits als stark verdächtig zeigen.

Wenn einer aber milde tut
Und von den Deutschen möchte sagen,
Daß sie doch schließlich Menschen sind,
Dem soll man in die Fresse schlagen.

Und wer sogar behaupten möcht’,
Auch Deutschland hätte was geleistet,
Den teere man zum Federn gleich,
Weil er der Frechheit sich erdreistet.

Doch will am Ende einer gar
Als Freund des deutschen Volkes sprechen,
Den bringe man vor das Gericht,

Daß es bestrafe diesen Frechen.

Ein USA-Gericht wird ihn
Auf lange ins Gefängnis schmeißen
Und eine hohe Summe noch
Zudem aus seinem Beutel reißen.

Doch eigentlich läßt man dabei
Noch allzu große Milde walten,

Denn lynchen sollt’ man solchen Kerl
Für sein abscheuliche$ Verhalten.

Kleine Chronik

Die englische Zeitschrift „Rineteenth Century" ist der Meinung, die
gegenwärtige britische Regierung könne die Aufgabe, den Krieg zu gewinnen,
nicht lösen.

Churchill war darüber ungehalten. Er wünschte, die Zeitschrift wäre es auch.

Ein Satz aus „News Chronicle": „Für die Lolländer ist es nach dem
Verlust ihrer ostasiatischen Besitzungen nur wichtig, daß sie keinen Schaden
an ihrer Seele nehmen."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Britische Vernunft" "Ganz schwerer Fall von Sonnenstich, Mrs. Roosevelt!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 196.1942, Nr. 5046, S. 252

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