Wie soll 6er Krieg heißen?
Die Frage war- von Roosevelt
Vor Presseleuten jüngst gestellt,
Weil „Zweiter Weltkrieg", wie er sagt,
2hm eigentlich nicht recht behagt.
Man könnte da den Sinn verspüren,
Als gelt's, den ersten fortzuführen.
Als sei der zweite nur entbrannt,
Weil Uebel aus Versailles entstand.
Das könnte sehr den Gegnern passen,
Drum dürfe man's nicht dabei lassen.
Man müsse einen Namen finden,
Der vor der Welt gut könnt' begründen,
Was England und Amerika
Als ideales Ziel ersah,
Wie etwa: Krieg der Demokraten
Zum Schutz der schwachen kleinen Staaten.
Doch Einspruch wurde da erhoben,
Der Name sei wohl nicht zu loben;
Er sei, so wurde frei erklärt,
Zu sehr mit Tiftelei beschwert
Und eigne sich nicht zur Verbreitung
Durch Ueberschriften in der Zeitung,
Weil Wucht und Schlagkraft dabei fehlen.
Was Knappes, Strammes müßt' man wählen.
Als sich die Herren selbst dann mühten,
Doch keine Geistesblitze sprühten,
Ward diese Konferenz beendet;
Kein Resultat hat sie gespendet.
Je nun — wie ist der Krieg zu nennen?
Wir werden da noch warten können,
Um dann den Namen abzuleiten
Von dem Erfolg, für den wir streiten.
Doch paßt dann dieser Name kaum
Für Roosevelts ausgeträumten Traum;
Auch wünscht er ja durchaus schon jetzt
Sich einen Namen, den er schätzt.
Er finde drum für USA
Speziell noch einen; das liegt nah.
Weil doch der Vater für fein Kind
Gewöhnlich auf den Namen sinnt.
—on.
Kleine Chronik
In Washington gab die Vereinigung „Töchter der Revolutionäre" ein Kon-
zert. Als die Internationale gespielt wurde, erhoben sich die 4000 Zuhörer,
darunter Frau Roosevelt und die Witwe des Präsidenten Wilson.
Att sie davon lasen, sind noch manche andere Leute in USA hochgegangen.
300
Rummel um MacArthur
(Die amerikanischen Zeitungen ergehen sich in Lobeshymnen
auf Macflrthur; er wird sogar die größte Erscheinung der
Gegenwart genannt.)
Wir Yankees sind mit Recht sehr stolz
Ruf unsres Landes große Söhne,
Doch einer hat sich jetzt gezeigt,
Für den man kaum genügend Töne
Des stärksten Lobes finden kann.
Da gibt es keine andre Meinung:
Macflrthur ist jetzt in der Welt
Die größte, herrlichste Erscheinung.
Noch niemals hat ein General
Von dem Format sich sehen lassen.
Caesars und Alexanders Ruhm
Wird vor dem seinigen erblassen,
Sobald er nur den Anfang macht,
Die großen Taten zu vollbringen,
Die seinem eminenten Kopf
Schon in der nächsten Zeit entspringen.
Doch militärisch nicht allein
Ist er als erster Star zu zählen,
Auf anderen Gebieten auch
Läßt er es an Genie nicht fehlen,
Kann alles, was das Land jetzt braucht,
Weil er an Geisteskraft ein Riese,
Und macht vereint mit Roosevelt
Die USA zum Paradiese.
Drum wollen wir aus vollem Hals
Das Lob MacArthurs täglich brüllen,
Und viele Zeitungsspalten soll
Man mit Berichten von ihm füllen.
Wir Yankees wissen: Konkurrenz
Läßt der Reklamelärm erliegen,
Und unser Uebergeneral
Wird alle andern drum besiegen. -on.
„Der Assessor hat gesagt, er sei ein Schönheitssucher."
„Der Quatschkopf — als ob man bei uns die Schön-
heit erst suchen müßte."
Die Frage war- von Roosevelt
Vor Presseleuten jüngst gestellt,
Weil „Zweiter Weltkrieg", wie er sagt,
2hm eigentlich nicht recht behagt.
Man könnte da den Sinn verspüren,
Als gelt's, den ersten fortzuführen.
Als sei der zweite nur entbrannt,
Weil Uebel aus Versailles entstand.
Das könnte sehr den Gegnern passen,
Drum dürfe man's nicht dabei lassen.
Man müsse einen Namen finden,
Der vor der Welt gut könnt' begründen,
Was England und Amerika
Als ideales Ziel ersah,
Wie etwa: Krieg der Demokraten
Zum Schutz der schwachen kleinen Staaten.
Doch Einspruch wurde da erhoben,
Der Name sei wohl nicht zu loben;
Er sei, so wurde frei erklärt,
Zu sehr mit Tiftelei beschwert
Und eigne sich nicht zur Verbreitung
Durch Ueberschriften in der Zeitung,
Weil Wucht und Schlagkraft dabei fehlen.
Was Knappes, Strammes müßt' man wählen.
Als sich die Herren selbst dann mühten,
Doch keine Geistesblitze sprühten,
Ward diese Konferenz beendet;
Kein Resultat hat sie gespendet.
Je nun — wie ist der Krieg zu nennen?
Wir werden da noch warten können,
Um dann den Namen abzuleiten
Von dem Erfolg, für den wir streiten.
Doch paßt dann dieser Name kaum
Für Roosevelts ausgeträumten Traum;
Auch wünscht er ja durchaus schon jetzt
Sich einen Namen, den er schätzt.
Er finde drum für USA
Speziell noch einen; das liegt nah.
Weil doch der Vater für fein Kind
Gewöhnlich auf den Namen sinnt.
—on.
Kleine Chronik
In Washington gab die Vereinigung „Töchter der Revolutionäre" ein Kon-
zert. Als die Internationale gespielt wurde, erhoben sich die 4000 Zuhörer,
darunter Frau Roosevelt und die Witwe des Präsidenten Wilson.
Att sie davon lasen, sind noch manche andere Leute in USA hochgegangen.
300
Rummel um MacArthur
(Die amerikanischen Zeitungen ergehen sich in Lobeshymnen
auf Macflrthur; er wird sogar die größte Erscheinung der
Gegenwart genannt.)
Wir Yankees sind mit Recht sehr stolz
Ruf unsres Landes große Söhne,
Doch einer hat sich jetzt gezeigt,
Für den man kaum genügend Töne
Des stärksten Lobes finden kann.
Da gibt es keine andre Meinung:
Macflrthur ist jetzt in der Welt
Die größte, herrlichste Erscheinung.
Noch niemals hat ein General
Von dem Format sich sehen lassen.
Caesars und Alexanders Ruhm
Wird vor dem seinigen erblassen,
Sobald er nur den Anfang macht,
Die großen Taten zu vollbringen,
Die seinem eminenten Kopf
Schon in der nächsten Zeit entspringen.
Doch militärisch nicht allein
Ist er als erster Star zu zählen,
Auf anderen Gebieten auch
Läßt er es an Genie nicht fehlen,
Kann alles, was das Land jetzt braucht,
Weil er an Geisteskraft ein Riese,
Und macht vereint mit Roosevelt
Die USA zum Paradiese.
Drum wollen wir aus vollem Hals
Das Lob MacArthurs täglich brüllen,
Und viele Zeitungsspalten soll
Man mit Berichten von ihm füllen.
Wir Yankees wissen: Konkurrenz
Läßt der Reklamelärm erliegen,
Und unser Uebergeneral
Wird alle andern drum besiegen. -on.
„Der Assessor hat gesagt, er sei ein Schönheitssucher."
„Der Quatschkopf — als ob man bei uns die Schön-
heit erst suchen müßte."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Stalin - der Amokläufer" "Der Assessor hat gesagt, er sei ein Schönheitssucher"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 196.1942, Nr. 5049, S. 300
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg