„Miau, mto! Miau, mto! Wo ist die zweite Iront, ach wo?"
Und ihre Tränen fließen wies Bächlein auf den Wiesen.
Einige sehr bekannte englische Astrologen
haben ein Loroskop für Englands Zukunft
ausgearbeitet, das sehr düster aussieht.
Die Konstellation ist eben nicht gut: der
Sowjetstern geht unter, und der Davids-
stern geht auf.
Churchill hat einen gewissen Morrison
zum Minister für innere Sicherheit ernannt.
Am seine innere Ansicherheit zu ver-
bergen?
Der britische Kolonialminister sagte,
niemand in der Welt zweifle daran, daß
England es mit Indien gut meine.
Gut wäre, wenn es England mit Indien
besser meinen würde.
Der britische Admiral Stirling äußerte,
England müsse aus strategischen Gründen
auf Ostasten verzichten.
Natürlich! Bloß sind die strategischen
Gründe von anderen geschaffen worden-
Ein amerikanischer Journalist erkühnt
sich zu der Behauptung, Europa sei ein
morsches Laus, das von Roosevelt völlig
umgebaut werden würde.
Prost Mahlzeit! Dann wird es also
so, wie es im Oberstübchen des Präsi-
denten aussteht.
Am Periskop
Der Gouverneur eines westlichen Staates der ASA richtete an
die Gangster seines Bereiches die Aufforderung, während des Krieges
keine Gewalttaten zu verüben. — Vielleicht bekommen sie »och das
Angebot, in die Regierung einzutreten.
Eine neuseeländische Zeitung schreibt, die Alliierten hätten bisher
viele Fehler gemacht. Sie sollten sich vornehmen, im dritten Kriegs-
jahr nun keine mehr zu begehen.
Dabei fällt mir der Verschwender ein, der über seinem Schreibtisch
jahrelang das Schild hängen hatte: „Von morgen an wird gespart!"
Theorie und Praxis
(Attlee, Churchills Stellvertreter im Unterhause, hat erklärt, man habe die Kriegs-
möglichkeiten allzu theoretisch beurteilt und sich nicht um die Praxis gekümmert)
Man war bei uns in England oft
Bezüglich dieses Kriegs prophetisch,
Wobei man hoffend sich gestützt
Auf allerlei, was theoretisch
Mit zweifelloser Sicherheit
Als wohl erfüllbar zu erstreben,
Doch praktisch hat sich leider dann
Bald die Unmöglichkeit ergeben.
So haben wir im Anfang uns
Gesagt mit großem Wohlbehagen:
Um Krieg zu führen, braucht
man Geld.
Der Feind muß über Mangel klagen,
Wir aber haben viel davon.
Kein theoretisch war das richtig,
Der Feind jedoch hat dann gezeigt,
Daß praktisch es durchaus
nicht wichtig.
Zur Rüstung braucht man allerlei,
Was oft im Bande nicht vorhanden.
Das schien nicht schlimm; die
ganze Welt
Hat uns ja offen stets gestanden.
348
So war es theoretisch klar,
Daß wir wohl niemals Mangel
litten,
Doch in der Praxis sind wir jetzt
Von vielen Quellen abgeschnitten.
Auch das schien wohl ertragbar noch,
Weil wir bei Dingen, die
uns fehlten,
Auf Roosevelt und die USA,
Die alles liefern können, zählten.
Die Produktion Amerikas
Schien theoretisch ohne Grenzen,
Doch praktisch kann es Hilfe uns
So viel, wie nötig, nicht kredenzen.
Kurzum, die Theorie hat uns
Bis jetzt zu sehr im Stich gelassen.
Und es tut not, der Praxis sich
In Zukunft besser anzupassen.
Am Ende dieses Krieges wird
Es nämlich nicht in Frage kommen,
Was theoretisch man geplant —
Nein, was man praktisch
vorgenommen. —on.
Und ihre Tränen fließen wies Bächlein auf den Wiesen.
Einige sehr bekannte englische Astrologen
haben ein Loroskop für Englands Zukunft
ausgearbeitet, das sehr düster aussieht.
Die Konstellation ist eben nicht gut: der
Sowjetstern geht unter, und der Davids-
stern geht auf.
Churchill hat einen gewissen Morrison
zum Minister für innere Sicherheit ernannt.
Am seine innere Ansicherheit zu ver-
bergen?
Der britische Kolonialminister sagte,
niemand in der Welt zweifle daran, daß
England es mit Indien gut meine.
Gut wäre, wenn es England mit Indien
besser meinen würde.
Der britische Admiral Stirling äußerte,
England müsse aus strategischen Gründen
auf Ostasten verzichten.
Natürlich! Bloß sind die strategischen
Gründe von anderen geschaffen worden-
Ein amerikanischer Journalist erkühnt
sich zu der Behauptung, Europa sei ein
morsches Laus, das von Roosevelt völlig
umgebaut werden würde.
Prost Mahlzeit! Dann wird es also
so, wie es im Oberstübchen des Präsi-
denten aussteht.
Am Periskop
Der Gouverneur eines westlichen Staates der ASA richtete an
die Gangster seines Bereiches die Aufforderung, während des Krieges
keine Gewalttaten zu verüben. — Vielleicht bekommen sie »och das
Angebot, in die Regierung einzutreten.
Eine neuseeländische Zeitung schreibt, die Alliierten hätten bisher
viele Fehler gemacht. Sie sollten sich vornehmen, im dritten Kriegs-
jahr nun keine mehr zu begehen.
Dabei fällt mir der Verschwender ein, der über seinem Schreibtisch
jahrelang das Schild hängen hatte: „Von morgen an wird gespart!"
Theorie und Praxis
(Attlee, Churchills Stellvertreter im Unterhause, hat erklärt, man habe die Kriegs-
möglichkeiten allzu theoretisch beurteilt und sich nicht um die Praxis gekümmert)
Man war bei uns in England oft
Bezüglich dieses Kriegs prophetisch,
Wobei man hoffend sich gestützt
Auf allerlei, was theoretisch
Mit zweifelloser Sicherheit
Als wohl erfüllbar zu erstreben,
Doch praktisch hat sich leider dann
Bald die Unmöglichkeit ergeben.
So haben wir im Anfang uns
Gesagt mit großem Wohlbehagen:
Um Krieg zu führen, braucht
man Geld.
Der Feind muß über Mangel klagen,
Wir aber haben viel davon.
Kein theoretisch war das richtig,
Der Feind jedoch hat dann gezeigt,
Daß praktisch es durchaus
nicht wichtig.
Zur Rüstung braucht man allerlei,
Was oft im Bande nicht vorhanden.
Das schien nicht schlimm; die
ganze Welt
Hat uns ja offen stets gestanden.
348
So war es theoretisch klar,
Daß wir wohl niemals Mangel
litten,
Doch in der Praxis sind wir jetzt
Von vielen Quellen abgeschnitten.
Auch das schien wohl ertragbar noch,
Weil wir bei Dingen, die
uns fehlten,
Auf Roosevelt und die USA,
Die alles liefern können, zählten.
Die Produktion Amerikas
Schien theoretisch ohne Grenzen,
Doch praktisch kann es Hilfe uns
So viel, wie nötig, nicht kredenzen.
Kurzum, die Theorie hat uns
Bis jetzt zu sehr im Stich gelassen.
Und es tut not, der Praxis sich
In Zukunft besser anzupassen.
Am Ende dieses Krieges wird
Es nämlich nicht in Frage kommen,
Was theoretisch man geplant —
Nein, was man praktisch
vorgenommen. —on.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Miau, mio!" "Der Kuckuck ist da!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 196.1942, Nr. 5052, S. 348
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg