Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kleine Chronik

Ein Satz aus der „Washington Post": „Das Schicksal der ganzen
Menschheitsfamilie liegt auf Roosevelts und Churchills Schultern."

Vorläufig spekulieren sie erst darauf, aber sie wollen Stalin einen
großen Teil dieser Last abgeben; was er dann damit machen würde,
ist ihnen egal.

In USA hat sich ein Komitee gebildet, das für einen „Vatertag"
wirbt; es hat bereits MacArthur zum „ersten Vater von 1942"
ernannt.

Die von ihm auf den Philippinen im Stich gelassenen Soldaten
werden gegen diesen Vater keine sehr kindlichen Gefühle hegen; sie
werden meinen, mit der Ehrung hätte es Zeit gehabt, bis einmal
ein Stiefvatertag veranstaltet werden sollte.

Englische Korrespondenten aus Kairo haben erklärt, das Kriegs-
ministerium sei verkalkt; es gebe seine Befehle in so schwierigen
Codeziffern daß sie erst entziffert seien, wenn die Bewegungen der
deutschen Truppen sie überholt hätten.

Lieraus ist also zu entnehmen, daß man aus de» Befehlen des
britischen Kriegsministeriums sehr schwer klug werden kann.

Roosevelt hat kürzlich von einer Verwandten seiner Mutter einen
großen Grundbesitz bei Äydepark geerbt; er hat dafür 300000 Dollars
Erbschaftssteuer zu zahlen gehabt.

Bei einer solchen Steuer muß das ja ein gewaltiges Objekt sein.
Da hat Roosevelt eine schöne Erbschaft gemacht. Aber was für eine
Erbschaft wird er einmal seinem Nachfolger hinterlassen.

Eine klagende amerikanische Zeitungsstimme: „Rommel ist ein
glänzender General, nur steht er leider auf der falschen Seite."

Aber am rechten Platze ist er doch.

In der „Daily Mail" hat Liddell Äart erklärt: „Die Ereignisse
jn Nordasrika haben die dicke Politur von den optimistischen briti-
schen Meldungen gehörig abgekratzt."

In England ist überhaupt sehr vieles Politur gewesen, aber all-
mählich schimmert die nackte Wahrheit hindurch.

Die New Yorker Zeitung „World Telegram" ärgert sich über die
Ankündigung einer zweiten Front; diese Drohung sei albern gewor-
den, weil man sie beinahe jeden Tag gehört habe; es werde überhaupt
viel zu viel geredet.

Das wird sich ändern. Es wird einmal dahin kommen, daß Roose-
velt und Churchill nichts mehr zu sagen haben. •

Der „Daily Telegraph", der bisher stets in allem mit der Regierung
einverstanden war, hat geschrieben: „Die Engländer fangen an, sehr
zornig zu werden."

Nicht alle; viele sind wohl eher vollkommen betäubt.

Die „New Vork Times" haben mitgeteilt, daß unter den „strate-
gischen Beschlüssen" Roosevelts und Churchills dieser sei: „Weitere
japanische Eroberungen müssen verhindert werden."

Die beiden genialen Strategen haben also die wichtigste Aufgabe
im Kriege erkannt: man muß verhindern, daß der Gegner siegt.

Tschiangkaischek hat seinen Soldaten Prämien versprochen: für
einen gefangenen einfachen Soldaten 7 •/» Dollars, für einen Offizier
15, für einen General 30 und für ein noch verwendbares Maschinen-
gewehr 60 Dollars; für ein erbeutetes Flugzeug sollen von 100
Dollars aufwärts gezahlt werden, je nachdem es mehr oder weniger
beschädigt ist.

Das nötige Geld zur Auszahlung der Prämien ist schon da;
Tschiangkaischek trägt es in der Westentasche.

Roosevelt erfindet immer neue Möglichkeiten,
um Tschungking mit Kriegsmaterial zu beliefern.

68
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Rossevelt erfindet immer neue Möglichkeiten..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 197.1942, Nr. 5061, S. 68

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen