Amerika und der deutsche Geist
„Der deutsche Geist gereicht der Welt
Von jeher schon zum größten Schaden;
Er ist mit lauter Schlechtigkeit
Seit altersher vollauf geladen.
Wir Yankees haben das erkannt,
Und, um der ganzen Welt zu nutzen,
Sind wir entschlossen, diesen Geist
Erbarmungslos jetzt wegzuputzen.
Fort mit dem schlimmen deutschen Geist!
Wir Yankees werden ihn bald dämpfen,
Indem wir ohne Rücksicht ihn
Bis auf den letzten Rest bekämpfen,
Und werden wir, das hofft man doch,
Zu dieses großen Kriegs Gewinnern,
Dann soll auch keine Kleinigkeit
Mehr an den deutschen Geist erinnern.“
So schreien sie in USA,
Doch können sie es nicht verhehlen,
Daß sie inzwischen fix dabei,
Recht viel vom deutschen Geist zu stehlen,
Um daraus für sich selber dann
Angeblich Eigenes zu bauen.
Besonders war man darauf aus,
Patente hundertfach zu klauen.
Und eben darum möchten sie
Den deutschen Geist so gern vernichten;
Es soll von ihm die spätre Zeit
Dann nichts mehr wissen und berichten.
Der Dieb, der sich bereichert hat
Und zu was Schönem ist gekommen,
Hat zu verraten keine Lust,
Von wem er einmal es genommen.
—on.
„Schon gehört, Miss Cassiopeja: Die Amerikaner behaupten, daß auch die
Milchstraße von den Achsen-U-Booten verseucht sei!“
Sammelthron für die von England getäuschten Emigrantenregierungen
fterr Mar kam nichl
„Pfui/ begrüßte sie ihn, „und Sie sagten. Sie wären kein Frauen-
kenner. Ein ganz gerissener und raffinierter Schuft sind Sie. Mit
mir spielt man aber nicht, und Sie werden es büßen."
„Lier auf der Straße?"
„Nein, gehen wir in ein Cafe."
Als Lerr Mar an diesem Abend ziemlich spät zu Bett ging,
sagte er zu sich ganz laut:
„And dies alles nur, weil
sie vergessen hatte, mir den
Treffpunkt zu sagen." And
lächelnd schlief er ein.
kleine LKroniK
Der ASA-Kongreß hat
ein Gesetz angenommen,
daß Seeleute fremder Na-
tionen, die in Läsen der
Vereinigten Staaten ihre
Schiffe verlassen, zwangs-
weise auf Schiffe gebracht
werden sollen, die für eng-
lische oder amerikanische
Rechnung nach Europa
oder Afrika fahren.
Anscheinend hat der
Kongreß vergessen, daß in
den Vereinigten Staaten
einmal vier Jahre lang
Krieg geführt worden ist,
damit die Sklaverei abge-
fchafft wurde.
Als der britische Schatzkanzler Sir Kingsley Wood im Anterhause
über seinen Vudgetvoranschlag sprach, fehlten fast zwei Drittel der
Abgeordneten. Sogar der Präsident der Bank von England, Sir
Montague Norman, war nicht erschienen.
Die Lerren hielten es für zwecklos, den Schatzkanzler sehe»
und seine Rede hören zu wollen. Sie nahmen an, bei dem Budget
würde ihnen Loren und Sehen vergehen.
Die Briten in Aegypten
haben Angst vor der Be-
völkerung. Jetzt hat der
Präsident der englischen
Polizei in Kairo den Ver-
kauf der sogenannten
„weißen Waffen" verboten;
das sind Messer, Sensen,
Sicheln usw.
Die Aegypter brauchen
ja auch keine Sensen und
Sicheln mehr zur Ernte,
denn die Engländer nehmen
ihnen die Ernte ja doch
gleich weg. ^
Der „Daily Telegraph"
hat berichtet, daß Stalin
jetzt Englisch lerne; er habe
sogar zwei Lehrer.
In England und ASA
freut man sich: „Aha, er
will sich mit uns verstän-
digen!" — Aber vielleicht
will er eher noch deutlicher
mit ihnen reden.
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„Der deutsche Geist gereicht der Welt
Von jeher schon zum größten Schaden;
Er ist mit lauter Schlechtigkeit
Seit altersher vollauf geladen.
Wir Yankees haben das erkannt,
Und, um der ganzen Welt zu nutzen,
Sind wir entschlossen, diesen Geist
Erbarmungslos jetzt wegzuputzen.
Fort mit dem schlimmen deutschen Geist!
Wir Yankees werden ihn bald dämpfen,
Indem wir ohne Rücksicht ihn
Bis auf den letzten Rest bekämpfen,
Und werden wir, das hofft man doch,
Zu dieses großen Kriegs Gewinnern,
Dann soll auch keine Kleinigkeit
Mehr an den deutschen Geist erinnern.“
So schreien sie in USA,
Doch können sie es nicht verhehlen,
Daß sie inzwischen fix dabei,
Recht viel vom deutschen Geist zu stehlen,
Um daraus für sich selber dann
Angeblich Eigenes zu bauen.
Besonders war man darauf aus,
Patente hundertfach zu klauen.
Und eben darum möchten sie
Den deutschen Geist so gern vernichten;
Es soll von ihm die spätre Zeit
Dann nichts mehr wissen und berichten.
Der Dieb, der sich bereichert hat
Und zu was Schönem ist gekommen,
Hat zu verraten keine Lust,
Von wem er einmal es genommen.
—on.
„Schon gehört, Miss Cassiopeja: Die Amerikaner behaupten, daß auch die
Milchstraße von den Achsen-U-Booten verseucht sei!“
Sammelthron für die von England getäuschten Emigrantenregierungen
fterr Mar kam nichl
„Pfui/ begrüßte sie ihn, „und Sie sagten. Sie wären kein Frauen-
kenner. Ein ganz gerissener und raffinierter Schuft sind Sie. Mit
mir spielt man aber nicht, und Sie werden es büßen."
„Lier auf der Straße?"
„Nein, gehen wir in ein Cafe."
Als Lerr Mar an diesem Abend ziemlich spät zu Bett ging,
sagte er zu sich ganz laut:
„And dies alles nur, weil
sie vergessen hatte, mir den
Treffpunkt zu sagen." And
lächelnd schlief er ein.
kleine LKroniK
Der ASA-Kongreß hat
ein Gesetz angenommen,
daß Seeleute fremder Na-
tionen, die in Läsen der
Vereinigten Staaten ihre
Schiffe verlassen, zwangs-
weise auf Schiffe gebracht
werden sollen, die für eng-
lische oder amerikanische
Rechnung nach Europa
oder Afrika fahren.
Anscheinend hat der
Kongreß vergessen, daß in
den Vereinigten Staaten
einmal vier Jahre lang
Krieg geführt worden ist,
damit die Sklaverei abge-
fchafft wurde.
Als der britische Schatzkanzler Sir Kingsley Wood im Anterhause
über seinen Vudgetvoranschlag sprach, fehlten fast zwei Drittel der
Abgeordneten. Sogar der Präsident der Bank von England, Sir
Montague Norman, war nicht erschienen.
Die Lerren hielten es für zwecklos, den Schatzkanzler sehe»
und seine Rede hören zu wollen. Sie nahmen an, bei dem Budget
würde ihnen Loren und Sehen vergehen.
Die Briten in Aegypten
haben Angst vor der Be-
völkerung. Jetzt hat der
Präsident der englischen
Polizei in Kairo den Ver-
kauf der sogenannten
„weißen Waffen" verboten;
das sind Messer, Sensen,
Sicheln usw.
Die Aegypter brauchen
ja auch keine Sensen und
Sicheln mehr zur Ernte,
denn die Engländer nehmen
ihnen die Ernte ja doch
gleich weg. ^
Der „Daily Telegraph"
hat berichtet, daß Stalin
jetzt Englisch lerne; er habe
sogar zwei Lehrer.
In England und ASA
freut man sich: „Aha, er
will sich mit uns verstän-
digen!" — Aber vielleicht
will er eher noch deutlicher
mit ihnen reden.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schon gehört, Miss Cassiopeja" "Sammelthron für die von England getäuschten Emigrantenregierungen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 198.1943, Nr. 5103, S. 295
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg