Schwammerlsucher
Kleine Chronik
Der ASA-Senator Wheeler hat er-
klärt, es werde der Keim eines künf-
tigen neuen Riesenkrieges sein, wenn
Washington der Sowjetunion einen
Blankowechsel ausstelle.
Es dürfte allerdings Verdruß geben,
wenn die Sowjets den Wechsel ein-
mal in Washington präsentieren woll-
ten; es würde zu einem Wechselprotest
kommen müssen.
In USA blüht der Schwarzhandel
so sehr, daß die Regierung sogar über
die Lebensmittel nicht die geringste
Kontrolle mehr hat. In St. Louis
z. B. haben die Schwarzhändler, wie
die Zeitschrift „Look" berichtet, sieben
große Kühlhäuser zur Aufspeicherung
von Fleisch; die Polizei läßt sie dabei
ganz unbehelligt.
Die Schwarzhändler werden der
Polizei immer wieder den Mund
stopfen — mit Fleisch.
Das britische Schatzamt hat sich
bereit erklärt, der von den ASA-Iuden
geplanten internationalen Clearing-
Amon das Recht zuzugestehe», Wäh-
rungsabwertungen zu verbieten. Die
englische Finanzpresse hat deshalb mit
Sorge darauf hingewiesen, daß der
britischen Regierung eine Abwertung
des Pfundes untersagt werden könnte,
selbst wenn ihr eine solche Maßnahme
nötig scheinen sollte.
Die englische Regierung ist eben
unter eine pfundige Vormundschaft
seitens der ASA-Iuden geraten.
Aegypten ist sehr reich an Baum-
wolle. Da aber die Engländer die
Baumwolle wegnehmen, hat die ägyp-
tische Regierung allen Staatsbeamten
befohlen, zur Materialeinsparung kurze
Losen zu tragen.
Das ist noch wenig. Ein großer
Teil der ägyplischen Bevölkerung wird
wegen der Engländer bald kaum noch
das Lemd auf dem Leibe haben.
Der wachsende Antisemitismus in
den Vereinigten Staaten hat, der Zeit-
schrift „Life" zufolge, viele Unternehmer
veranlaßt, keine Juden mehr anzustellen;
dagegen sind von Roosevelt immer
mehr Juden in die Ministerien berufen
worden.
Dort können sie ja auch anderen die
Lauptarbeit aufladen.
Die englische Zeitschrift „Tribüne"
hat unter der Aeberschrift „Britische
Barbarei" eine Zuschrift veröffentlicht,
die sich gegen die Terrorangriffe auf
deutsche und italienische Städte richtet.
Der Einsender bemerkt zum Schluß:
„Lierzulande verbreitet sich immer mehr
das Gefühl, daß unsere Flieger ange-
wiesen werden, auch andere als mili-
tärische Ziele zu bombardieren."
Die für die Terrorangriffe verant-
wortlichen Lerren werden sich über dieses
Gefühl wundern; sie finden es richtiger,
gar kein Gefühl zu habe».
In Brasilien sind 75 Millionen Sack
Kaffee vernichtet worden; sie hätten
den Weltbedarf für drei Jahre decken
können.
Zuviel Kaffee regt auf. Die Welt
ist jetzt aufgeregt genug.
„llurigus t>alnearis vulgaris oder Gemeiner
Badeschwamm — zwar nicht eßbar, aber immer
hin brauchbar!"
Alle Neune
„Das... ist doch nicht möglich!" stammelte
Anton Kieker und faßte sich an den Kopf.
„And ob das möglich ist!" schmunzelte Erich
Pott, der sich am Zaun eingefunden hatte. „Die
Küken gehören dir, — alle neune! Andromeda
wollte die Eier, die sie bei mir gelegt hatte, doch
auch an Ort und Stelle ausbrüten ..."
„Nicht wahr, du bist nicht böse, Anton?"
meinte Frau Kieker etwas schuldbewußt. „Ich habe
Andromeda selbst zu Erich gebracht. Ich wollte
doch so gern ein paar Küken, aber du mochtest
von neuen Fressern durchaus nichts wissen!"
„Wir werden sie schon noch satt kriegen. Alle
neune!" lachte Anton Kieker gutgelaunt. „Du
erlaubst wohl, Erich ..."
And dann nahm er eine Drahtschere und schnitt
die Lücke, die er eben in mühseliger Arbeit be-
seitigt hatte, wieder in den Zaun.
Amstellung auf die Sommerurlauber
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Kleine Chronik
Der ASA-Senator Wheeler hat er-
klärt, es werde der Keim eines künf-
tigen neuen Riesenkrieges sein, wenn
Washington der Sowjetunion einen
Blankowechsel ausstelle.
Es dürfte allerdings Verdruß geben,
wenn die Sowjets den Wechsel ein-
mal in Washington präsentieren woll-
ten; es würde zu einem Wechselprotest
kommen müssen.
In USA blüht der Schwarzhandel
so sehr, daß die Regierung sogar über
die Lebensmittel nicht die geringste
Kontrolle mehr hat. In St. Louis
z. B. haben die Schwarzhändler, wie
die Zeitschrift „Look" berichtet, sieben
große Kühlhäuser zur Aufspeicherung
von Fleisch; die Polizei läßt sie dabei
ganz unbehelligt.
Die Schwarzhändler werden der
Polizei immer wieder den Mund
stopfen — mit Fleisch.
Das britische Schatzamt hat sich
bereit erklärt, der von den ASA-Iuden
geplanten internationalen Clearing-
Amon das Recht zuzugestehe», Wäh-
rungsabwertungen zu verbieten. Die
englische Finanzpresse hat deshalb mit
Sorge darauf hingewiesen, daß der
britischen Regierung eine Abwertung
des Pfundes untersagt werden könnte,
selbst wenn ihr eine solche Maßnahme
nötig scheinen sollte.
Die englische Regierung ist eben
unter eine pfundige Vormundschaft
seitens der ASA-Iuden geraten.
Aegypten ist sehr reich an Baum-
wolle. Da aber die Engländer die
Baumwolle wegnehmen, hat die ägyp-
tische Regierung allen Staatsbeamten
befohlen, zur Materialeinsparung kurze
Losen zu tragen.
Das ist noch wenig. Ein großer
Teil der ägyplischen Bevölkerung wird
wegen der Engländer bald kaum noch
das Lemd auf dem Leibe haben.
Der wachsende Antisemitismus in
den Vereinigten Staaten hat, der Zeit-
schrift „Life" zufolge, viele Unternehmer
veranlaßt, keine Juden mehr anzustellen;
dagegen sind von Roosevelt immer
mehr Juden in die Ministerien berufen
worden.
Dort können sie ja auch anderen die
Lauptarbeit aufladen.
Die englische Zeitschrift „Tribüne"
hat unter der Aeberschrift „Britische
Barbarei" eine Zuschrift veröffentlicht,
die sich gegen die Terrorangriffe auf
deutsche und italienische Städte richtet.
Der Einsender bemerkt zum Schluß:
„Lierzulande verbreitet sich immer mehr
das Gefühl, daß unsere Flieger ange-
wiesen werden, auch andere als mili-
tärische Ziele zu bombardieren."
Die für die Terrorangriffe verant-
wortlichen Lerren werden sich über dieses
Gefühl wundern; sie finden es richtiger,
gar kein Gefühl zu habe».
In Brasilien sind 75 Millionen Sack
Kaffee vernichtet worden; sie hätten
den Weltbedarf für drei Jahre decken
können.
Zuviel Kaffee regt auf. Die Welt
ist jetzt aufgeregt genug.
„llurigus t>alnearis vulgaris oder Gemeiner
Badeschwamm — zwar nicht eßbar, aber immer
hin brauchbar!"
Alle Neune
„Das... ist doch nicht möglich!" stammelte
Anton Kieker und faßte sich an den Kopf.
„And ob das möglich ist!" schmunzelte Erich
Pott, der sich am Zaun eingefunden hatte. „Die
Küken gehören dir, — alle neune! Andromeda
wollte die Eier, die sie bei mir gelegt hatte, doch
auch an Ort und Stelle ausbrüten ..."
„Nicht wahr, du bist nicht böse, Anton?"
meinte Frau Kieker etwas schuldbewußt. „Ich habe
Andromeda selbst zu Erich gebracht. Ich wollte
doch so gern ein paar Küken, aber du mochtest
von neuen Fressern durchaus nichts wissen!"
„Wir werden sie schon noch satt kriegen. Alle
neune!" lachte Anton Kieker gutgelaunt. „Du
erlaubst wohl, Erich ..."
And dann nahm er eine Drahtschere und schnitt
die Lücke, die er eben in mühseliger Arbeit be-
seitigt hatte, wieder in den Zaun.
Amstellung auf die Sommerurlauber
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schwammerlsucher"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5111, S. 32
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg