Zärtlichkeit
Der „Zionistische Generalrat" hat gedroht, wenn England
nicht sofort die freie Einwanderung der Jude» in Palästina
gestatte, würden nach dem Kriege die Juden sich von der Neu-
gestaltung der Welt fernhalten.
Das wird ohnehin der Fall sein Die Well soll ja in
Ordnung gebracht werde», aber die Juden haben nur an der
Anordnung Interesse.
Die „New Aork Daily News" sind mit dem Kriege un-
zufrieden. Das Blatt hat geschrieben: „Wir hoffen, daß
unsere Soldaten bei der Leimkehr dafür sind, daß wir aus
Europas Kriegen Herausbleiben und unser» eigenen Geschäften
nachgehen."
Aber Roosevelt hat sich ja gerade in den Krieg eingemischt,
weil er ein Geschäft für ASA werden soll.
Die polnischen Emigranten haben von Washington die
Lerausgabe des seinerzeit bei der Besetzung Dakars von den
Amerikanern geraubten, der französischen Regierung anver-
traut gewesenen polnische» Goldschatzes verlangt; sie sind aber
abgetviese» worden.
Sie haben allerdings keinen Anspruch an das Gold,
Washington aber auch nicht. Vielleicht hätten die Emigranten
mehr Erfolg gehabt,- wenn sie Washington einen gemütlichen
Spießgesellenvorschlag gemacht hätten: „Na, teilen wir uns
den Kraml"
Seit dem Jahre 1800 wurden im ASA-Kongreß immer am
Geburtstage Washingtons die in seinem politischen Testament
dem amerikanischen Volke empfohlenen Grundsätze verlese».
Das geschieht jetzt nicht mehr, seitdem Roosevelt es im Vor-
jahre verboten hat.
Auf Grundsätze des ersten Präsidenten der Vereinigten
Staaten darf nicht aufmerksam gemacht werden; sonst könnte
ja gefragt werden, welche Grundsätze Roosevelt eigentlich habe.
And er ist doch ein Mann ohne Grundsätze
kleine Ckronik
Die englische Zeitschrift „New Statesman and Nation" hat über
die Verfassung der Vereinigten Staaten gespottet; es habe sich ge-
zeigt, daß sie durchaus nicht freiheitlich und demokratisch, sondern eher
ei» „gußeisernes Instrument" sei.
Ja, Roosevelt möchte sie auch am liebsten zum alten Eisen werfen.
4-
Zur Beruhigung der hungernden Bevölkerung von Teheran ließen
die Amerikaner Lastkraftwagen herumfahre» mit der Aufschrift „Ge-
treide aus ASA". Als aber in einem Stadtteil, wo es seit drei Tagen
kein Brot gegeben hatte, die Bevölkerung sich eines solchen Wagens
bemächtigte, stellte sich heraus, daß er nicht mit Korn, sondern nur
mit Stroh beladen war.
Das entsprach aber der Sachlage: mit ihren Versicherungen, der
notleidenden Bevölkerung helfen zu wollen, dreschen die amerika-
nischen Behörden dort immer nur leeres Stroh.
Der Truman-Ausschuß des ASA-Senats hat die „Wright Aero-
nautical Corporation" angeklagt, Flugzeuge mit fehlerhafte» Motoren
geliefert und ihre Abnahme durch Zuwendungen an die Prüfoffiziere
und Zivilingenieure erreicht zu haben.
Die Gesellschaft war jedenfalls der Meinung, es käme nicht da-
rauf an, wenn Flugzeuge abstürzten; die meisten Verluste würde»
ja doch verschwiegen. And die kontrollierenden Offiziere und In-
genieure hatten an den Flugzeugen nichts auszusetzen; sie fanden
sie vielmehr geradezu bestechend.
„Du, Mama, wenn man die Tauben füttert
sind es dann gefüllte Tauben?"
90
Der „Zionistische Generalrat" hat gedroht, wenn England
nicht sofort die freie Einwanderung der Jude» in Palästina
gestatte, würden nach dem Kriege die Juden sich von der Neu-
gestaltung der Welt fernhalten.
Das wird ohnehin der Fall sein Die Well soll ja in
Ordnung gebracht werde», aber die Juden haben nur an der
Anordnung Interesse.
Die „New Aork Daily News" sind mit dem Kriege un-
zufrieden. Das Blatt hat geschrieben: „Wir hoffen, daß
unsere Soldaten bei der Leimkehr dafür sind, daß wir aus
Europas Kriegen Herausbleiben und unser» eigenen Geschäften
nachgehen."
Aber Roosevelt hat sich ja gerade in den Krieg eingemischt,
weil er ein Geschäft für ASA werden soll.
Die polnischen Emigranten haben von Washington die
Lerausgabe des seinerzeit bei der Besetzung Dakars von den
Amerikanern geraubten, der französischen Regierung anver-
traut gewesenen polnische» Goldschatzes verlangt; sie sind aber
abgetviese» worden.
Sie haben allerdings keinen Anspruch an das Gold,
Washington aber auch nicht. Vielleicht hätten die Emigranten
mehr Erfolg gehabt,- wenn sie Washington einen gemütlichen
Spießgesellenvorschlag gemacht hätten: „Na, teilen wir uns
den Kraml"
Seit dem Jahre 1800 wurden im ASA-Kongreß immer am
Geburtstage Washingtons die in seinem politischen Testament
dem amerikanischen Volke empfohlenen Grundsätze verlese».
Das geschieht jetzt nicht mehr, seitdem Roosevelt es im Vor-
jahre verboten hat.
Auf Grundsätze des ersten Präsidenten der Vereinigten
Staaten darf nicht aufmerksam gemacht werden; sonst könnte
ja gefragt werden, welche Grundsätze Roosevelt eigentlich habe.
And er ist doch ein Mann ohne Grundsätze
kleine Ckronik
Die englische Zeitschrift „New Statesman and Nation" hat über
die Verfassung der Vereinigten Staaten gespottet; es habe sich ge-
zeigt, daß sie durchaus nicht freiheitlich und demokratisch, sondern eher
ei» „gußeisernes Instrument" sei.
Ja, Roosevelt möchte sie auch am liebsten zum alten Eisen werfen.
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Zur Beruhigung der hungernden Bevölkerung von Teheran ließen
die Amerikaner Lastkraftwagen herumfahre» mit der Aufschrift „Ge-
treide aus ASA". Als aber in einem Stadtteil, wo es seit drei Tagen
kein Brot gegeben hatte, die Bevölkerung sich eines solchen Wagens
bemächtigte, stellte sich heraus, daß er nicht mit Korn, sondern nur
mit Stroh beladen war.
Das entsprach aber der Sachlage: mit ihren Versicherungen, der
notleidenden Bevölkerung helfen zu wollen, dreschen die amerika-
nischen Behörden dort immer nur leeres Stroh.
Der Truman-Ausschuß des ASA-Senats hat die „Wright Aero-
nautical Corporation" angeklagt, Flugzeuge mit fehlerhafte» Motoren
geliefert und ihre Abnahme durch Zuwendungen an die Prüfoffiziere
und Zivilingenieure erreicht zu haben.
Die Gesellschaft war jedenfalls der Meinung, es käme nicht da-
rauf an, wenn Flugzeuge abstürzten; die meisten Verluste würde»
ja doch verschwiegen. And die kontrollierenden Offiziere und In-
genieure hatten an den Flugzeugen nichts auszusetzen; sie fanden
sie vielmehr geradezu bestechend.
„Du, Mama, wenn man die Tauben füttert
sind es dann gefüllte Tauben?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zärtlichkeit" "Du, Mama..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5116, S. 90
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg