„Warum soll ich Schwebebahn fahren; wenn ich mit Ihnen zusammen bin,
Fräulein Lissi, schweb ich sowieso schon in höheren Sphären."
Der Mehrheitsbeschluß
65 Aktionären waren 62 erschienen. Das Nein stand den meisten
grimmig entschlossen im Gesicht geschrieben.
„Gentlemen," ries der Sekretär Parker in die Marmorhalle,
„wollen Sie sich bitte in den Sitzungssaal an Ihre Plätze begeben."
Ernst und wichtig schritten die Herren in den Saal, wo sich
jeder zu seinem Platz an den hufeisenförmigen Tisch stellte und
höflichkeitshalber darauf wartete, bis sich der Präsident setzen würde.
Aber der blieb vorläufig stehen. Zu seiner Rechten befand sich ein
Notar, zu seiner Linken der Sekretär.
„Meine Herren," sagte Mr. Grey, „ich erkläre die hundertzwei-
undzwanzigste Generalversammlung für eröffnet und begrüße Sie
auf das herzlichste. Ich erteile Sekretär Parker das Wort!"
Der junge Mann räusperte sich und sprach: „Gcntlemen, als
einziger Punkt zur Tagesordnung ist der Antrag betreffend die
South-Oil-Company angeseyt, und gemäß unseren Statuten wollen
wir in diesem Fall ohne Debatte zur Abstimmung gehen. Wer mit
,Ia' stimmt, erhebe sich, wer mit ,Neiw, bleibe sitzen. Der Notar
wird das Abstiinmungsergebnis zur Kenntnis bringen. Einverstanden ?"
Ja-Gemurmel, Kopfnicken.
„Dann, meine Herren," fuhr Mr. Parker fort, „nehmen Sie jetzt
bitte Platz und wer für den Antrag stimmt, erhebe sich wieder. Die
Abstimmung beginnt!"
Präsident, Notar und Sekretär blieben stehen, die andern Männer
ließen sich langsam auf ihre Stühle nieder. Plötzlich aber ging ein
Ruck um den grünen Tisch und alle sprangen auf. Es geschah fast
mit militärischer Exaktheit.
„Der Antrag wurde einstimmig angenommen!" erklärte der Notar.
„Meine Herren, ich danke," sprach der Präsident, „die General-
versammlung ist geschlossen."
Eine Stunde später zählte Präsident Grey dem Sekretär viele
Geldscheine auf den Tisch.
„Ich möchte nur noch wissen," meinte Mr. Grey, als er damit
fertig war, „wie Sie dieses Wunder zustandegebracht haben."
„Nichts einfacher als das," meinte bescheiden der junge Mann,
„ich habe nur auf jeden der Stühle einen Reißnagel gelegt."
105
Fräulein Lissi, schweb ich sowieso schon in höheren Sphären."
Der Mehrheitsbeschluß
65 Aktionären waren 62 erschienen. Das Nein stand den meisten
grimmig entschlossen im Gesicht geschrieben.
„Gentlemen," ries der Sekretär Parker in die Marmorhalle,
„wollen Sie sich bitte in den Sitzungssaal an Ihre Plätze begeben."
Ernst und wichtig schritten die Herren in den Saal, wo sich
jeder zu seinem Platz an den hufeisenförmigen Tisch stellte und
höflichkeitshalber darauf wartete, bis sich der Präsident setzen würde.
Aber der blieb vorläufig stehen. Zu seiner Rechten befand sich ein
Notar, zu seiner Linken der Sekretär.
„Meine Herren," sagte Mr. Grey, „ich erkläre die hundertzwei-
undzwanzigste Generalversammlung für eröffnet und begrüße Sie
auf das herzlichste. Ich erteile Sekretär Parker das Wort!"
Der junge Mann räusperte sich und sprach: „Gcntlemen, als
einziger Punkt zur Tagesordnung ist der Antrag betreffend die
South-Oil-Company angeseyt, und gemäß unseren Statuten wollen
wir in diesem Fall ohne Debatte zur Abstimmung gehen. Wer mit
,Ia' stimmt, erhebe sich, wer mit ,Neiw, bleibe sitzen. Der Notar
wird das Abstiinmungsergebnis zur Kenntnis bringen. Einverstanden ?"
Ja-Gemurmel, Kopfnicken.
„Dann, meine Herren," fuhr Mr. Parker fort, „nehmen Sie jetzt
bitte Platz und wer für den Antrag stimmt, erhebe sich wieder. Die
Abstimmung beginnt!"
Präsident, Notar und Sekretär blieben stehen, die andern Männer
ließen sich langsam auf ihre Stühle nieder. Plötzlich aber ging ein
Ruck um den grünen Tisch und alle sprangen auf. Es geschah fast
mit militärischer Exaktheit.
„Der Antrag wurde einstimmig angenommen!" erklärte der Notar.
„Meine Herren, ich danke," sprach der Präsident, „die General-
versammlung ist geschlossen."
Eine Stunde später zählte Präsident Grey dem Sekretär viele
Geldscheine auf den Tisch.
„Ich möchte nur noch wissen," meinte Mr. Grey, als er damit
fertig war, „wie Sie dieses Wunder zustandegebracht haben."
„Nichts einfacher als das," meinte bescheiden der junge Mann,
„ich habe nur auf jeden der Stühle einen Reißnagel gelegt."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Warum soll ich Schwebebahn fahren..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5117, S. 105
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg