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Von Josef Robert Larrer

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Wo die Geschichte von Billy und seinen Kollegen spielt? Sie
spielt natürlich im Lande Amerika, wo sich diese und ähnliche Geschichten
Tag für Tag, Stunde für Stunde abspielen können.

Zn San Franzisko war Billy wortwörtlich der Begriff des
Geldes abhanden gekommen. Aber zum Glück hatte er von einem
Kollegen die Adreffe eines Autohändlers erfahren, dem man Autos
mit dunkler Lerkunft (sozusagen außereheliche Autos) verkaufen
konnte. Dieser würdige Gauner hatte einen großen Betrieb, in dem
Autos in kürzester Zeit so gründlich verwandelt wurden, daß selbst
Ford seinen Leibwagen nicht mehr erkannt hätte.

Eines Abends in seiner geldlosen Zeit sah Billy vor seiner Villa
ein einsames Auto stehen, das es nicht verdiente, einsam zu sein.
Aus dieser Aeberlegung heraus machte Billy vorsichtige Blicke nach
allen Richtungen. Dann gab er seinem Mitleid mit dem einsamen
Auto dadurch Ausdruck, daß er es rasch bestieg und davonfuhr.
Eine Viertelstunde später hielt er in der Garage des Autoverwandlers.

„Ich habe da einen Wagen, den ich verkaufen möchte!"

„Ihr eigener Wagen?" fragte Lollt mit einem schiefen Blick.

„Sozusagen, ja! Selbst erworben!"

„Laben Sie Papiere?"

„Ja, aber daheim vergessen!"

„So, vergessen! Ja!... Also, was verlangen Sie für den Wagen?"

Billy kratzte sich an der Wange, die schon seit Tagen nach Be-
arbeitung mit einem Rasiermesser lechzte, und meinte:

„Zweitausend Dollar!"

Der Autoverwandler Lollt grinste über das ganze Gesicht.

„Fünfhundert Dollar! Einverstanden?"

Billy brauchte Geld so nötig wie Ford das laufende Band. Er
schluckte also drei Flüche und nickte. Lollt zahlte ihm fünf nagelneue
Einhundertdollarnoten aus.

Dann suchte Billy eine Gaunerkneipe auf; er aß tüchtig, er trank
eine Flasche Wein. Als er beim Zahlen dem Kellner eine der so
leicht verdienten Lundertdollarnoten reichte, schüttelte dieser den Kopf.

„Der Schein ist falsch!... Woher haben Sie ihn? Von einem
Kollegen? Gut, ich nehme ihn in Zahlung. Wenn ich ihn weitergeben
kann, ist alles in Ordnung, wenn nicht, dann tauschen Sie ihu mir
wieder aus!"

Aber Billy steckte den Schein ein und erwiderte, er werbe morgen
mit echtem Geld zahlen. Am nächsten Tag ging er in die Villa,
vor der er den Wagen gestohlen hatte. Er sagte zu dem Besitzer:

„Ich komme von der Polizei! Ist Ihnen gestern Ihr Auto
8. F. 21590 gestohlen worden?"

„Ja, ich war eben dabei, die Polizei zu verständigen!"

„Ihr Wagen kann sofort bei Lollt in der 27. Straße abgeholt
werden!"

„Vielen Dank! Was zahle ich?"

„Fünfhundert Dollar ist die Gebühr!"

Der Lerr überreichte Billy fünf Einhundertdollarnoten I"

134

Vom Regen in die Traufe
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vom Regen in die Traufe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Rainer, Sigi
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Regen <Motiv>
Restaurant
Kellner
Gast
Thema/Bildinhalt (normiert)
Missgeschick <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5120, S. 134

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