*
Kleine Chronik
Der amerikanische Rundfunkkommentator %. I. Taylor hat er-
klärt: „Wir müssen die anmaßende Idee aufgeben, daß die Welt
nach amerikanischer Auffassung eingerichtet werden soll; wir müssen
unsere eigenen Grenze» erkennen."
Ja, aber die Einbildung vieler Bankers ist eben grenzenlos.
*
Der von den Engländern nach St. Lelena gebrachte Schah von
Iran, Riza Schah Palawi, ist dort erbärmlich untergebracht wor-
den. Man hat ihm nicht einmal ein Bett gegeben; er muß auf dem
Fußboden schlafen und sich in einen Teppich einwickel».
In einem Bett würde er vielleicht schöne Träume haben, und
das wollen die Engländer verhindern. Der Schah soll nicht davon
träumen, daß über seine Peiniger einmal die Vergeltung kommen
werde.
*
Churchill ist zum Ehrenbürger von Manchester ernannt worden.
Der Ehrenbürgerbrief wurde ihm in einem silbernen Behälter über-
gebe», der auch als Zigarrenkiste dienen kann.
Sollte das ein hinterlistiger Stadtvertreter vorgeschlagen und
seine Kollegen damit angeführt haben? Er war wohl der Meinung,
der Ehrenbürgerbrief gehöre in eine Zigarrenkiste, weil er auch
starker Tobak sei.
Der amerikanische Journalist Lippman hat Victor Emanuel einen
unmöglichen Bundesgenossen genannt; er habe seine Stellung zu
oft gewechselt.
Weil er sie oft wechselte, hat er sie vollkommen erschüttert.
Die Gummiknappheit in ASA hat dazu geführt, daß die Ame-
rikaner jetzt in den brasilianischen Urwäldern nach wilden Kautschuk-
bäumen durch Flugzeuge und Fallschirmspringer suchen lassen.
Dem Bedürfnis nach Gummi kann nur noch von Fall zu Fall
abgeholfen werden.
Der frühere König von Griechenland, Georg II., hat »ach Ba-
doglios Kapitulation ein Glttckwunschtelegramin an Churchill ge-
schickt.
Folgerichtiger Weise dann etwas später ein Beileidstelegramm
zu schicken, hat er sich aber nicht getraut.
Victor Emanuel hat an den König von England und Roosevelt
die Bitte gerichtet, unter den Schutz der Alliierten gestellt zu werden.
Vielleicht nehmen sie ihn in Schutzhaft.
Zwei englische Soldaten in Palästina wurden zu 15 Jahren Ge-
fängnis verurteilt, weil sie 300 Gewehre und 105000 Gurt Munition
gestohlen und an Jude» verkauft hatten.
Die Strafe ist sehr hart. Wahrscheinlich hatten ste sich von den
Juden einen zu hohen Preis zahlen lassen.
„Wenn da drüben der Feind läge, wäre hier eine wundervoll
überhöhte Stellung für ei» MG!"
„Sie interessiert, scheint's, nur der Feind. Für so was wie Freundin
haben Sie wohl nichts übrig?"
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Kleine Chronik
Der amerikanische Rundfunkkommentator %. I. Taylor hat er-
klärt: „Wir müssen die anmaßende Idee aufgeben, daß die Welt
nach amerikanischer Auffassung eingerichtet werden soll; wir müssen
unsere eigenen Grenze» erkennen."
Ja, aber die Einbildung vieler Bankers ist eben grenzenlos.
*
Der von den Engländern nach St. Lelena gebrachte Schah von
Iran, Riza Schah Palawi, ist dort erbärmlich untergebracht wor-
den. Man hat ihm nicht einmal ein Bett gegeben; er muß auf dem
Fußboden schlafen und sich in einen Teppich einwickel».
In einem Bett würde er vielleicht schöne Träume haben, und
das wollen die Engländer verhindern. Der Schah soll nicht davon
träumen, daß über seine Peiniger einmal die Vergeltung kommen
werde.
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Churchill ist zum Ehrenbürger von Manchester ernannt worden.
Der Ehrenbürgerbrief wurde ihm in einem silbernen Behälter über-
gebe», der auch als Zigarrenkiste dienen kann.
Sollte das ein hinterlistiger Stadtvertreter vorgeschlagen und
seine Kollegen damit angeführt haben? Er war wohl der Meinung,
der Ehrenbürgerbrief gehöre in eine Zigarrenkiste, weil er auch
starker Tobak sei.
Der amerikanische Journalist Lippman hat Victor Emanuel einen
unmöglichen Bundesgenossen genannt; er habe seine Stellung zu
oft gewechselt.
Weil er sie oft wechselte, hat er sie vollkommen erschüttert.
Die Gummiknappheit in ASA hat dazu geführt, daß die Ame-
rikaner jetzt in den brasilianischen Urwäldern nach wilden Kautschuk-
bäumen durch Flugzeuge und Fallschirmspringer suchen lassen.
Dem Bedürfnis nach Gummi kann nur noch von Fall zu Fall
abgeholfen werden.
Der frühere König von Griechenland, Georg II., hat »ach Ba-
doglios Kapitulation ein Glttckwunschtelegramin an Churchill ge-
schickt.
Folgerichtiger Weise dann etwas später ein Beileidstelegramm
zu schicken, hat er sich aber nicht getraut.
Victor Emanuel hat an den König von England und Roosevelt
die Bitte gerichtet, unter den Schutz der Alliierten gestellt zu werden.
Vielleicht nehmen sie ihn in Schutzhaft.
Zwei englische Soldaten in Palästina wurden zu 15 Jahren Ge-
fängnis verurteilt, weil sie 300 Gewehre und 105000 Gurt Munition
gestohlen und an Jude» verkauft hatten.
Die Strafe ist sehr hart. Wahrscheinlich hatten ste sich von den
Juden einen zu hohen Preis zahlen lassen.
„Wenn da drüben der Feind läge, wäre hier eine wundervoll
überhöhte Stellung für ei» MG!"
„Sie interessiert, scheint's, nur der Feind. Für so was wie Freundin
haben Sie wohl nichts übrig?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wann da drüben der Feind läge..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5125, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg