Schrorter
Antomin: Wer hat, der hat.
Ltlo angelt
Jeden Sonntag gondelte Cito nun los, und
niemals kam sie ohne Beute heim. Bei jedem
Wetter brach die begeisterte Anglerin auf, und
eines schönen Sonntags war ihr Fang besonders
reichhaltig.
„Wie hast du das bloß gemacht, Mädel?!"
staunte Onkelchen.
„Tja, wer hätte das gedacht?!" lachte Lilo
vergnügt.
„And noch dazu ohne Angelgerät!"
ergänzte Onkelchen schmunzelnd. „Du hast ganz
vergessen, die Angelrute ins Boot zu nehmen."
Bei dieser Offenbarung verfärbte sich Lilo
nicht unerheblich.
„Ich muß dir ein Geständnis machen, Onkel-
chen," sagte sie und zog ihn beiseite. „Die ganzen
Fische, die ich mitbrachte, Hab' ich nicht selbst ge-
fangen. Ein Bekannter — passionierter Angler —
hat sie mir geschenkt."
„Meine Ahnung!" schmunzelte Onkelchen.
„Und dann gibt's noch was zu gestehen ..
„Donnerwetter! noch mehr?"
„Ja. Ich Hab' mich verlobt mit dem erwähnten
Angler!"
Da tätschelte Onkelchen wohlgefällig die Wange der Nichte: „Na,
siehst du, Kind, — hast du ja doch noch den fetten Brocken erwischt!"
meinte er anerkennend.
kleine Ckronik
Die amerikanische Wochenschrift „Time" hat mitgeteilt, daß unter
den amerikanischen Frontsoldaten gesagt wird: „Wir werden den
ganzen Washingtoner Eichhörnchenstall bis auf die Grundmauern
niederbrennen, wenn die heinikehrenden Soldaten nicht das bekom-
nien, was ihnen gebührt."
Wenn erst einmal die Äeiinkehr der Soldaten in Aussicht steht,
wird Washington zu ihrem Empfang entsprechend —, rüsten.
Wie „Daily Mail" berichtet hat, wurden vier von einem Ter-
rorangriff auf Berlin zurückgekehrte Unteroffiziere, einer Bomber-
besatzung vor ein Kriegsgericht gestellt, weil sie aus einem Londoner
Äotel durch Einbruch Wäsche, Bestecke usw. gestohlen und auf dem
schwarzen Markt verkauft hatten. Sie wurden aber lediglich zur
Ersatzleistung verurteilt.
Da sie auf dem schwarzen Markt sicherlich Ueberpreise erzielt haben,
wird ihnen noch ei» ganz hübscher Verdienst übrig geblieben sei».
Auf Anregung Stalins hat der Rat der Volkskommissare be-
schlossen, eine besondere Staatshymne für die Sowjetunion einzu-
führen; bisher diente die Internationale dazu.
Man hofft aber, daß diese neue Staatshymne auch ein-
mal international sein werde.
Der als Führer der Zionisten bekannte Oberrabbiner
Chain« Waitzinann ist neulich bei Churchill zun« Lunch ein-
geladen geivesen.
Es ist nicht berichtet worden, ob Churchill koscher hat
kochen lassen, oder ob der Rabbi ihm das erspart hat, in-
dem er sich selber für diese Mahlzeit voin Gesetz dispensierte.
Als der erste Transport italienischer Kinder nach der
Sowjetunion abging, ließ Badoglio durch einen Ver-
treter den Kindern den „letzten Gruß des Vaterlandes"
entbieten.
Er hat aber nicht sagen lassen: „Auf Wiedersehen!"
In der bekannten Angelegenheit seiner von Badoglio
an den Londoner Zoo verkauften Lö«ven hat der Negus
jetzt durch einen Londoner Rechtsanwalt eine Klage gegen
die Direktion des Zoo auf Lerausgabe der Lölven an-
gestrengt.
Selbstverständlich muß die Direktion des Zoo die Lölven
ohne Entschädigung ihrem Eigentümer zurückgeben, de»««
als sie die Tiere kaufte, hat sie doch sicherlich gewußt, daß
sie gestohlen «varen. — <m.
' 45
„Wo bin ich ? Bin ich iin Limmel?"
„In« Liinmel? Aber Emil, stehst du denn nicht, daß ich hier bin?"
Antomin: Wer hat, der hat.
Ltlo angelt
Jeden Sonntag gondelte Cito nun los, und
niemals kam sie ohne Beute heim. Bei jedem
Wetter brach die begeisterte Anglerin auf, und
eines schönen Sonntags war ihr Fang besonders
reichhaltig.
„Wie hast du das bloß gemacht, Mädel?!"
staunte Onkelchen.
„Tja, wer hätte das gedacht?!" lachte Lilo
vergnügt.
„And noch dazu ohne Angelgerät!"
ergänzte Onkelchen schmunzelnd. „Du hast ganz
vergessen, die Angelrute ins Boot zu nehmen."
Bei dieser Offenbarung verfärbte sich Lilo
nicht unerheblich.
„Ich muß dir ein Geständnis machen, Onkel-
chen," sagte sie und zog ihn beiseite. „Die ganzen
Fische, die ich mitbrachte, Hab' ich nicht selbst ge-
fangen. Ein Bekannter — passionierter Angler —
hat sie mir geschenkt."
„Meine Ahnung!" schmunzelte Onkelchen.
„Und dann gibt's noch was zu gestehen ..
„Donnerwetter! noch mehr?"
„Ja. Ich Hab' mich verlobt mit dem erwähnten
Angler!"
Da tätschelte Onkelchen wohlgefällig die Wange der Nichte: „Na,
siehst du, Kind, — hast du ja doch noch den fetten Brocken erwischt!"
meinte er anerkennend.
kleine Ckronik
Die amerikanische Wochenschrift „Time" hat mitgeteilt, daß unter
den amerikanischen Frontsoldaten gesagt wird: „Wir werden den
ganzen Washingtoner Eichhörnchenstall bis auf die Grundmauern
niederbrennen, wenn die heinikehrenden Soldaten nicht das bekom-
nien, was ihnen gebührt."
Wenn erst einmal die Äeiinkehr der Soldaten in Aussicht steht,
wird Washington zu ihrem Empfang entsprechend —, rüsten.
Wie „Daily Mail" berichtet hat, wurden vier von einem Ter-
rorangriff auf Berlin zurückgekehrte Unteroffiziere, einer Bomber-
besatzung vor ein Kriegsgericht gestellt, weil sie aus einem Londoner
Äotel durch Einbruch Wäsche, Bestecke usw. gestohlen und auf dem
schwarzen Markt verkauft hatten. Sie wurden aber lediglich zur
Ersatzleistung verurteilt.
Da sie auf dem schwarzen Markt sicherlich Ueberpreise erzielt haben,
wird ihnen noch ei» ganz hübscher Verdienst übrig geblieben sei».
Auf Anregung Stalins hat der Rat der Volkskommissare be-
schlossen, eine besondere Staatshymne für die Sowjetunion einzu-
führen; bisher diente die Internationale dazu.
Man hofft aber, daß diese neue Staatshymne auch ein-
mal international sein werde.
Der als Führer der Zionisten bekannte Oberrabbiner
Chain« Waitzinann ist neulich bei Churchill zun« Lunch ein-
geladen geivesen.
Es ist nicht berichtet worden, ob Churchill koscher hat
kochen lassen, oder ob der Rabbi ihm das erspart hat, in-
dem er sich selber für diese Mahlzeit voin Gesetz dispensierte.
Als der erste Transport italienischer Kinder nach der
Sowjetunion abging, ließ Badoglio durch einen Ver-
treter den Kindern den „letzten Gruß des Vaterlandes"
entbieten.
Er hat aber nicht sagen lassen: „Auf Wiedersehen!"
In der bekannten Angelegenheit seiner von Badoglio
an den Londoner Zoo verkauften Lö«ven hat der Negus
jetzt durch einen Londoner Rechtsanwalt eine Klage gegen
die Direktion des Zoo auf Lerausgabe der Lölven an-
gestrengt.
Selbstverständlich muß die Direktion des Zoo die Lölven
ohne Entschädigung ihrem Eigentümer zurückgeben, de»««
als sie die Tiere kaufte, hat sie doch sicherlich gewußt, daß
sie gestohlen «varen. — <m.
' 45
„Wo bin ich ? Bin ich iin Limmel?"
„In« Liinmel? Aber Emil, stehst du denn nicht, daß ich hier bin?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Antomin: Wer hat, der hat" "Wo bin ich? Bin ich im Himmel?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Schroeter
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5139, S. 5139_045
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg