Kleine Chronih
In einem kürzlich erschienenen Buch „Ostthe Record“ hat die 80jährige
Gräfin von Oxford, die Witwe des einstigen englische» Premierministers
Asquith, über Churchill geschrieben: „Sein Fehler ist es, den Krieg mehr
zu lieben als den Frieden."
Churchill ist gar nicht gekränkt gewesen; er hat im Gegenteil voll
Stolz gemeint: „Alexander der Große hat auch den Krieg mehr geliebt
als den Frieden. Man wird unsterblich, wenn man viele andere zu
einem frühen Sterben bringt."
Eine englische Fachzeitschrift für Buchhändler, der „Bookseller", hat
in einem Artikel über Sowjetrußland geschrieben: „Es wird die Zeit
kommen, da die Bürger der Sowjetunion die gebildetsten und höchst-
kultivierten Mensche» der Welt sein werden."
Wenn es nach Moskaus Wünschen ginge, würde das wohl der Fall
sein-weil nämlich alle andern Menschen ausgerottet werden würden.
*
Nachdem Eisenhower unlängst einen amerikanischen Obersten wegen
Verspottung der Engländer mit Rücksendung nach LISA bestraft hatte,
hat er angekündigt, daß er künftig jeden Offizier oder auch Gemeinen,
der sich absprechend über die Engländer äußere, nach Lause schicken
werde.
Sollten die absprechenden Aeußerungen jetzt nicht gewaltig zunehmen?
Für die englischen Soldaten sind neue Stahlhelme hergestellt worden,
weil die bisherigen tellerartigen keinen Nackenschutz bieten; sie sollen
sie aber erst bekommen, wenn die alten unbrauchbar geworden sind.
92
Der amerikanische
Innenminister Ickes hat
prophezeit, in spätestens
14 Jahren müsse ein
neuer Weltkrieg ent-
brennen, weil dann die
Oelquellen in den Ver-
einigten Staaten er-
schöpft sein würden.
In England atmet
man auf: „Also wollen
die Bankers uns wenig-
stens nicht schon jetzt
unsere Oelquellen im
Vorderen Orient weg-
nehmen."
Als General Eisen-
hower sein Lauptquar-
ticr nach England ver-
legte, haben englische
Zeitungen geschrieben,
er sei das militärische
Gegenstück zu Roose-
veltsgroßartigerstaats-
männischer Begabung.
Roosevelts großar-
tige staatsmännische
Begabung hat darin
bestanden, trotz größter
Mißerfolge im Slmf zu
bleiben. Wird Eisen-
hower etwas Aehn-
liches fertigbringe»?
Tito-Suppenwürze für Exkönig Peter
Im Interesse der Soldaten wäre es freilich, wenn man ihnen
die neuen Lelme gleich geben und die alten fortwerfen würde.
Die Tommies murren: „Man spart am Unrechten Fleck — an
unseren Nacken."
Für die amerikanische» Soldaten in England, die dort durch
ihr rüpelhaftes Benehmen oft Anstoß erregen, ist ein belehrender
Film gedreht worden: „Was man in England tu» darf, und was
man zu unterlassen hat." — Also ein „Guter Ton"-Film.
Die neuseeländische Universität in Wellington hat die russische
Sprache zum Pflichtfach für das Studium der „freien Künste"
gemacht.
Der in englischen Ländern noch übliche mittelalterliche Aus-
druck „freie Künste" bezieht sich auf die philosophische Fakultät,
die Facultas artium liberalium. Die mit der Erklärung der rus-
sischen Sprache zum Pflichtfach vor Moskau gemachte Ver-
beugung macht eher einen recht unfreien Eindruck.
Der „American Mercury" hat erzählt, daß General MacArthur
in Australien gar nicht
geschätzt werde; er
werde dort der „Scho-
koladesoldat" genannt.
Das ist nicht so
schlimm; amerikanische
Girls finden ihn ja
auch süß.
Der New Yorker Zauberkünstler R Salter
hat sich dem Weißen Haus angeboten,
üßer die kurze Welle das deutscheVolk
einzuschläfern
In einem kürzlich erschienenen Buch „Ostthe Record“ hat die 80jährige
Gräfin von Oxford, die Witwe des einstigen englische» Premierministers
Asquith, über Churchill geschrieben: „Sein Fehler ist es, den Krieg mehr
zu lieben als den Frieden."
Churchill ist gar nicht gekränkt gewesen; er hat im Gegenteil voll
Stolz gemeint: „Alexander der Große hat auch den Krieg mehr geliebt
als den Frieden. Man wird unsterblich, wenn man viele andere zu
einem frühen Sterben bringt."
Eine englische Fachzeitschrift für Buchhändler, der „Bookseller", hat
in einem Artikel über Sowjetrußland geschrieben: „Es wird die Zeit
kommen, da die Bürger der Sowjetunion die gebildetsten und höchst-
kultivierten Mensche» der Welt sein werden."
Wenn es nach Moskaus Wünschen ginge, würde das wohl der Fall
sein-weil nämlich alle andern Menschen ausgerottet werden würden.
*
Nachdem Eisenhower unlängst einen amerikanischen Obersten wegen
Verspottung der Engländer mit Rücksendung nach LISA bestraft hatte,
hat er angekündigt, daß er künftig jeden Offizier oder auch Gemeinen,
der sich absprechend über die Engländer äußere, nach Lause schicken
werde.
Sollten die absprechenden Aeußerungen jetzt nicht gewaltig zunehmen?
Für die englischen Soldaten sind neue Stahlhelme hergestellt worden,
weil die bisherigen tellerartigen keinen Nackenschutz bieten; sie sollen
sie aber erst bekommen, wenn die alten unbrauchbar geworden sind.
92
Der amerikanische
Innenminister Ickes hat
prophezeit, in spätestens
14 Jahren müsse ein
neuer Weltkrieg ent-
brennen, weil dann die
Oelquellen in den Ver-
einigten Staaten er-
schöpft sein würden.
In England atmet
man auf: „Also wollen
die Bankers uns wenig-
stens nicht schon jetzt
unsere Oelquellen im
Vorderen Orient weg-
nehmen."
Als General Eisen-
hower sein Lauptquar-
ticr nach England ver-
legte, haben englische
Zeitungen geschrieben,
er sei das militärische
Gegenstück zu Roose-
veltsgroßartigerstaats-
männischer Begabung.
Roosevelts großar-
tige staatsmännische
Begabung hat darin
bestanden, trotz größter
Mißerfolge im Slmf zu
bleiben. Wird Eisen-
hower etwas Aehn-
liches fertigbringe»?
Tito-Suppenwürze für Exkönig Peter
Im Interesse der Soldaten wäre es freilich, wenn man ihnen
die neuen Lelme gleich geben und die alten fortwerfen würde.
Die Tommies murren: „Man spart am Unrechten Fleck — an
unseren Nacken."
Für die amerikanische» Soldaten in England, die dort durch
ihr rüpelhaftes Benehmen oft Anstoß erregen, ist ein belehrender
Film gedreht worden: „Was man in England tu» darf, und was
man zu unterlassen hat." — Also ein „Guter Ton"-Film.
Die neuseeländische Universität in Wellington hat die russische
Sprache zum Pflichtfach für das Studium der „freien Künste"
gemacht.
Der in englischen Ländern noch übliche mittelalterliche Aus-
druck „freie Künste" bezieht sich auf die philosophische Fakultät,
die Facultas artium liberalium. Die mit der Erklärung der rus-
sischen Sprache zum Pflichtfach vor Moskau gemachte Ver-
beugung macht eher einen recht unfreien Eindruck.
Der „American Mercury" hat erzählt, daß General MacArthur
in Australien gar nicht
geschätzt werde; er
werde dort der „Scho-
koladesoldat" genannt.
Das ist nicht so
schlimm; amerikanische
Girls finden ihn ja
auch süß.
Der New Yorker Zauberkünstler R Salter
hat sich dem Weißen Haus angeboten,
üßer die kurze Welle das deutscheVolk
einzuschläfern
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Tito-Suppenwürze für Exkönig Peter" "Der New Yorker Zauberkünstler R. Salter hat sich dem Weißen Haus angeboten, über die kurze Welle das deutsche Volk einzuschläfern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5143, S. 5143_092
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg