Kleine Chronik
Ein amerikanischer „Pädagoge" hat den Auftrag
erhalten, neue Geschichtsbücher für die italienischen
Schulen zu verfassen.
Viel Kenntnis der italienischen Geschichte ivird
der Amerikaner kaum haben, aber das macht nichts:
er soll ja gerade für Ankenntnis sorgen.
Der USA-Senator Robert Taft hat erklärt:
„Wir beabsichtigen nicht, auf der Freiheit der bal-
tischen Staaten oder Ostpolens zu bestehen."
Eine zarte Umschreibung für: „Wir trauen uns
nicht, gegen Stalins Forderungen aufzumucken."
Die „Daily Mail" hat sich über einen amerika-
nischen Film geärgert, in dem britische Offiziere
lächerlich gemacht werden, und bemerkt: „Die Ame-
rikaner brauchen sich nichts einzubilden; ihre Offi-
ziere sind auch nicht besser als unsere."
Vor Aerger hak die „Daily Mail" fast das Ve-
wußtsein verloren; jene Bemerkung ist aus dem
Unterbewusstsein gekommen.
Der lockende Posten
Die Kompanie suchte einen Koch. Ein Schütze
meldete sich. Der Lauptmann fragte: „Sind Sie ge-
lernter Koch?"
„Nein," erklärte der Schütze, „aber ich heisse
Koch, Jörn' .Hauptmann!"
(Der amerikanische Kommunistenführer Earl Browder hat erklärt, seine Partei
werde für die Wiederwahl Roosevelts ein treten.)
Wir müssen jetzt in USA
Zur Präsidentenwahl uns rüsten.
Die Frage tritt an uns heran:
Für wen sind wohl wir Kommunisten?
Wen wählen wir als besten Mann
Von den verschiednen Konkurrenten?
Kein Zweifeln gibt‘s: Wir wünschen uns
Nur Roosevelt zum Präsidenten.
Zwar ist er sehr um den Gewinn
Besorgt der Großindustriellen,
Als Folge aber pflegen sich
Dann große Nöte einzustellen
Beim kleinen Mann, und dieser wird,
Wenn Mangel ihn und Sorgen kränken,
Weil man ihm Hilfe dort verspricht,
Zum Kommunismus überschwenken.
Des ferneren ist Roosevelt
Als Freund der Juden sehr zu schätzen;
Durch ihn befinden Juden sich
An vielen wicht'gen Plätzen.
Der Kommunismus aber ist
Doch eine jüdische Erfindung,
Und Juden helfen ihm darum
Zu seiner Gegner Ueberwindung.
Und überhaupt: von Roosevelt
Ist doch als sicher zu erwarten,
Daß er des Landes Zustand bald
Noch sehr viel schlimmer läßt entarten.
Wenn die Verwirrung größer wird,
Dann wachsen dadurch unsre Kräfte,
Und drum sind wir für Roosevelt;
Er fördert unsere Geschäfte. -on.
„Haben Sie Backsteinkäse in der Tasche?"
„Jawohl -- warum?"
-75
„Du kehrst ja gar nicht sorgfältig, Wilhelm, du denkst wohl,
dem Reinen ist alles rein."
Für Roosevelt
93
Ein amerikanischer „Pädagoge" hat den Auftrag
erhalten, neue Geschichtsbücher für die italienischen
Schulen zu verfassen.
Viel Kenntnis der italienischen Geschichte ivird
der Amerikaner kaum haben, aber das macht nichts:
er soll ja gerade für Ankenntnis sorgen.
Der USA-Senator Robert Taft hat erklärt:
„Wir beabsichtigen nicht, auf der Freiheit der bal-
tischen Staaten oder Ostpolens zu bestehen."
Eine zarte Umschreibung für: „Wir trauen uns
nicht, gegen Stalins Forderungen aufzumucken."
Die „Daily Mail" hat sich über einen amerika-
nischen Film geärgert, in dem britische Offiziere
lächerlich gemacht werden, und bemerkt: „Die Ame-
rikaner brauchen sich nichts einzubilden; ihre Offi-
ziere sind auch nicht besser als unsere."
Vor Aerger hak die „Daily Mail" fast das Ve-
wußtsein verloren; jene Bemerkung ist aus dem
Unterbewusstsein gekommen.
Der lockende Posten
Die Kompanie suchte einen Koch. Ein Schütze
meldete sich. Der Lauptmann fragte: „Sind Sie ge-
lernter Koch?"
„Nein," erklärte der Schütze, „aber ich heisse
Koch, Jörn' .Hauptmann!"
(Der amerikanische Kommunistenführer Earl Browder hat erklärt, seine Partei
werde für die Wiederwahl Roosevelts ein treten.)
Wir müssen jetzt in USA
Zur Präsidentenwahl uns rüsten.
Die Frage tritt an uns heran:
Für wen sind wohl wir Kommunisten?
Wen wählen wir als besten Mann
Von den verschiednen Konkurrenten?
Kein Zweifeln gibt‘s: Wir wünschen uns
Nur Roosevelt zum Präsidenten.
Zwar ist er sehr um den Gewinn
Besorgt der Großindustriellen,
Als Folge aber pflegen sich
Dann große Nöte einzustellen
Beim kleinen Mann, und dieser wird,
Wenn Mangel ihn und Sorgen kränken,
Weil man ihm Hilfe dort verspricht,
Zum Kommunismus überschwenken.
Des ferneren ist Roosevelt
Als Freund der Juden sehr zu schätzen;
Durch ihn befinden Juden sich
An vielen wicht'gen Plätzen.
Der Kommunismus aber ist
Doch eine jüdische Erfindung,
Und Juden helfen ihm darum
Zu seiner Gegner Ueberwindung.
Und überhaupt: von Roosevelt
Ist doch als sicher zu erwarten,
Daß er des Landes Zustand bald
Noch sehr viel schlimmer läßt entarten.
Wenn die Verwirrung größer wird,
Dann wachsen dadurch unsre Kräfte,
Und drum sind wir für Roosevelt;
Er fördert unsere Geschäfte. -on.
„Haben Sie Backsteinkäse in der Tasche?"
„Jawohl -- warum?"
-75
„Du kehrst ja gar nicht sorgfältig, Wilhelm, du denkst wohl,
dem Reinen ist alles rein."
Für Roosevelt
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dumme Frage" "Du kehrst ja gar nicht sorgfältig, Wilhelm, du denkst wohl, dem Reinen ist alles rein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5143, S. 5143_093
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg