Fliegende Blätter (200.1944 (Nr. 5136-5174) = 100. Jahrgang)

USA's größter Sportsmann

Kleine Chronih

Ei» Satz aus dem „Daily Lerald": „Die Sowjets wissen, was
sie wollen, während wir und die Amerikaner nur herumstottern,"

Das Stottern kommt daher, daß ihnen das Benehmen der
Sowjets die Sprache verschlagen hat.

Wendell Willkie hat nach dem ungünstigen Ausgang der repu-
blikanischen Vorwahlen in Wisconsin auf seine Präsidentschaftskan-
didatur verzichtet.

Er wird einmal sehr froh darüber sein, daß er nicht Präsident
geworden ist.

Viktor Emanuel, der seiner Zeit, als er de» Vertrag mit dem
Vatikan unterzeichnet hatte, aus der Freimaurergesellschaft ausge-
treten war, hat sich jetzt wieder in eine Loge aufnehmen lassen.

Wahrscheinlich muß er als Freimaurer nun wieder von unten
anfangen — als „dienender Bruder".

In der amerikanischen Monatsschrift „Larpers Magazine" hat
der Oberst Lay über mangelhafte Disziplin bei den Mannschaften
der ASA-Luftwaffe geklagt; oft habe eine Mannschaft, wenn ihr
die Lage zu gefährlich schien, den Flugzeugführer zum Abdreheu
gezwungen; auch seien Leute abgesprungen, ohne den Befehl dazu
abzuwarten.

Es wird wohl daran liegen, daß solche Vergehen gegen die Dis-
ziplin nicht streng genug geahndet werden: die Flugzeugmannschaft
fliegt dann bloß auf ein paar Tage in Arrest.

Das amerikanische Marineministerium hat jetzt die Benutzung
der sogenannten Liberty-Schiffe für !lSA-Transporte verboten,
weil es immer wieder vorgekommen ist, daß solche Schiffe auf hoher
See auseinandergebrochen sind.

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Der Jude Lenry Kaiser hat sich also doch nicht als Schiffbauer
bewährt. Immerhin — die Schiffe sind zwar untergegangen, aber
sein Schäfchen dürfte er doch ins Trockene gebracht haben.

Die englische Wochenschrift „John Bull" hat erklärt: „Die bri-
tische Regierung will den Krieg auf billige Art gewinnen. Allen
Versprechungen zuwider werden wir nach dem Kriege unsere In-
validen an den Straßenecken betteln sehen."

Nicht alle Engländer werde» das sehen; die Plutokraten sind
schon jetzt blind dafür.

Der Gouverneur von New Jersey, der Republikaner Edge, hat
verlangt, daß für die Wahlen Abstimmungsmaschinen aufgestellt
werden sollen, die jeden Betrug unmöglich machen. Die Rüstungs-
kontrollbehörde hat aber nicht das zur Verstellung solcher Maschinen
nötige Metall bewilligt.

Roosevelts demokratische Wahlmaschine soll allein arbeiten.

Die Londoner kommunistische Zeitung „Daily Wörter" hat ge-
schrieben, es wäre Zeit, daß einmal eine Bombe auf Whitehall
niederfallen und der ganze britische Regierungsapparat zertrümmert
würde.

Da das aber nicht sicher ist, rüsten sich die Kommunisten in-
zwischen, es selber zu tu».

Die LlSA-Zeitschrift „Time" hat einen schon lange im County
Äudson betriebenen Wahlschwindel ausgedeckt. Dort hat der Bür-
germeister Äague als Wahlvorstand jedesmal eine demokratische
Mehrheit erzielt, indem er für die dazu fehlenden Stimmen längst
verstorbene Leute als Wähler eintrug.

Darum konnte dieser Demokrat immer mit einem todsicheren
Wahlergebnis rechnen.