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Zeichnung von E. Croissant

Unt8r den in der Normandie gelandeten Fallschirmtruppen befand sich eine Gruppe Indianer

in voller Kriegsbemalung.

Die Schöne von Palermo

leicht überhaupt darin, daß er gefühlsmäßig die Worte fand, die
eine schöne Frau in ihrer jeweiligen Stimmung am liebsten hörte.

In Palermo stieg er nicht, wie er sonst zu tun pflegte, in einem
Gasthof ab. Er suchte einen Bekannten auf, der sich zwar nicht sofort
entsann, wen er vor sich habe, der aber angenehm überrascht war,
als sich Casanova zu erkennen gab.

„Aber kein Wort davon, wer ich bin!" sagte er. „Ich trete hier
nicht als Casanova, sondern als sein Widersacher, sein Weidling auf,
als einer, der es noch besser machen will als Casanova. Ich heiße,
sagen wir, Graf Porutti... Aebrigens muß ich noch erklären, wes-
halb ich mich entschlossen habe, einmal auch Sizilien zu beglücken.
Es soll da eine sehr schöne und dabei abweisende Frau geben, die
allen den Kopf verdreht!"

Sein Gastgeber nickte.

„Du meinst die schöne Viola! Wir nennen sie auch die Inderin,
obwohl sie eine Neapolitanerin ist. Ihre Vorfahren stammen aus
Spanien; vielleicht rollen einige Tropfen maurischen Blutes in ihren
Adern. Sie sieht tatsächlich exotisch genug aus!"

Seinem Gastgeber gelang es leicht, Casanova in die Gesellschaft
einzuführen, in der auch Viola verkehrte. Alle Männer bemühten
sich um ihre Gunst. Casanova verstand das; denn Viola war wirk-
lich eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Er wurde
ihr als Graf Porutti vorgestellt; er sagte:

„Ich höre eben. Sie seien eine Neapolitanerin. Es ist kaum zu
glauben! Europa bringt zwar manche schöne Frau hervor. Dennoch,
eine solche Schönheit, wie Sie, gedeiht nur unter fremder Sonne!"

„Ach, man nennt mich deshalb auch die Inderin. Es tut mir
leid, ich stamme wirklich aus Neapel!"

„Da kann ich nur sagen: glückliches Neapel! And doch wieder:
unglückliches Neapel!"

„Angsückliches Neapel? Warum?" fragte sie erstaunt.

„Sie haben die Stadt Neapel verlassen!"

„Sehr schmeichelhaft, Graf! Wie war nur der Name?"

„Porutti! Aber vielleicht sagt Ihnen der Amstand mehr, daß
ich der größte Rivale Casanovas biw!"

„Wie? Des berühmten Abenteurers?" sagte Viola aufhorchend.
„Dann sind Sie sehr ehrgeizig, lieber Graf! Wollen Sie gar Glück
bei mir haben und es dann stolz dem Leiden Casanova mitteilen?"

„Sie sind nicht nur schön, sondern auch weise und klug! Es wäre
mein schönster Erfolg, wenn ich den gehaßten Casanova besiegen
könnte. Ich glaube, er ist bereits auf der Fahrt nach Palermo, um
Ihnen den Los zu machen . . . Ja, es wäre mein schönster Erfolg,
wenn Sie mich erhörten! And doch wünsche ich mir diesen Erfolg
nicht."

Viola starrte ihn an. Sie schüttelte den Kopf.

. „Sie sind der erste Man», der so spricht!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unter den in der Normandie gelandeten Fallschirmtruppen befand sich eine Gruppe Indianer in voller Kriegsbemalung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>
Indianer
Fallschirm
US-Soldat

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5164, S. 5164_028

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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