USA-Soldatenwünsche
(Von der amerikanischen „Army Special Service Section" wurde bei den
Truppen in Europa eine Umfrage veranstaltet, was sie sich in diesem
Kriege wünschten und als ihre Ziele betrachteten.)
Da hat man herumgefragt,
Was die Soldaten wohl denken,
Wofür §ie kämpfen, worauf
Sie ihre Wünsche wohl lenken,
Und was sie im Kriegserleben
Als beste Ziele erstreben.
Der eine sagte: „Ich will
Mich tüchtig zusammenraffen,
Damit zum Ende bald kommt
Die Beschäftigung mit den Waffen.
Den verdammten Krieg loszuwerden,
Das wünsch’ ich bei diesen Beschwerden.“
Ein anderer meinte: „Recht bald
Möcht' ich zurück in die Heimat.
Dort finde ich, was für mich
Zur Freude den rechten Keim hat:
Am Tag bei der Arbeit, am Abend
Am häuslichen Herde mich labend.“
Ein dritter schimpfte: „Uns zeigt
Die schändliche Strapazierung,
Daß all dies Uebel nur kommt
Von unsrer schlechten Regrerung.
Wir müssen zu Hause siegen,
Um eine bess’re zu kriegen.“
So schienen ganz allgemein
Die Wünsche sich darauf zu richten:
Nur keinen verdammten KriegI
Auf’s häusliche Glück nicht verzichten!
Vor allem sei zu beachten,
Nach bess’rer Regierung zu trachten!
Die Umfrage hat gezeigt,
Daß diese Yankees nach Dingen
Sich sehnen und Zielen dazu,
Die ihnen zu Haus nur gelingen,
Und daß sie den Zweck nicht gewahren,
Warum sie herüber gefahren.
—on.
Frage
„Ich habe gestern Erna getroffen.
Sie hat sich ja schrecklich reserviert her-
halten."
„Lm. And tonntest du erfahren, für
wen?"
Sein Vergnügen
Mieshagen ist nur eine kleine Stadt.
Deshalb ist es ein großes Ereignis, daß
unter der kleinen Zahl ihrer Einwohner
einer es auf 100 Zahre gebracht hat.
Der Schriftleiter des „Mieshagener
Boten" beglückwünscht persönlich das
Geburtstagskind und will dann allerlei
von ihm wissen, was der „Bote" weiter
berichten kann, Natürlich bewundert er
die Rüstigkeit des Jubilars, und selbst-
verständlich fragt er auch: „Lesen Sie
auch inuner noch unsere Zeitung?"
„O ja! Ganz und gar freilich nicht; das
macht mir doch zu viel Mühe. Aber die
Todesanzeigen — ja, die lese ich immer."
„Die Todesanzeigen? Ja, warum
gerade die?"
„Na, dann freu' ich mich immer, daß
ich noch lebe."
64
„Wir soslten öfter ohne Äerren sein, Kinder. Man muß sich rar machen."
„Das kann auch gefährlich sein. Liebhaber von Raritäten sind selten."
(Von der amerikanischen „Army Special Service Section" wurde bei den
Truppen in Europa eine Umfrage veranstaltet, was sie sich in diesem
Kriege wünschten und als ihre Ziele betrachteten.)
Da hat man herumgefragt,
Was die Soldaten wohl denken,
Wofür §ie kämpfen, worauf
Sie ihre Wünsche wohl lenken,
Und was sie im Kriegserleben
Als beste Ziele erstreben.
Der eine sagte: „Ich will
Mich tüchtig zusammenraffen,
Damit zum Ende bald kommt
Die Beschäftigung mit den Waffen.
Den verdammten Krieg loszuwerden,
Das wünsch’ ich bei diesen Beschwerden.“
Ein anderer meinte: „Recht bald
Möcht' ich zurück in die Heimat.
Dort finde ich, was für mich
Zur Freude den rechten Keim hat:
Am Tag bei der Arbeit, am Abend
Am häuslichen Herde mich labend.“
Ein dritter schimpfte: „Uns zeigt
Die schändliche Strapazierung,
Daß all dies Uebel nur kommt
Von unsrer schlechten Regrerung.
Wir müssen zu Hause siegen,
Um eine bess’re zu kriegen.“
So schienen ganz allgemein
Die Wünsche sich darauf zu richten:
Nur keinen verdammten KriegI
Auf’s häusliche Glück nicht verzichten!
Vor allem sei zu beachten,
Nach bess’rer Regierung zu trachten!
Die Umfrage hat gezeigt,
Daß diese Yankees nach Dingen
Sich sehnen und Zielen dazu,
Die ihnen zu Haus nur gelingen,
Und daß sie den Zweck nicht gewahren,
Warum sie herüber gefahren.
—on.
Frage
„Ich habe gestern Erna getroffen.
Sie hat sich ja schrecklich reserviert her-
halten."
„Lm. And tonntest du erfahren, für
wen?"
Sein Vergnügen
Mieshagen ist nur eine kleine Stadt.
Deshalb ist es ein großes Ereignis, daß
unter der kleinen Zahl ihrer Einwohner
einer es auf 100 Zahre gebracht hat.
Der Schriftleiter des „Mieshagener
Boten" beglückwünscht persönlich das
Geburtstagskind und will dann allerlei
von ihm wissen, was der „Bote" weiter
berichten kann, Natürlich bewundert er
die Rüstigkeit des Jubilars, und selbst-
verständlich fragt er auch: „Lesen Sie
auch inuner noch unsere Zeitung?"
„O ja! Ganz und gar freilich nicht; das
macht mir doch zu viel Mühe. Aber die
Todesanzeigen — ja, die lese ich immer."
„Die Todesanzeigen? Ja, warum
gerade die?"
„Na, dann freu' ich mich immer, daß
ich noch lebe."
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„Wir soslten öfter ohne Äerren sein, Kinder. Man muß sich rar machen."
„Das kann auch gefährlich sein. Liebhaber von Raritäten sind selten."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Liebesszene" "Wir sollten öfter ohne Herren sein, Kinder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5167, S. 5167_064
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg