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sagte. von Schluchzen oft unterbrochen: „Das soll nicht ge-
schehen. Zakob! gehe, gehe fort von hier. — da ist kein Platz
für dich. — An der Hochzeittafel sollst du sitzen. — neben
deiner Braut; geh. — ich habe genug an meiner Schande! —
Ich will nichts mehr. — gar nichts mehr hoffen auf dieser
Welt. — Pfui Jakob. wer wird seine Braut verlassen, und
einem — lüderlichen Mädel nachlaufen? —"

„Nur dir zu Lieb bin ich hergekommen." entgegnete Jakob
mit traurigen Mienen; „um deine Vuzeihung wollte ich bitten,
— ich habe sonst keine Ruhe mein Leben lang." —

Ter Bursche wollte noch mehr reden, aber ein wildes Ge-
tümmel . das sich gerade vor der Hütte erhob. unterbrach ihn.
und als er blaß und erstarrt vor Schrecken forteilen wollte,
öffnete sich die Thüre. und mit Laternen und Windlichtern
traten herein — sein Vater, der Vater seiner Braut, und ein
Hause anderer Hochzeitgäste.

„Da ist er." schrie der Maierbauer; „da habt ihr ihn bei
der lüderlichen Dirne, wie ich euch gesagt habe. Sie hat es

ihm angethan, hat ihm einen Liebestrank gegeben! Man sollte
sie von Rechtswegen verbrennen, oder ins Wasser werfen."

„Jaja!" schrieen die betrunkenen Hochzeitgüste durcheinander:
„sie ist eine Hexe! ins Waffer mit ihr!" —

Da packten sie die arme Dirne mit ihren rohen Fäusten,
und zerrten sie aus der Hütte mit sich fort, indeß der Maier
und der Müller und einige andere von gesetzterm Alter, den ver-
blüfften Bräutigam in der Mitte, nach dem schwarzen Ochsen
zugingen. Auf dem Wege dahin suchte der Vater des Bräu-
tigams seinen Sohn zu entschuldigen, bethcuerte, daß die Dirne
ihm den Hirnkasten mit Zaubertränken verwirrt habe schon zur
Zeit, als sie noch bei ihm in Dienst gewesen; und daß auch
ihre Mutter eine Hexe gewesen, und allerlei Zauberspuck ge-
trieben. ja den ehrlichen Leuten im Dorfe das Vieh und die
Ställe verhext habe. Von der müffe die Tochter solche Künste
geerbt haben, obgleich man es ihrer schönen so unschuldig schei-
nenden Larve nicht ansehe; denn es sei ja doch unerhört, daß
ein Bräutigam am Hochzeittage von seiner Braut weg zu solcher
Dirne gelaufen sei; und Alles stimmte seiner Meinung bei. —

(Fortsetzung folgt.)

Der einjährige Freiwillige auf dem Marsch.

Corporal. Aber Schock Schwerenoth, Herr, Sie haben ja den Mäntel um!

Freiwilliger. Jawohl! es regnet ja wie mit Gießkannen!

Corporal. Aber Donnerwetter, was nutzt mich denn der Mäntel, wenn er nicht gerollt ist!?

i
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der einjährige Freiwillige auf dem Marsch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Camphausen, Wilhelm
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Freiwilliger
Unteroffizier
Mantel <Motiv>
Karikatur
Uniform <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 98, S. 12
 
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