Alles, was möglich ist.
SS
Erfahrung.
Es sitzt ein Knab' gar schicklich
Bei seinem Mägdelein
Und fühlt sich überglücklich.
Allein mit ihr zu sein.
Sein Antlitz übergießet
Der Liebe holder Schein,
Zum erstenmal erschließet
Er seines Herzens Schrein.
Er liest ihr die Gedichte:
„An die Geliebte mein/'
Er liest ihr die Geschichte
Von seiner Zweifel Pein.
So sitzt er viele Stunden
Bei seinem Lieb' allein.
Bis er das Wort gefunden.
Und seufzt: „Auf ewig Dein!"
Zuletzt wird er verwegen
Und fragt verblümt und fein:
„Ob sie ihn auch entgegen
Wohl liebe treu und rein?"
Zu allem nickt sie niedlich
Und spricht kein Wort darein.
Und endlich nickt sie friedlich
Bei seinen Versen ein.
Otto von Reichert.
„Monsieur Dumas, Ihr Urtheil lautet: Sie haben binnen acht
Tagen 14 Bände Romane für das Feuilleton der Presse und 18
Bände für jenes des Constitutionel zu liefern, außerdem —"
„Ja, meine Herren, das Urtheil verlangt das, was selbst ich nicht
zu leisten vermag. Unter zehn Tagen ist es mir ganz unmöglich,
die 82 Bände zu schreiben. — Aber binnen der Zeit werde ich mich
finden lassen. Ich bitte auch zu bedenken, daß ich bis übermorgen
noch zwei Dramen zu machen habe, und außerdem noch zwei Nächte
wegfallen, in denen ich Soireen gebe."
Die Romanze von der unnennbaren Liebes-
gluth.
Es heulen wohl die Unken im tiefen Thalesgruud,
Sie heulen gar so bange in schwarzer Geisterstund,
Sie heulen gar so bange, das Wasser rauscht dabei
Und rauschet eine grause, gedämpfte Melodei; —
Wohl weiß ich, was er deutet der nächtlich arge Chor,
Da drunten in dem Schilfe am düster» Geistermoor:
Da hat verlass'ne Liebe die unnennbare Gluth
In brennender Verzweiflung gekühlt in tiefer Fluth. —
Drum heulen wohl die Unken im tiefen Thalesgruud,
Und heulen gar so bange in schwarzer Geisterstund;
Sie heulen gar so bange, das Wasser rauscht dabei,
Und rauschet d'rum die grause, gcbroch'ne Melodei.
SS
Erfahrung.
Es sitzt ein Knab' gar schicklich
Bei seinem Mägdelein
Und fühlt sich überglücklich.
Allein mit ihr zu sein.
Sein Antlitz übergießet
Der Liebe holder Schein,
Zum erstenmal erschließet
Er seines Herzens Schrein.
Er liest ihr die Gedichte:
„An die Geliebte mein/'
Er liest ihr die Geschichte
Von seiner Zweifel Pein.
So sitzt er viele Stunden
Bei seinem Lieb' allein.
Bis er das Wort gefunden.
Und seufzt: „Auf ewig Dein!"
Zuletzt wird er verwegen
Und fragt verblümt und fein:
„Ob sie ihn auch entgegen
Wohl liebe treu und rein?"
Zu allem nickt sie niedlich
Und spricht kein Wort darein.
Und endlich nickt sie friedlich
Bei seinen Versen ein.
Otto von Reichert.
„Monsieur Dumas, Ihr Urtheil lautet: Sie haben binnen acht
Tagen 14 Bände Romane für das Feuilleton der Presse und 18
Bände für jenes des Constitutionel zu liefern, außerdem —"
„Ja, meine Herren, das Urtheil verlangt das, was selbst ich nicht
zu leisten vermag. Unter zehn Tagen ist es mir ganz unmöglich,
die 82 Bände zu schreiben. — Aber binnen der Zeit werde ich mich
finden lassen. Ich bitte auch zu bedenken, daß ich bis übermorgen
noch zwei Dramen zu machen habe, und außerdem noch zwei Nächte
wegfallen, in denen ich Soireen gebe."
Die Romanze von der unnennbaren Liebes-
gluth.
Es heulen wohl die Unken im tiefen Thalesgruud,
Sie heulen gar so bange in schwarzer Geisterstund,
Sie heulen gar so bange, das Wasser rauscht dabei
Und rauschet eine grause, gedämpfte Melodei; —
Wohl weiß ich, was er deutet der nächtlich arge Chor,
Da drunten in dem Schilfe am düster» Geistermoor:
Da hat verlass'ne Liebe die unnennbare Gluth
In brennender Verzweiflung gekühlt in tiefer Fluth. —
Drum heulen wohl die Unken im tiefen Thalesgruud,
Und heulen gar so bange in schwarzer Geisterstund;
Sie heulen gar so bange, das Wasser rauscht dabei,
Und rauschet d'rum die grause, gcbroch'ne Melodei.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Erfahrung" "Alles, was möglich ist" "Die Romanze von der unnennbaren Liebesgluth"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 100, S. 29
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg