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__Handlungen, so wie von allen Postämtern und ^W^'MUWÜM« drei« für den Band von 24 Nummern 3 fl. 36fr.I_I_1

ZeitungServeditionen angenommen. R.-W. od. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten t 2 kr. R.-W. od. 3 ggr.

Männer deS AlterthumS eS behauptet haben. Denn wohl
Niemand in der Welt kannte ste oder hatte fie je nennen ge-
hört, es sei denn, daß es der große Genealoge Hozier gewesen
wäre, der fie als zum Titel einer Linie der Fürsten von Rohan
gehörig kennen mußte. Sonst zweifle ich ob fie nur im großen
Amsterdamer Kartenwerk der Blacaw vorkomme, worin doch
sonst Alles nach richtigem Verhältniß verzeichnet steht. Sie
lag an den Gränzen von Frankreich und den Niederlanden,
tief in den Ardennen versteckt und war ein burgundisches Lehen.
Außer dem Hauptort Aurignon, den ein stattliches gethürmtes
Schloß auf einem Bergvorsprung beherrschte, gehörten nur noch
ein paar Dörfer und ein halbes Dutzend Weiler dazu, welche
von dem hohen Donjon des Schlosses herab auch ein etwas
kurzfichtiger Mensch sehr bequem übersehen konnte.

Dies stille und friedliche Ländchen war lange Gegenstand
eines äußerst hitzigen und erbitterten Rechtskampfes zwischen
drei großen Familien der ftanzöfischen Aristokratie gewesen. Es
gehörte nämlich zu der Erbschaft des HauseS Bouillon unv
wenn wir nicht irren, so waren es die Elboeuf, die de la Tour
d'Auvergne und die Rohan, welche alle ihre Mittel, alle Schlau-
heit ihrer Advokaten und alle Gewandtheit ihrer Prokuratoren
aufwenden ließen, um nebst vielen andern Gütern auch in den
Besitz von Aurignon zu kommen. Es war ein förmliches
Schachspiel zwischen geübten Gegnern, eben so endlos und eben
so langweilig wie dieses. Zu guter Letzt, als die Akten zu
einem hinreichend feierlichen Berge aufgeschwollen, bis gar keine
Möglichkeit mehr vorhanden, daß Jemand dies Werk mehrerer
Generationen durchlese, tappte ein Urtheil durch das verworrene
Dunkel, welches sich um so unbefangener aussprechen konnte,
je sicherer der Richter war, daß Niemand seinen Entscheidungs-
grünven in solchem Aktenungeheuerhaufen nachforschen könne.

Die RohanS kamen laut dieses UrtheilS in den Befitz deS
Landes unv nahmen mit großer Genugthuung den Titel:

Staatsstreich des Prinzen von Aurignon. *)

Ben L. Schiicking.

Wie kleine
Souveränetät
von Aurignon
hatte die Ehre,
höchst bedeuten-
de Herren zu
Gränznachbarn
zu besitzen, denn
diese führten
keine minder
stolzen Titel als
den: „Römischer
Kaiser und im-
mer Mehrer des
Reichs" oder
„König von
Frankreich und
Navarra" — ihr
selber hatte dies
jedoch wenig zu
Ansehen unter
den Nationen
und Einfluß un-
ter den Völkern

ves Occivents verholfen. Dagegen war ste jedenfalls überaus
glücklich und gesegnet, wenn anders das Glück sich nach
vem Maße stiller Verborgenheit bestimmen läßt, wie weise

*) Episode eines Romans au» der Zeit ver ftanzöfischen Revolution.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Staatsstreich des Prinzen von Aurignon"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schmolze, Carl Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gefangener <Motiv>
Haftraum
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 102, S. 41
 
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