Straßen« Polizei.
63
»Wohin reisten Sie heute, mein lieber Herr As-
sessor?" —
„Nach Neustadt, wo wir beinahe ein großes Un-
glück hätten haben können. Der Herr Landrichter
kennen die seit Jahren unfahrbare Stelle auf der
Mausberger DistriktS-Sttaße — da hätte ich beinahe
mein Pferd verloren und Arm und Bein gebrochen.
Mein Wagen konnte nur mit Mühe und Noth und
erst nach einer vollen Stunde Arbeit zerbrochen aus
dem Schlamme wieder herausgeschleppt swerden. Da
dürfen der Herr Landrichter wohl für Abhülfe —"
„Ja ja, bin selbst schon öfter beinahe verunglückt
— seitdem steige ich eben aus und gehe an solchen
Stellen zu Fuß; — meine Pferde find die schlechten
Wege schon gewöhnt. Das Ihrige wirds auch noch
gewöhnen lernen."
Belohnung.
„Gnädiger Herr haben befohlen, daß ich
mich Punkt elf Uhr einzufinden habe." —
„Ach ja Johann! es ist heute ein wich-
tiger Tag Deines Lebens. Heute find vier
und dreißig Jahre verflossen, seit ich Dich
in meine Dienste genommen habe. Du hast
mir immer tteu und redlich gedient, und ich
habe Dir versprochen, Deine Treue und
Anhänglichkeit dereinst zu belohnen. Ich
habe mein Wort nicht vergesse», denn Ver-
sprechungen pflege ich mit ehernem Griffel
in meine Seele zu schreiben. Höre denn,
was ich für Dich zu thun beschlossen habe!
Du sollst fortan nicht mehr per Du, son-
dern per Er von mir angeredet werden! —
Jetzt geh' Er in Gottes Namen, Johann!"
63
»Wohin reisten Sie heute, mein lieber Herr As-
sessor?" —
„Nach Neustadt, wo wir beinahe ein großes Un-
glück hätten haben können. Der Herr Landrichter
kennen die seit Jahren unfahrbare Stelle auf der
Mausberger DistriktS-Sttaße — da hätte ich beinahe
mein Pferd verloren und Arm und Bein gebrochen.
Mein Wagen konnte nur mit Mühe und Noth und
erst nach einer vollen Stunde Arbeit zerbrochen aus
dem Schlamme wieder herausgeschleppt swerden. Da
dürfen der Herr Landrichter wohl für Abhülfe —"
„Ja ja, bin selbst schon öfter beinahe verunglückt
— seitdem steige ich eben aus und gehe an solchen
Stellen zu Fuß; — meine Pferde find die schlechten
Wege schon gewöhnt. Das Ihrige wirds auch noch
gewöhnen lernen."
Belohnung.
„Gnädiger Herr haben befohlen, daß ich
mich Punkt elf Uhr einzufinden habe." —
„Ach ja Johann! es ist heute ein wich-
tiger Tag Deines Lebens. Heute find vier
und dreißig Jahre verflossen, seit ich Dich
in meine Dienste genommen habe. Du hast
mir immer tteu und redlich gedient, und ich
habe Dir versprochen, Deine Treue und
Anhänglichkeit dereinst zu belohnen. Ich
habe mein Wort nicht vergesse», denn Ver-
sprechungen pflege ich mit ehernem Griffel
in meine Seele zu schreiben. Höre denn,
was ich für Dich zu thun beschlossen habe!
Du sollst fortan nicht mehr per Du, son-
dern per Er von mir angeredet werden! —
Jetzt geh' Er in Gottes Namen, Johann!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Straßen-Polizei" "Belohnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 104, S. 63
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg