10. Bestellungen werden in allen Buch- und .Ranfl# ^
——'handlangen, sowie von allen Postämtern nnd jHs MADHW
ZeituugSerpeditiovev angenommen.
Der schwedische Trompeter. *)
Hurrah, die Todlen reiten schnell!
Bürger.
I.
Aas Ende eines trüben Dezembertages des Jahres 163t kündend,
tönte die Abendglocke von Frankfurts Dom über den Main nach Sachsen-
hausen, wo eben die letzten Trommelwirbel des Zapfenstreichs der schwedi-
schen Besatzung dieser Vorstadt verhallten.
Dem Autor!
*) Wir möchten Ihnen gern auf Ihre freundliche Zuschrift Antwort geben,
allein Sie haben wieder keine Adresse bezeichnet, unter welcher wir Zhnen
schreiben können. Thun Sie das recht bald und bleiben Sie unsrer freundlich
eingedenk. D. R. d. st. Blätter.
Erscheinen wöchentlich. Subskriptionspreis für
deu Baud von 24 Nummern 3 ü. 36 kr. R.-W._
od. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.
V. Kand.
Hinter dem deutschen Hause, an der Ecke eines
tiefliegenden GäßleinS, hatte fich in der kleinen, niedri-
gen Fischerwohnung, hinter festgeschlossenen Läden bei
Lampenschein eine sonderbare Gruppe gebildet.
Am Boden kniete der junge Fischer, eine kurze Ruder-
stange in der Hand neben einem regungSloS auf der
Erde ausgestreckten Soldaten, an welchem das breite,
gestickte Bandelier, die Zierrathen aufRock und Aermeln
und der auf dem nächste» Schemel liegende, mit bunten
Federn geschmückte Reiterhut, einen Trompeter der vier
schwedischen Compagnien, welche damals unter dem
Obristen Vitzthum von Eckstedt in Sachsenhausen lagen,
erkennen ließen. Aengstlich, Thränen im Auge, mit
gefalteten Händen von dem Männerpaare abgewendel,
stand im Hintergrund der Stube des Fischers junge
Frau. Ihr Häubchen lag auf der Erde, das dunkle
Haar fiel in langen Wellen über das schreckenbleiche
Gesicht und halbohnmächtig stützte fie fich auf eine der
Ecken des gewaltigen Ehebetts.
„Lieschen," sprach leise der Fischer, „sieh' einmal
her — ich glaube, der Schweb ist todt!"
„Ach, liebster Martin," lispelte Lieschen — „ich
kann nicht Hinsehen! Mir graut vor dem Blute!"
„Er blutet ja nicht" — erwiederte Martin — „er
liegt gerade da als ob er schliefe! Ich habe ihn eben
mit der Ruderstange ein Bischen hart getroffen" —
setzte er bitter hinzu — „warum wollte auch dieser
Satan mein Weib verführen! — Die That reut mich
gar nicht, aber vor den Folgen ist mir bang!"
„Bester Martin, gewiß, Du hattest ganz recht ihn
niederzuschlagen," sprach die junge Frau etwas be-
herzter, „und Gott der Ewige sei gepriesen, daß Du
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——'handlangen, sowie von allen Postämtern nnd jHs MADHW
ZeituugSerpeditiovev angenommen.
Der schwedische Trompeter. *)
Hurrah, die Todlen reiten schnell!
Bürger.
I.
Aas Ende eines trüben Dezembertages des Jahres 163t kündend,
tönte die Abendglocke von Frankfurts Dom über den Main nach Sachsen-
hausen, wo eben die letzten Trommelwirbel des Zapfenstreichs der schwedi-
schen Besatzung dieser Vorstadt verhallten.
Dem Autor!
*) Wir möchten Ihnen gern auf Ihre freundliche Zuschrift Antwort geben,
allein Sie haben wieder keine Adresse bezeichnet, unter welcher wir Zhnen
schreiben können. Thun Sie das recht bald und bleiben Sie unsrer freundlich
eingedenk. D. R. d. st. Blätter.
Erscheinen wöchentlich. Subskriptionspreis für
deu Baud von 24 Nummern 3 ü. 36 kr. R.-W._
od. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.
V. Kand.
Hinter dem deutschen Hause, an der Ecke eines
tiefliegenden GäßleinS, hatte fich in der kleinen, niedri-
gen Fischerwohnung, hinter festgeschlossenen Läden bei
Lampenschein eine sonderbare Gruppe gebildet.
Am Boden kniete der junge Fischer, eine kurze Ruder-
stange in der Hand neben einem regungSloS auf der
Erde ausgestreckten Soldaten, an welchem das breite,
gestickte Bandelier, die Zierrathen aufRock und Aermeln
und der auf dem nächste» Schemel liegende, mit bunten
Federn geschmückte Reiterhut, einen Trompeter der vier
schwedischen Compagnien, welche damals unter dem
Obristen Vitzthum von Eckstedt in Sachsenhausen lagen,
erkennen ließen. Aengstlich, Thränen im Auge, mit
gefalteten Händen von dem Männerpaare abgewendel,
stand im Hintergrund der Stube des Fischers junge
Frau. Ihr Häubchen lag auf der Erde, das dunkle
Haar fiel in langen Wellen über das schreckenbleiche
Gesicht und halbohnmächtig stützte fie fich auf eine der
Ecken des gewaltigen Ehebetts.
„Lieschen," sprach leise der Fischer, „sieh' einmal
her — ich glaube, der Schweb ist todt!"
„Ach, liebster Martin," lispelte Lieschen — „ich
kann nicht Hinsehen! Mir graut vor dem Blute!"
„Er blutet ja nicht" — erwiederte Martin — „er
liegt gerade da als ob er schliefe! Ich habe ihn eben
mit der Ruderstange ein Bischen hart getroffen" —
setzte er bitter hinzu — „warum wollte auch dieser
Satan mein Weib verführen! — Die That reut mich
gar nicht, aber vor den Folgen ist mir bang!"
„Bester Martin, gewiß, Du hattest ganz recht ihn
niederzuschlagen," sprach die junge Frau etwas be-
herzter, „und Gott der Ewige sei gepriesen, daß Du
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Schwedische Trompeter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Schwede <Motiv>