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124

GLterzer

denen jede- Mal Blut floß. Zeder suchte seinen Gegner bald
in den gewaltigen Armen zu erdrücken, bald von fich zu schleu-
dern. Einige Zeit sahen die in der Schenke anwesenven Bursche
mit gespannter Aufmerksamkeit dem Ringen zu, ohne fich in
den Streit zu legen. AIS fie aber jetzt sahen, wie die Kräfte
ihre» Kameraden zusehenS abnahmen, während fich die des
Maierbauern zu verdoppeln schienen, sprangen fie auf, in der
Abficht dem Unterliegenden thatige Hülfe zu leisten. Leider
war eS zu spät, denn in eben diesem Augenblicke stieß der
Maierbauer den ermüdeten Gegner zurück, daß er wie eine
Spindel fich ein paar Mal um fich selbst drehte und dann mit
dem vollen Gewicht seines unbehülflichen Körpers rücklings
nieder schlug. 3m Fallen prallte sein Kopf an den Ofen an,
und in der nächsten Sekunde lag er von Blut überströmt,
ohne Bewegung gleich einer Leiche am Boden.

.ZesuS Maria! das wollte ich nicht," rief der Maierbauer,
von dem graffen Anblicke entsetzt, auS, und schlug, von der
unbändigsten Wuth in tiefen Schmerz übergehend, laut kla-
gend die Hände zusammen. Als ihn aber jetzt die Bursche
greifen wollten, und einige Faustschläge seinen Rücken und
seinen entblößten Kopf trafen, so stürzte er fich mit der Wuth
eines tollgewordenen Stieres unter die ihn Umringenden, schlug
und stieß, unbekümmert um die Wirkung dieser furchtbaren
Streiche blindlings um fich, und rang fich endlich mit über-
menschlicher Anstrengung zur Thüre hinaus, wo eS ihm gelang,
fich völlig frei zu machen.

Mit zersetzter, blutbefleckter Kleidung, den Blick rollend
und verstört, die Haare verworren und daS Gestcht erschreckend
bleich, lief er nach Hause. Sein Weib, die ihn in diesem Zu-
stande in die Stube treten sah, und eben den Säugling an

ümmerer.

der Brust hatte, erschrack über sein Aussehen so sehr, daß fie
bis in die Stirne erbleichte, und nahe daran war, in Ohn-
macht zu fallen. Mit abgebrochenen unzusammenhängenden
Worten erzählte ihr der Heimgekehrte das was fich ereignet,
und ließ fich dann, in eine völlige Abgespanntheit verfinkend,
im Nebenzimmer auf ein Bett hinfallen, wo er, nach seinen
tiefen und schweren Athemzügen zu schließen, auch bald einschlief.

DaS junge Weib wußte ihres Leides kein Ende; fie fing
heftig zu schluchzen an, und von Weh und Kummer gebeugt,
blickte fie während dieser verhängnißvollen Nacht oft zu dem
nächtlichen Himmel empor, an dem die Wolken schwer und
finster vor dem Monde hinzogen, wie böse gräßliche Ahnungm
durch ihre Seele.

I folgt.)


Merkt»! Merkt»!

Mn Anwalt schreibt, daß unser Bild in Nro. 96 der fliegenden Blätter .MerktS" nicht mehr an der Tagesordnung fei;
jene Zeiten wärm vorüber. — Wohlgesprochen, jene Zeiten find vorüber, denn streiten jetzt zwei Partheien, so melken
beide Advokaten.



I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Güterzertrümmerer" "Merkts ! Merkts !"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Melken
Synkope <Medizin>
Bett <Motiv>
Kuh <Motiv>
Stillen <Motiv>
Säugling <Motiv>
Karikatur
Mutter <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 112, S. 124

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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