Güterzertrümmerer.
132
Gehör. Gerne öffnete der Bauer seinen Stall, ließ für die
Kuh, die er argwohnlos nicht näher untersuchte, eine hohe
Streu zurecht schütteln, wo fie ermüdet bis zum nächsten Morgen
ruhen konnte, an welchem fie der Eigenthümer, der innig froh,
unter herzlichem Danke davon ging, wieder abholen wollte.
Nach Mitternacht wandelten in dem Stalle des Bauern,
der ein gutes Werk gethan, die Dienstboten auf und nieder,
die die Unruhe und das Stöhnen und Keuchen des Viehes
geweckt hatte. Die eingestellte Kuh lag verendet auf der Streu,
und die, welche neben ihr Platz hatte, schlug heftig um sich.
Einige Andere, die gleichfalls stöhnten und keuchten, waren
weder durch gute Worte noch durch Schläge zum Aufstehen zu
bewegen; kurz, alles Rindvieh wie die Pferde, schienen krank.
Die bestürzten Dienstboten wußten fich nicht mehr zu rathen,
und der Bauer wurde aufgeweckt. Kaum hatte dieser den
(Schluß
Stall betreten und fich von dem Uebelstande überzeugt, so
schickte er sogleich nach einem Thierarzte, der aber leider nicht
zu Hause war und fich erst mit dem dämmernden Morgen
einstellte.
Bis dahin waren schon mehrere Rinder gefallen. Eine
pestartige Epidemie hatte bereits ihre verderbliche Wirkung auf
all die in dem Stalle befindlichen Thiere geäußert, und der
erschrockene Arzt sprach das unheilvolle Wort — Milzbrand
auS. Hülfe kam zu spät und unter lautem Jammer rang der
von einem neuen und so schweren Unglück heimgesuchte Eigen-
thümer die Hände.
Wie ein Lauffeuer wurde dieser Vorfall in der nächsten
Umgegend bekannt, und daS Männlein, das die von dieser schreck-
lichen Seuche befallene Kuh hieher getrieben, stellte fich nicht
wieder ein.
folgt.)
Val«.
Uebergabe einer neuen Marionettenfigur an die Redaction der Leipziger Jllustrirten Zeitung, um an ihr das bereits über-
nommene Amt eines Henker« de« Humors fortzusetzen, oder dieselbe beliebig zu verpfuschten Copieen und Retourchaisen gegen
die fliegenden Blätter ferner zu benützen.
132
Gehör. Gerne öffnete der Bauer seinen Stall, ließ für die
Kuh, die er argwohnlos nicht näher untersuchte, eine hohe
Streu zurecht schütteln, wo fie ermüdet bis zum nächsten Morgen
ruhen konnte, an welchem fie der Eigenthümer, der innig froh,
unter herzlichem Danke davon ging, wieder abholen wollte.
Nach Mitternacht wandelten in dem Stalle des Bauern,
der ein gutes Werk gethan, die Dienstboten auf und nieder,
die die Unruhe und das Stöhnen und Keuchen des Viehes
geweckt hatte. Die eingestellte Kuh lag verendet auf der Streu,
und die, welche neben ihr Platz hatte, schlug heftig um sich.
Einige Andere, die gleichfalls stöhnten und keuchten, waren
weder durch gute Worte noch durch Schläge zum Aufstehen zu
bewegen; kurz, alles Rindvieh wie die Pferde, schienen krank.
Die bestürzten Dienstboten wußten fich nicht mehr zu rathen,
und der Bauer wurde aufgeweckt. Kaum hatte dieser den
(Schluß
Stall betreten und fich von dem Uebelstande überzeugt, so
schickte er sogleich nach einem Thierarzte, der aber leider nicht
zu Hause war und fich erst mit dem dämmernden Morgen
einstellte.
Bis dahin waren schon mehrere Rinder gefallen. Eine
pestartige Epidemie hatte bereits ihre verderbliche Wirkung auf
all die in dem Stalle befindlichen Thiere geäußert, und der
erschrockene Arzt sprach das unheilvolle Wort — Milzbrand
auS. Hülfe kam zu spät und unter lautem Jammer rang der
von einem neuen und so schweren Unglück heimgesuchte Eigen-
thümer die Hände.
Wie ein Lauffeuer wurde dieser Vorfall in der nächsten
Umgegend bekannt, und daS Männlein, das die von dieser schreck-
lichen Seuche befallene Kuh hieher getrieben, stellte fich nicht
wieder ein.
folgt.)
Val«.
Uebergabe einer neuen Marionettenfigur an die Redaction der Leipziger Jllustrirten Zeitung, um an ihr das bereits über-
nommene Amt eines Henker« de« Humors fortzusetzen, oder dieselbe beliebig zu verpfuschten Copieen und Retourchaisen gegen
die fliegenden Blätter ferner zu benützen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vale"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Leipziger Illustrirte Zeitung <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 113, S. 132
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg