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Die Wunderblume.
Ja, jene Blume ist gewiß
Die herrlichste von allen,
Die aufblüht in der Finsternis;
In unterirdischen Hallen;
Noch Niemand hat sie je erblickt,
Und Keiner wird je sic schauen,
Millionen hat schon ihr Duft entzückt,
Und wird noch Millionen erbauen;
Sic sengt kein Frost, kein Sonnenbrand
Kann Schaden ihr bereiten.
Erwächst sic auch nicht in jedem Land,
Läßt sic sich doch hin verbreiten.
Die Blume hat mir's angethan,
Ich Hab' sic vor mir jetzunder,
Ich halte sie und rieche daran,
Und sch' sic nicht, o Wunder!
Vorsichtig.
Mutter: „Du solltest doch mehr Ocl gebrauchen, Dein
Haar wird sonst zu spröde." — Tochter: „O nein, Mama,
die Herrn lieben es nicht, denn es verdirbt ihnen ja die
Weißen Westen."
Gestalt und Farbe erforscht man nicht,
Mit keinem Vergrößerungsglase,
Wer aber zu oft an der Blume riecht,
Dem färbet sie lieblich die Nase. Cratzus.
Heirathsagent: „Kann ich Sie doch versichern, daß
Fräulein Meyer ist eine sehr gute Partie — hat alle Vorzüge
des Geistes und Körpers . . . diese schöne Gestalt, diese schwarzen
Haare, diese rothen Wangen und dieser Aufschlag des
Auges..!"— Heirathscandidat: „Was? Bei der allgemeinen
Vertheuerung aller Lebensmittel und der Miethpreise auch noch
ein Ausschlag des Auges — ich verzichte!"
Die Wunderblume.
Ja, jene Blume ist gewiß
Die herrlichste von allen,
Die aufblüht in der Finsternis;
In unterirdischen Hallen;
Noch Niemand hat sie je erblickt,
Und Keiner wird je sic schauen,
Millionen hat schon ihr Duft entzückt,
Und wird noch Millionen erbauen;
Sic sengt kein Frost, kein Sonnenbrand
Kann Schaden ihr bereiten.
Erwächst sic auch nicht in jedem Land,
Läßt sic sich doch hin verbreiten.
Die Blume hat mir's angethan,
Ich Hab' sic vor mir jetzunder,
Ich halte sie und rieche daran,
Und sch' sic nicht, o Wunder!
Vorsichtig.
Mutter: „Du solltest doch mehr Ocl gebrauchen, Dein
Haar wird sonst zu spröde." — Tochter: „O nein, Mama,
die Herrn lieben es nicht, denn es verdirbt ihnen ja die
Weißen Westen."
Gestalt und Farbe erforscht man nicht,
Mit keinem Vergrößerungsglase,
Wer aber zu oft an der Blume riecht,
Dem färbet sie lieblich die Nase. Cratzus.
Heirathsagent: „Kann ich Sie doch versichern, daß
Fräulein Meyer ist eine sehr gute Partie — hat alle Vorzüge
des Geistes und Körpers . . . diese schöne Gestalt, diese schwarzen
Haare, diese rothen Wangen und dieser Aufschlag des
Auges..!"— Heirathscandidat: „Was? Bei der allgemeinen
Vertheuerung aller Lebensmittel und der Miethpreise auch noch
ein Ausschlag des Auges — ich verzichte!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Wunderblume" "Vorsichtig" "Ueberflüssiger Vorzug"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 59.1873, Nr. 1462, S. 29
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg